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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes
Autoren: Cassandra Clare
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einem Kampf wohl gewinnen würde: Dumbledore aus den Harry-Potter-Romanen oder Magnus Bane.
    »Dumbledore würde auf jeden Fall gewinnen«, sagte der erste Werwolf zwischen zwei Bissen. »Er hat diesen tödlichen Fluch.«
    »Aber Dumbledore gibt es doch gar nicht wirklich«, konterte der zweite Lykanthrop.
    »Und wer sagt dir, dass Magnus Bane wirklich existiert?«, erwiderte der erste verächtlich. »Oder hast du ihn vielleicht schon mal gesehen?«
    »Das ist so abgefahren«, flüsterte Clary und ließ sich tiefer in ihren Sitz rutschen. »Hast du gehört, was die beiden gesagt haben?«
    »Nein. Das Belauschen anderer Gespräche ist unhöflich.« Jace studierte die Speisekarte, was Clary die Gelegenheit verschaffte, ihn verstohlen zu studieren. Ich sehe dich nicht an, hatte sie ihm im Institut gesagt. Und das stimmte auch … oder zumindest sah sie ihn nie so an, wie sie es gerne wollte – mit dem Blick einer Künstlerin. Sobald sie es versuchte, verlor sie sich in Details und ließ sich immer wieder ablenken: von der geschwungenen Linie seiner Wangenknochen, der Länge seiner dunklen Wimpern, der Form seiner weichen Lippen.
    »Du starrst mich an«, sagte Jace plötzlich, ohne von der Speisekarte aufzuschauen. »Warum machst du das? Stimmt irgendetwas nicht?«
    Da Kaelie in diesem Moment an ihren Tisch kam, blieb Clary eine Antwort erspart. Sie bemerkte, dass die Kellnerin, die sie aus ihren durch und durch blauen Augen neugierig musterte, statt eines Kugelschreibers einen silberweißen Birkenzweig verwendete. »Wisst ihr schon, was ihr wollt?«, fragte sie.
    Überrumpelt bestellte Clary wahllos mehrere Speisen von der Karte, während Jace einen Teller mit frittierten Süßkartoffeln und eine Reihe weiterer Gerichte zum Mitnehmen orderte. Als Kaelie auf dem Absatz kehrtmachte und Richtung Küche verschwand, blieb ein zarter Hauch von Blumenduft in der Luft zurück.
    »Bitte sag Alec und Isabelle, dass es mir leidtut … alles, was passiert ist«, wandte Clary sich an Jace, als Kaelie außer Hörweite war. »Und bitte richte Max aus, dass ich ihn irgendwann mal zu Forbidden Planet mitnehmen werde.«
    »Nur Irdische sagen, dass es ihnen leidtut, wenn sie eigentlich meinen ›Ich teile deinen Kummer‹«, bemerkte Jace. »Nichts von all dem, was passiert ist, war deine Schuld, Clary.« Plötzlich funkelten seine Augen hasserfüllt. »Es war einzig und allein Valentins Schuld.«
    »Ich nehme mal an, dass es von ihm noch keine …«
    »… noch keine Spur gibt? Stimmt. Vermutlich hat er sich irgendwo verkrochen und wartet, bis er sein Werk beenden und das Schwert endgültig umkehren kann. Aber was dann passiert …« Jace zuckte die Achseln.
    »Aber was passiert dann?«
    »Keine Ahnung. Valentin ist geistesgestört. Und es lässt sich nur schwer erraten, was ein Geistesgestörter als Nächstes tun wird.« Bei diesen Worten wich Jace jedoch Clarys Blick aus und sie wusste instinktiv, was er dachte: Krieg. Das war genau das, was Valentin wollte. Einen Krieg mit den Schattenjägern. Und er würde ihn auch bekommen. Es war nur eine Frage der Zeit, wann und wo er als Erstes zuschlagen würde. »Aber du bist doch nicht mit hierhergekommen, um mit mir über Valentin zu reden, oder?«, fügte Jace hinzu.
    »Nein.« Nun, da der Moment gekommen war, suchte Clary angestrengt nach den richtigen Worten. Sie fing eine Reflexion ihres Gesichts auf, das sich in dem silbernen Metall des Serviettenständers spiegelte: weißer Strickjackenkragen, blasse Haut, hektische Röte auf den Wangen. Sie sah aus, als hätte sie Fieber – und sie fühlte sich auch ein bisschen fiebrig. »Ich wollte schon seit ein paar Tagen mit dir reden …«
    »Was du nicht sagst!« Seine Stimme klang ungewöhnlich scharf. »Jedes Mal, wenn ich bei euch angerufen habe, hat Luke mir gesagt, du wärst krank. Da bin ich davon ausgegangen, dass du nicht mit mir reden wolltest – wieder mal.«
    »Das stimmt nicht.« Clary hatte das Gefühl, dass zwischen ihnen ein riesiger Abstand lag, obwohl die Sitzecke nicht besonders groß war und sie gar nicht weit voneinander entfernt saßen. »Natürlich wollte ich mit dir reden. Ich habe die ganze Zeit an dich gedacht.«
    Jace stieß einen überraschten Laut aus und streckte ihr über den Tisch eine Hand entgegen. Clary nahm sie und spürte eine enorme Erleichterung. »Ich habe auch an dich gedacht«, sagte er.
    Seine Hand fühlte sich warm und beruhigend an und Clary erinnerte sich, wie sie ihm in Renwicks Ruine die blutige
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