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Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich
Autoren: LIZ FIELDING
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blieb stehen. Es stimmte nicht: Sie hatte nicht gelogen.
    Aber sie hatte seiner beleidigenden Darstellung auch nicht widersprochen. Doch was sollte er davon halten, wenn sie im einen Augenblick völlig selbstvergessen in seinen Armen lag und im nächsten aufgelöst und verzweifelt so schnell wie möglich zurück nach London wollte?
    Er hatte ihren Schmerz gesehen und ihn als Zeichen ihres schlechten Gewissens gedeutet. Hatte sich abgewandt, weil er verletzt war, sich hintergangen fühlte. Und nicht bemerkt, dass er es war, der sie betrog.
    Seine Zukunft war festgelegt. Er konnte ihr nichts bieten, während Diana …
    Gestern hätte sie ein Vermögen mit dem Verkauf ihrer Story an die Presse machen können. Sie hätte nicht einmal etwas erfinden müssen. Die Welt wäre in Verzückung geraten.
    So wie er.
    Als er sie zum ersten Mal gesehen hatte.
    Aber sie hatte nicht einmal darüber nachgedacht. Nicht für eine Minute. Als sie erfuhr, was geschehen war, galt ihre Sorge nur ihrem Sohn, ihrer Familie und ihm. Sie hatte sich sogar bei ihm entschuldigt, so als sei alles in irgendeiner Weise ihre Schuld.
    Sie hat einen Sohn!
    Wie alt war er? Sah er ihr ähnlich? Oder seinem abwesenden Vater? Er zweifelte nicht daran, dass der Vater abwesend war. Sie wohnte ja bei ihren Eltern und musste ihren Lebensunterhalt verdienen.
    Er wusste so wenig über sie.
    Und doch so viel. Sie war eine liebevolle Mutter. Er hatte ihren zärtlichen Gesichtsausdruck gesehen, als sie den Namen des Jungen aussprach. Der Blick hatte ihn zutiefst berührt.
    Er hatte den gleichen Blick heute bei seiner Mutter gesehen, als sie ihm die Hand auf die Wange legte.
    So zornig sie auch war, ihre Liebe war bedingungslos. Sie dachte nur an sein Glück. Seine Mutter hatte eine Braut gesucht, die zu ihm passte, gebildet und weit gereist war. Keine Schwiegertochter nach ihrem Herzen, die zu Hause blieb und ihr Enkel schenkte.
    Er lief, bis der Morgen dämmerte. Dann war er sich klar darüber, was er tun musste. Sein Abschied von Diana war zu plötzlich und zu schmerzhaft gewesen. So konnte er kein neues Leben beginnen. Er wollte sich bei ihr für das, was sie für ihn getan hatte, bedanken. Ihr wenigstens einmal zeigen, dass er sie achtete.
    Als Zahir bei seinem Haus ankam, tauchte das Morgenlicht die Landschaft in Rosa und Gold. Er blieb kurz stehen, bevor er hineinging, und ließ den Frieden des Ortes auf sich wirken.
    Er hatte eine Wohnung in der Stadt, aber es war kein Geheimnis, dass dieses Haus für ihn etwas Besonderes war. Es war sein Heim, seine Zukunft. Hierher würde er irgendwann, wenn die Zeit gekommen war, seine Braut bringen und eine Familie gründen.
    Kein Wunder, dass die Gerüchteküche brodelt, dachte er, als er über die Stufen zum Pavillon ging.
    War da nicht schon jemand? Diana …?
    Er blieb am Fuß der Treppe stehen, lauschte dem leisen Atem. Hatte sie hier zwischen den Kissen geschlafen, so wie er oft in warmen Nächten?
    Ein Schritt, und er wäre an ihrer Seite. Könnte ihr übers Haar streichen, das sich weich über die Seidenkissen ergoss. Ihre Wangen, ihre Lippen …
    Ein Sturm von Empfindungen erwachte in ihm.
    „Nein …“ Der Ausruf war ihm herausgerutscht. Er wollte sich schon wieder entfernen, da tauchte ein zerzauster Kopf aus den Kissen auf. Augen in der Farbe von frischem Frühlingsgrün blinzelten ihn an.
    Dianas Augen: dieselbe Farbe, dieselbe Form, aber es waren nicht ihre. War das ihr Kind? Ihr Sohn?
    Daran bestand kein Zweifel.
    Der Junge hatte dunklere Haare, aber die gleichen Locken wie sie. Als er lächelte, erschienen Grübchen. Zahir schloss ihn sofort ins Herz. Der Junge gähnte, setzte sich auf und sagte: „Hallo. Wer sind Sie?“
    Zahir legte die Hand auf sein Herz, verbeugte sich förmlich. „Mein Name ist Zahir bin Ali bin Khatib al-Khatib.“ Als der Junge kicherte, setzte er sich auf die Verandastufen, um auf gleicher Höhe mit ihm zu sein, und fragte: „Und du, ya habibi? Wie heißt du?“
    „Ich bin Freddy.“ Als er bemerkte, dass dies ein sehr kurzer Name war, fügte er hinzu: „Ich heiße Freddy Trueman Metcalfe. Nach dem besten Werfer, der je Kricket für Yorkshire und England gespielt hat.“ Das kam sehr schnell heraus, so als habe er es schon oft gehört, ohne es wirklich zu verstehen. Plötzlich wirkte er nicht mehr so sicher. „Jedenfalls sagt das Grandpa.“
    „Das ist ein guter Name. Und wirst du in die Fußstapfen von Mr. Trueman treten und für England Kricket spielen?“
    „Nein. Ich
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