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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team
Autoren: C Huston
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Besuch der Frucht seiner alten Lenden. Ah, diese wunderbar morbide Unterhaltung. Genau das, was sich ein Löwe im Winter an einem frostkalten Abend wünscht. Danke und nochmals danke. Wir müssen das so bald als möglich wiederholen.
     
    Während er vor sich hinschwadronierte, stöberte ich in der Küche zwischen Büchern und Flaschen und entdeckte schließlich die wie ein Hahn geformte Keksdose meiner Kindheit. Ich schraubte den Deckel ab und begann die wahllos hineingestopften Dollarbündel zu sortieren.
    Auf meinem Weg nach draußen schaute ich noch mal kurz nach L.L. Das Buch auf dem Bauch, das Kinn auf die Brust gesunken, mit sich hebenden und senkenden Schultern, schnarchte das größte Granatenarschloch der Welt friedlich vor sich hin.
     
     
    In unserm Apartment brannte noch Licht, als ich den Apache vor dem Haus parkte.

    Ich starrte hoch zu den erleuchteten Fenstern.
     
    - Welche Nacht haben wir?
     
    Soledad musste eine Weile darüber nachdenken.
     
    - Sonntag?
    - Mist.
     
    Ich stieß die Fahrertür auf und unterzog das Innere des Wagens einer flüchtigen Inspektion.
     
    - Sieht’s hier drin einigermaßen sauber aus?
     
    Sie musterte die Sitze.
     
    - Auf mich macht es einen recht ordentlichen Eindruck.
    - Klar für uns beide wirkt es sauber, aber für den Kerl, der die Kiste von Grund auf restauriert hat, genügen winzigste Kleinigkeiten.
     
    Sie wischte etwas Asche vom Sitz.
     
    - Besser?
     
    Ich sprang aus dem Wagen.
     
    - Komm.
     
    Ich rasselte mit meinem Schlüsselbund und rüttelte kurz am Türgriff, bevor ich das Apartment aufschloss. Obwohl es eigentlich keiner großen Vorwarnung mehr bedurfte, da Chev das Motorengeräusch des Apache immer schon erkannte, wenn er noch einen Block entfernt war.

    Ich trat ein.
    Er blickte vom Fernseher auf, wo ein Standbild aus Spetters flimmerte, legte einen Finger auf die Lippen und deutete auf Dot, die mit dem Kopf in seinem Schoß zusammengerollt auf der Couch schlief.
    Ich nickte und schloss leise die Tür hinter mir. Als Soledad draußen klopfte, hob Dot den Kopf.
     
    - Mwas?
     
    Ich öffnete die Tür.
    Soledad tippte gegen meine Stirn.
     
    - Irgendwas vergessen?
    - Sorry.
     
    Ich hielt ihr die Tür auf, und sie kam herein.
     
    - Das ist Chev. Und seine Freundin Dot.
     
    Dot rieb sich übers Gesicht und gaffte Soledad an.
     
    - Wersas?
     
    Ich schloss erneut die Tür.
     
    - Hey, Dot. Das ist Soledad. Sie ist … Sie heißt Soledad.
     
    Soledad zeigte den Flur hinunter.
     
    - Bad?
    - Äh, ja. Immer geradeaus.
     
    Sie trabte den Flur hinunter.

    Dot blickte ihr hinterher und wandte sich dann wieder mir zu.
     
    - Weiß sie, was du für’n Arsch bist?
     
    Ich nickte.
     
    - Denke schon.
     
    Sie bettete ihren Kopf wieder auf Chevs Schoß.
     
    - Hast sie wohl mit deinem Saunalook rumgekriegt.
     
    Ich schlang das Handtuch fester um meine Hüften.
     
    - Ja, sie steht total auf Sauna und Wellness und so Kram.
     
    Ich hielt die Pick-up-Schlüssel auf der flachen Hand. Chev hob den Arm, ich warf sie ihm zu, und er fing sie auf.
    Er betrachtete die Schlüssel.
     
    - Hast du getankt?
    - Ja. An der Ecke.
    - Viel zu teuer da.
    - Hatte ich vergessen.
     
    Er ließ die Schlüssel zwischen Zeigefinger und Daumen baumeln.
     
    - Gab’s irgendwelche Probleme mit dem Wagen?
    - Nein. Keine Probleme.
     
    Soledad trat aus dem Bad, zögerte am Ende des Flurs und deutete auf die beiden Zimmertüren.

    - Ich bin müde.
     
    Ich zeigte auf mein Zimmer.
     
    - Das da.
     
    Sie gähnte und klatschte sich die Hand vor den Mund.
     
    - Okay.
     
    Sie lugte um die Ecke.
     
    - Hey, Chev und Dot, war nett, euch kennenzulernen. Wir haben sicher noch Gelegenheit, ausführlicher zu reden.
     
    Sie winkte mir zu.
     
    - Bleib nicht zu lang auf.
     
    Dann verschwand sie in mein Zimmer.
    Dot zupfte eine dünne Decke von der Rückenlehne der Couch und breitete sie über ihre nackten Beine.
     
    - Scheint nett zu sein.
     
    Ich stiefelte rüber zu meinem Bücherregal.
     
    - Ist sie auch.
     
    Ich zog einen Band heraus.
     
    - Hör mal, Dot.
    - Mhm?
    - Tut mir leid, wenn ich mich gestern wie ein Arschloch aufgeführt hab.
     
    Sie schloss die Augen.
     
    - Chev sagt, Entschuldigungen sind für’n Arsch.
     
    Ich blickte zu Chev.
     
    - Da hat er Recht.
     
    Sie tastete nach einer von Chevs Händen und zog seinen Arm fest um ihre Schultern.
     
    - Dann spar dir deine Entschuldigungen und versuch einfach netter zu mir zu sein.
    - Okay, ich probier’s.
     
    Chev
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