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Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Titel: Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
Autoren: Karen Traviss
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paar mehr Leute herum, die Schutzbrillen trugen oder sich Tücher vor den Mund gebunden hatten. Sie schienen zu wissen, dass die Schlechtwetterphase bald überstanden sein würde. Wie lange werde ich hier bleiben?
    Hallena war froh, dass sie nie eine Schläferin gewesen war, die undercover lebte, bis ein Führungsoffizier, den sie nie gesehen hatte, schließlich eines Tages mit ihr Kontakt aufnahm und ihr einen Auftrag gab, den sie innerhalb einer Gesellschaft zu erfüllen hatte, in die sie sich eingelebt hatte und mittlerweile als die ihre betrachtete. Immer nur für einen relativ kurzen Zeitraum so zu tun, als wäre man jemand anders, war da viel leichter zu bewerkstelligen.
    Mit einer noch größeren Lüge könnte ich nicht leben.
    Gil Pellaeon wusste ganz genau, was sie war, und akzeptierte sie so, wie sie war. Diese Quelle ehrlicher Stabilität war etwas ganz Seltenes in ihrem Metier. Sie trug noch nicht einmal ein holografisches Bild von ihm bei sich: Das war viel zu gefährlich, wie auch jeder andere echte Besitz, anhand dessen man sie identifizieren konnte, sollte man sie fassen. Aber Gil verstand das Wesen der Beziehung, die sie führten – gestohlene Momente, Verleugnen, keine wirkliche Aussicht auf Routine, behagliche Alltäglichkeit wie bei anderen Paaren –, denn seine Arbeit war nicht so viel anders.
    Werden wir wohl lange genug leben, um das eines Tages hinter uns zu lassen und uns zur Ruhe zu setzen? Gil… Nein, er liebt sein Schiff. Ich werde mich ihm eines Tages anschließen müssen.
    In dieser Nacht schlief Hallena unruhig, während ihr Blaster auf dem Nachtschränkchen lag. In den frühen Morgenstunden wurde sie von Lärm geweckt, der von der Straße zu ihr nach oben drang. Ihr vom Schlaf noch trunkenes Hirn sagte ihr, dass da draußen wohl Betrunkene waren, wie sie es vom Nachtleben auf Coruscant gewöhnt war. Doch dann war sie sofort hellwach; denn sie war in Athar, JanFathal, wo lärmender Trubel nicht auf der Tagesordnung stand.
    Es war ein protestierender Schrei, kein trunkenes Kreischen – jemand leistete Widerstand. Lichter strichen über das gegenüberliegende Gebäude. Tore wurden knirschend aufgebrochen oder eingeschlagen, und man sah Speeder, die plötzlich Fahrt aufnahmen. Hallena lugte aus dem Fenster und sah, wie ein Mann und eine Frau in ein Fahrzeug gedrängt wurden, das eindeutig zu Athars nicht allzu geheimer Polizei gehörte. Ein maskierter Polizist ließ seinen Knüppel mit einer geübten Bewegung auf den Kopf des Mannes niedersausen, während er ihn in den Gleiter schob. Und genauso schnell, wie alles angefangen hatte, war die Verhaftung auch schon wieder vorbei. Das Licht der Scheinwerfer schwang herum, und alle Fahrzeuge stürmten davon. Zurück blieben nur die offen stehenden Tore und Türen auf der anderen Seite der Straße. Das gelbe Licht ergoss sich auf den Gehweg, und es war kein einziger Nachbar zu sehen, der nach draußen gekommen wäre, um zu sehen, was passiert war.
    Sie mussten es eigentlich alle mitbekommen haben.
    So etwas passierte wohl häufiger in Athar, wenn man noch nicht einmal das Licht anmachte oder Vorhänge zur Seite zog, um zu sehen, was da draußen los war.
    Es ist so normal für alle, dass jeder weiß, dass er sich lieber um seine eigenen Dinge kümmern sollte.
    Hallena sann über die widersprüchliche Formulierung »freundlicher Staat« nach, rief sich in Erinnerung, dass sie hier war, um einen Krieg zu gewinnen und nicht eine Schlacht, und schaffte es dann – irgendwie – wieder einzuschlafen.
     
     
    REPUBLIKANISCHES SHUTTLE, IM ANFLUG AUF DAS ANGRIFFSSCHIFF LEVELER
     
    General Skywalker hätte es natürlich als Befehl formulieren können. Doch das hatte er nicht getan. Es war nur eine Bitte gewesen. Bloß ein Vorschlag.
    Klon-Captain Rex setzte die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen, auf die Liste der Dinge, die man ihm auf Kamino eigentlich nicht beigebracht hatte.
    Okay, Sir, ich habe verstanden. Ihr wollt Euch Euren Padawan ein paar Tage vom Hals schaffen. Ist gemacht.
    Befehl war Befehl – und ein Befehl, der einem dezent gegeben wurde, schien noch mehr Gewicht zu haben. Zumindest war es so, wenn er von Anakin Skywalker kam.
    »Gehe ich ihm etwa auf die Nerven?«, fragte Ahsoka.
    »Ach was!« Rex konnte sehen, wie sich ihre Nase ganz leicht kräuselte. »Welchen Grund sollte er denn dafür haben?«
    Sie sah ihn einen Moment lang fast schon theatralisch aus zusammengekniffenen Augen an und musterte den T-förmigen Visor, als
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