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Cinema Erotica

Cinema Erotica

Titel: Cinema Erotica
Autoren: Ella Broussard
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Vögel über ihnen im Geäst zwitscherten. Maddie wusste, dass sie sich nicht beeilen mussten; sie hatten noch den ganzen Nachmittag Zeit für die Liebe.
    Hinter dem grünen Vorhang konnten sie andere Leute hören, die ebenfalls mit einem Stakkahn unterwegs waren, aber natürlich ahnten sie nicht, was sich im Schutz der Trauerweide zugetragen hatte und vielleicht auch einige Male passieren würde. Maddie lächelte in sich hinein.
    Während der nächsten Tage steckte Maddie bis über beide Ohren in Arbeit. Sams Sekretärin hatte angerufen und mitgeteilt, dass sie loslegen sollte. Sie war von Sams Arbeitsweise beeindruckt, nachdem sie klare, präzise Anweisungen über die Art von locations erhalten hatte, die er sich für die einzelnen Szenen vorstellte. Sie wusste, dass es ihr eine große Freude ein würde, für ihn zu arbeiten.
    Maddie musste an das laienhafte Durcheinander denken, das sie bei einigen Regisseuren erlebt hatte, mit denen sie bisher zusammengearbeitet hatte. Wahrscheinlich gehörte die unbarmherzige Art, mit der Sam seinen Job ausführte, zu den Geheimnissen seiner Erfolge.
    Sobald sie sich einen Überblick über die bevorstehenden Arbeiten verschafft hatte, begann sie mit den Vorbereitungen und den Reiseplänen. Sie verbrachte viel Zeit in der hiesigen Präsenzbibliothek und ging die historischen Gebäude und Plätze in Kent durch. Es ging auch darum, welche Armeestandorte ein Filmen auf ihrem Grund und Boden erlaubten, und schließlich musste sie herausfinden, welche Hintergrundszenen erforderlich und geeignet waren.
    Sie nahm Kontakt auf mit der südostenglischen Filmkommission, die ihr wertvolle Informationen zur Verfügung stellte. Sie besaß ein Register der Grundbesitzer und Hauseigentümer, die bereit waren, ihren Besitz an eine Filmproduktion zu vermieten. Einige Verabredungen traf sie sofort telefonisch, und das Ergebnis waren gut zwanzig Plätze und Häuser, die sie sich ansehen wollte.
    An ihrem letzten Arbeitstag vor ihrer Abreise nach Kent war sie bereits kurz nach sechs im Büro, weil sie noch so viel zu tun hatte. Eineinhalb Stunden später traf Freya ein, aber sie ging gleich in ihr Büro, ohne bei Maddie vorbeizuschauen. Die anderen kamen kurz nach halb neun; zuerst Polly, deren leicht hüpfende Schritte Maggie erkannte, dann der etwas schlurfende Miles und schließlich Greg, der immer zwei Treppenstufen auf einmal nahm. Sie lächelte versonnen. Irgendwas hatte ihm seit kurzem zu mehr Temperament verholfen.
    Die beiden Männer arbeiteten in einem Büro neben Freyas, aber da die Kaffeemaschine in Maddies Büro stand, kamen sie immer zuerst zu ihr. Sie tauschten wie üblich die neuesten Klatschgeschichten aus, während sie ihren Morgenkaffee tranken, dann holten sie ihre Post bei Polly ab. Maddie lächelte Greg an, als er eintrat, aber dann senkte sie den Kopf wieder über ihre Arbeit und versuchte, die Kollegen zu ignorieren. Sie hatte immer noch viel zu tun.
    Maddie schlug in einem Naturschutzführer nach, ob es unverbaute Drehorte gab, die sich für Hintergrundszenen nutzen ließen. Dann kam Polly aus Freyas Büro zurück. Maddie schaute hoch und sah, dass es kurz nach neun war. Polly hielt Ordner und Papiere auf den Armen und biss auf einen Bleistift.
    »Freya will dich in ihrem Büro sehen«, murmelte sie.
    Maddie stand auf, ein wenig verärgert, dass Freya es immer noch für erforderlich hielt, Instruktionen in letzter Minute zu erteilen, denn schließlich kannte sie sich in ihrem Job aus. Als sie Freyas Büro betrat, nahm sie überrascht zur Kenntnis, dass dort jemand saß – ein Mann, wahrscheinlich Mitte dreißig, schätzte Maddie. Sie hatte seine Ankunft nicht bemerkt.
    Freya schloss die Tür hinter Maddie, und der Mann erhob sich. Er sah ausgesprochen gut aus, hatte dunkle Haare und ein hageres, hungriges Gesicht. Der Blick seiner braunen Augen richtete sich auf Maddies Gesicht, als wollte er darin lesen. Er war der Typ des dunklen Kelten, den Maddie unwiderstehlich fand, und sie erwischte sich dabei, innerhalb von Sekunden anstößige Gedanken rund um diesen Fremden zu verfolgen. Freyas scharfe Stimme holte sie in die Wirklichkeit zurück.
    »Maddie, das ist Hugh Shepherd. Ich glaube nicht, dass ihr euch kennt, nicht wahr?«
    Hugh streckte seine Hand aus, und Maddie schüttelte sie, dann setzte sie sich neben ihn auf den Stuhl. Sie sah Freya fragend an. Um was ging es eigentlich?
    »Maddie, Mr. Shepherd möchte dir einen Vorschlag machen. Oder genauer formuliert, er trägt
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