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Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)

Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)

Titel: Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)
Autoren: Tobias Jäger
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mich gerade zu Tode gelangweilt.«
    »Dann lass und ein bisschen plaudern«, schlug er vor und ich nickte. »Das war gerade Tyrone Adams am Telefon. Er hat einen neuen Jungen für uns und wird ihn heute Nachmittag vorbei bringen. Dieser Junge ist sogar von hier. Sein Name ist Brink Johnson. Kennst du ihn?«
    »Oh, natürlich«, sagte ich überrascht. »Ich kenne Brink. Weiß er Bescheid, dass es ein schwuler Haushalt ist?«
    »Ja, er weiß es.«
    »Also ist Brink schwul?«
    »Er sagt, dass er es ist. Und er muss es wissen, oder?«
    »Ja, ich schätze schon. Es überrascht mich nur ein bisschen.«
    »Er hat sich zu Beginn des Sommers bei seinen Eltern geoutet und wohnt seitdem bei seinen Großeltern. Die wollen ihn jetzt allerdings auch loswerden.«
    »Erkläre mir das mal, Kevin. Wie können Eltern einfach sagen, dass sie ein Kind nicht mehr wollen und das Kind kommt dann in eine Pflegefamilie? Und ich meine damit nicht, wie sie es von ihren Gefühlen her machen können, sondern rein rechtlich. Versteh mich nicht falsch, Kevin. Brink ist ein guter Kerl und ihr werdet ihn lieben. Aber haben seine Eltern nicht die Verantwortung und die Pflicht, sich um ihn zu kümmern?«
    »Tyrone und ich haben uns darüber auch einmal unterhalten, denn Rick und ich hatten die gleichen Fragen. Brian ist das perfekte Beispiel dafür. Seine Eltern hatten ihm einfach gesagt, dass er verschwinden soll. Tyrone zufolge hat der Staat die rechtliche und moralische Pflicht, ein Kind zu beschützen. Wenn Eltern ihr Kind absolut nicht mehr wollen, ist das Kind in Gefahr. Oft gibt es sogar eine Vorgeschichte mit Vernachlässigung oder Misshandlungen. Das trifft sicher nicht auf alle Fälle zu und ich weiß auch nicht, ob es bei Brink der Fall war. Was würdest du denken, wenn sie so lange warten würden, bis dem Kind etwas zustößt? Wäre das nicht viel schlimmer?«
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte ich und seufzte. »Also haben sie Brink einfach zu seinen Großeltern abgeschoben?«
    »Eigentlich glaube ich eher, dass sie ihn rausgeworfen haben und er ist dann zu seinen Großeltern gegangen, weil er sonst niemanden hatte, an den er sich wenden konnte.«
    »Du weißt, wer die Familie ist, oder?«
    »Nein. Was weißt du über sie?«
    »Ihnen gehören zehn Radiosender von hier bis nach Pensacola. Außerdem vermieten sie viele Häuser und sein Dad hat eine eigene Band. Wir reden hier nicht über arme Leute, Kevin. Die Familie ist reich.«
    »Und du erwartest, dass Menschen mit Geld aufgeklärter sind, nicht wahr?«
    »Vielleicht, aber sie sind es offenbar nicht.«
    »Sind sie mit deinen Eltern befreundet?«
    »Nein, nicht wirklich. Ich meine, sie kennen sich, aber sie sind keine Freunde. Mr. Johnson ist inzwischen bei seiner vierten Frau und so etwas gefällt meinen Eltern und ihren Freunden nicht besonders. Ich glaube nicht, dass Brink Geschwister hat und wenn doch, hat Mr. Johnson wahrscheinlich nicht das Sorgerecht für sie.«
    »Tyrone hat erwähnt, dass Brink bei den Eltern seiner Stiefmutter war. Also waren sie nicht wirklich ihm verwandt.«
    »Wie alt ist Brink?«, fragte ich. »Ungefähr fünfzehn?«
    »Er ist sechzehn und war scheinbar mit einem älteren Kerl zusammen. Und der Typ war sein Stiefonkel, also der jüngere Bruder seiner Stiefmutter.«
    »Das ist ganz schön kompliziert. Wird das für den Stiefonkel Konsequenzen haben?«
    »Das habe ich Tyrone auch gefragt. Offenbar war er aber nicht viel älter als Brink und ist jetzt beim Militär. Also ist er jetzt weg vom Fenster. Tyrone sagt, dass die Behörden eher wegsehen, wenn der Jüngere mindestens sechzehn ist. Sie unternehmen nur etwas, wenn die Eltern des Jüngeren darauf bestehen. Das wird vermutlich nicht der Fall sein.«
    Ich nickte nur, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte.
    »Brink kommt heute Nachmittag zu uns und wir werden ihn als unseren neuen Bruder bei uns aufnehmen, nicht wahr?«

    »Das weißt du doch ganz genau«, sagte ich grinsend.

    Am Nachmittag tauchte Mr. Tyrone bei uns auf und brachte Brink vorbei. Man sah dem Jungen an, dass er verängstigt war, aber sein Gesicht hellte sich ein bisschen auf, als er David, Brian und mich sah. Er kannte auch Denny und Murray aus der Schule, also dauerte es nicht lange, bis er sich entspannte.
    »Bist du auch hier in Pflege?«, wollte Brink von mir wissen, sobald wir uns von den Erwachsenen abgesetzt hatten, um ihm das Haus zu zeigen.
    »Nein, ich bin neunzehn. Justin, David und ich wohnen hier, weil das hier unsere
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