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Clarissa

Clarissa

Titel: Clarissa
Autoren: Jude Deveraux
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Montgomery retten, damit wir dafür einen anderen verlieren. «
    Sie lächelte ihn dankbar an, so daß er rot wurde und zur Seite sah. Immer noch lächelnd, taumelte sie zu Raines Zelt und schlief an seiner Seite ein.
    Clarissa blieb noch eine Woche bei Raine — bis er sie dabei ertappte, wie sie das Baby einer Frau auf den Armen wiegte und still vor sich hinweinte.
    »Du mußt zu Gavin zurückkehren«, sagte Raine zu ihr.
    »Ich kann dich nicht allein lassen. «
    Er runzelte die Brauen. »Du hast selbst erlebt, wie wenig deine Gegenwart hier den Lauf des Schicksals beeinflussen kann. Chatworth wird seinen Bruder zur Ruhe betten, und dann werden wir sehen, was geschieht. Geh heim, und kümmere dich um unsere Tochter. «
    »Vielleicht ein Besuch«, sagte sie mit leuchtenden Augen. »Vielleicht nur für eine Woche oder so, und dann komme ich wieder zu dir zurück. «
    »Ich glaube nicht, daß ich lange ohne dich leben kann. Geh jetzt, und sage Joan, daß sie für dich packen soll. Du wirst unsere Catherine binnen drei Tagen Wiedersehen können. «
    Clarissas Dank, ihre Freude bei der Vorstellung, ihre Tochter Wiedersehen zu dürfen, ließ sie in Raines Arme springen. Und ihre Küsse führten bald zu weiteren Aktivitäten. Ehe sie beide wußten, wie ihnen geschah, rollten sie auf dem Boden über den Sarazenenteppich und verstreuten Kleidungsstücke in alle vier Ecken.
    So liebten sie sich, und Raine sah mit Vergnügen, wie die Augen seiner Frau vor Glück strahlten. Danach hielt er sie eng an sich gedrückt. »Clarissa — es bedeutete sehr viel für mich, daß du während des Kampfes mit Chatworth hiergeblieben bist. Ob du es zugeben willst oder nicht — du hast ein hochentwickeltes Gefühl für Ehre — nicht für Ehre, wie ich sie sehe, aber für eine von deiner eigenen Sorte. Doch du vergaßt deinen Ehrbegriff aus Liebe für mich. Dafür danke ich dir. « Er lächelte, als er ihre Tränen spürte, die sein Hemd durchnäßten. »Du wirst unsere Tochter Wiedersehen, doch alles, was ich dafür bekomme, sind Tränen. «
    »Bin ich so selbstsüchtig, weil ich alles verlange? Ich möchte, daß du unsere Tochter siehst und daß wir drei beisammen sind. «
    »Das wird bald geschehen. Nun schenke mir ein Lächeln. Möchtest du, daß ich dich mit Tränen überströmt im Gedächtnis behalte oder mit deinem dir eigenen Elfenlächeln? «
    Da lächelte sie, und Raine küßte sie auf den Mund. »Komm, laß und deinen Aufbruch vorbereiten. «
    Clarissa redete sich ein, daß ihre Trennung nur ungefähr einen Monat währte; doch in ihrem Herzen spürte sie eine Ahnung, als würde sie das Lager im Wald nie Wiedersehen. Die Leute schienen das gleiche zu empfinden.
    »Für Euer Baby«, sagte ein Mann und reichte ihr ein Spielzeug, das er aus frischem Eichenholz geschnitzt hatte. Sie brachten ihr noch mehr Geschenke, alles selbstgemachte, simple Dinge, und jedes Geschenk trieb ihr von neuem die Tränen in die Augen.
    »Ihr seid bei meinem Baby geblieben, als es krank war«, sagte eine Frau.
    »Und Ihr habt meines beerdigt«, sagte eine andere.
    Als die Zeit des Abschiedes kam, stand Raine still hinter Clarissa, seine Hand auf ihrer Schulter, und der Stolz auf sie strahlte aus seinen Augen.
    »Bleib nicht so lange weg«, flüsterte er, gab ihr noch einen letzten Kuß und setzte sie dann auf ihr Pferd.
    Clarissa ritt fort. Sie drehte sich noch einmal um und sah, wie alle Bewohner des Lagers ihr nachwinkten, bis sie zwischen den Bäumen untergetaucht war.

Kapitel 22
    Zwei volle Wochen lang war Clarissa damit zufrieden, mit ihrem Kind zu spielen und Wiegenlieder für Judiths Sohn und Catherine zu komponieren. Sie schickte lange, glühende Briefe an Raine, beschrieb ihm die Vollkommenheiten ihrer Tochter und gab dem Boten Pakete mit Arzneimitteln für Rosamund mit. Einer der Boten kehrte mit der Neuigkeit zurück, daß Blanche beim Stehlen ertappt und aus dem Lager verbannt worden sei. Clarissa empfand keine Freude bei dieser Nachricht.
    Nach zwei segensreichen Wochen begann sie Raine zu vermissen, und sie verließ das Kinderzimmer der Kleinen, um ihre Familie aufzusuchen.
    »Wie ich hörte, bist du wieder bei uns«, neckte Gavin sie. »Aber ich war mir nicht sicher. Komm und begleite mich zum Falkner. Judith verhandelt gerade mit ihm. «
    »Glaubst du, dem König wird dieser Habicht gefallen, Simon? « fragte Judith den grauhaarigen alten Falkner.
    »Aye, Mylady. Es gibt keinen besseren in diesem Land. « Judith hielt den großen, mit
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