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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team
Autoren: C Huston
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Unterlagen zurück. Willst du das?
     
    Chev streckte ihm zwei Zehner entgegen.
     
    - Nein, Mann, schon in Ordnung. Hier ist die Kohle. Sorry, echt.
     
    Po Sin packte die Scheine mit Daumen und Zeigefinger und zupfte sie aus Chevs Hand.
     
    - Die Firma dankt für die prompte Zahlung.
     
    Chev stopfte die Geldbörse zurück in die Hosentasche und deutete auf den tätowierten Koi an Po Sins Unterarm.
     
    - Verdammt, Mann, hab ich dir etwa keinen Rabatt auf dein Tattoo gegeben?
     
    Po Sin verstaute die Geldscheine in der Brusttasche seines offenstehenden Clean-Team-Arbeitshemds.
     
    - Doch. Aber hab ich je an deinen Preisen rumgenörgelt, wenn du mir einen Freundschaftspreis gemacht hast?
     
    Chev nickte und streckte die Hand aus.
     
    - Nein, Mann, du hast recht. War daneben.

    Po Sin schloss seine Hand um die von Chev.
     
    - Kein Problem. Verhandeln gehört zum Geschäft. Vier Mäuse sind nicht viel, aber anderseits sind es vier Mäuse. Wenn du verstehst, was ich meine.
     
    Chev blickte auf das Display seines vibrierenden Handys.
     
    - Wem sagst du das, Mann. Kleinunternehmer der Welt, vereinigt euch.
     
    Mit dem Daumen zeigte er über die Schulter in Richtung Couch, wo ich mich mit meinem Magazin fläzte.
     
    - Wäre schön, wenn du diesem Schmarotzer da drüben auch ein bisschen Geschäftssinn beibringen könntest.
     
    Ich studierte weiter mein Magazin.
     
    - Leibeigener trifft’s wohl eher.
     
    Er ignorierte meine Bemerkung, nahm den Anruf entgegen und schlug das Terminbuch auf der Theke im vorderen Teil des Ladens auf.
     
    - Ja, und was haben Sie sich so vorgestellt?
     
    Er verdrehte die Augen.
     
    - Einen Delphin? Auf dem unteren Rücken?
     
    Er steckte sich kurz einen Finger in den geöffneten Mund.

    - Klar doch, kein Problem. Wie sieht’s morgen Nachmittag aus?
     
    Po Sin kam zu mir rüber und warf einen Blick in mein Magazin.
     
    - Hat der Typ da Zehen statt Augen?
    - Ja. Cool, oder?
    - Ist er so’ne Art Monster?
    - Nö. Nur ein Typ, der einem Psycho in die Hände gefallen ist.
    - Warum schaust du dir so’n Mist an, Mann?
    - Keine Ahnung.
    - Findest du das ganze Gemetzel nicht eklig?
    - Warum sollte ich?
     
    Er warf Chev einen Blick zu.
     
    - Warum sollte ich? War er schon immer so?
     
    Chev bedeckte das Telefon mit der Hand.
     
    - Eigentlich nicht. Seine Vorliebe für Horror ist neu.
     
    Ich spähte über den Rand meines Magazins.
     
    - Hey, gibt’s hier ein unterschwelliges Problem, von dem ich wissen sollte? Ich meine, hab ich vielleicht nicht das Recht, neue Interessen zu entwickeln? Wenn ich mich vorher nie für Horror interessiert hab und es neuerdings tue, hat das irgendeine tiefere B edeutung ? Verdammt, ich les das einfach nur zum Spaß.
     
    Po Sin grunzte.

    - Wenn Leute zerstückelt, gefoltert und verstümmelt werden, dann ist das für dich also Spaß? Ich find den Kram abstoßend.
     
    Ich widmete mich wieder meinem Magazin.
     
    - Und das sagt der Mann, der mit einem Lieferwagen voller blutiger Verbände, schmutziger Nadeln, verschissener Laken, gebrauchter Kondome und Tampons durch die Gegend kutschiert.
     
    Er entriss mir das Magazin, blätterte darin und betrachtete die Bilder.
     
    - Echt übles Zeug.
    - Hab ich kein Problem mit.
     
    Er musterte mich, nickte und trat dann mit der Fußspitze gegen die Sondermülltonne.
     
    - Hilf mir mit dem Ding. Komm mit raus, dann geb ich dir gleich die frische Tonne.
     
    Ich wälzte mich von der Couch.
     
    - Scheint so, als bin ich heute der Arsch vom Dienst.
     
    Chev hing immer noch am Telefon und kritzelte etwas in das Terminbuch.
     
    - Mit einem Sonnenuntergang im Hintergrund, ja, verstehe.
     
    Ich folgte Po Sin aus der Ladentür.

    - Und frag sie, ob der Delphin lieber in einem Treibnetz zappeln oder in einem Ölteppich ersticken soll.
     
    Chev zeigte mir den Mittelfinger.
    Draußen stand Po Sin bereits am Heck des Lieferwagens und öffnete die Türen. Ich stellte den Behälter am Straßenrand ab.
    Er winkte mich heran.
     
    - Bring mir die Tonne.
     
    Ich hob sie wieder an.
     
    - Mann, ehrlich.
     
    Ich schleppte sie zu ihm rüber. Aus dem sonnendurchglühten Heck des Wagens schlug mir ein mörderischer Gestank entgegen.
     
    - Jesusmaria! Leck mich am Ärmel!
     
    Er nahm mir die Tonne ab, schob sie zwischen ein paar andere und befestigte dann alle mit einem Expander, damit sie während der Fahrt nicht umkippten.
     
    - Na, wie kommt das so als Ekeleffekt?
     
    Ich wedelte mit der Hand vorm Gesicht.
     
    -
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