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Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Titel: Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)
Autoren: Thomas Bogenberger
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verhaftn ... Gib ma ah oane.“
    Mia gab ihm Feuer und eine Weile qualmten beide schweigend vor sich hin. Hattinger betastete unwillkürlich die Innenseite seines Oberschenkels.
    „Dann hat er sei Ziel um a paar Zentimeter verfehlt ... hat der ein Glück ghabt.“
    „Gott sei Dank ... stell da moi vor ...“
    Mia brauchte den Satz nicht zu beenden, Hattinger konnte sich nur allzu lebhaft vorstellen, was wäre, wenn Ostermeier getroffen hätte. Er war sich allerdings nicht ganz sicher, dass Mia aus purem Mitleid froh war, dass der Klampfenberti ein Mann geblieben war ... Er sagte aber nichts.
    Mia trank ihren Kaffee aus und behielt die leere Tasse in der Hand. Hattinger lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und legte die Füße über die Tischkante des Schreibtischs.
    „Des war a Woch ... mi’ leckst am Arsch! Moment, was is heut für a Tag? I blick scho gar nimmer durch ...“
    „Donnerstag“, sagte Mia.
    „Donnerstag ... ned amoi sechs Tag. I woaß gar nimmer, wann i zum letzten moi gschlafn hab ...“
    Mia drückte ihre Zigarette in der leeren Kaffeetasse aus. Sie schaute Hattinger in die Augen. „Woaßt Hattinger, manchmoi bist du fei echt so ein Hirni...“
    Hattinger schaute Mia leicht verwundert an. „Is des jetz vielleicht der Dank dafür, dass i deim Klampfenbertl vielleicht as Lebn g’rett’ hab?“
    „Warst du des jetz scho ganz alloa?“
    Hattinger musste zugeben, dass Mia einen nicht unerheblichen Anteil daran hatte, dass sie gerade noch rechtzeitig gekommen waren. Sie war nämlich auf die Idee gekommen, sich den Block auf ihrem Schreibtisch anzuschauen, auf dem sich der Bertl gestern den Weg zu der kleinen Bucht notiert hatte. Der Kugelschreiber hatte sich durchgedrückt und sie konnte die Schrift auf ganz altmodische Art durch Schraffieren mit einem weichen Bleistift wieder lesbar machen. Die Wegbeschreibung gab sie Hattinger sofort telefonisch durch, deshalb konnten sie gleich gezielt zur richtigen Stelle aufbrechen.
    „Na ja, ohne dich wär’s wahrscheinlich eng worn“
    „I wollt nur sagn ... wenn du a bissl eher mit mir g’redt hättst ...“
    „Des hab i ja vielleicht probiert ... i konn mi erinnern, dass i mit a Flaschen Schampus bei dir vorm Haus gstandn bin. Den Schampus hab i dann dalassen ...“
    „Du warst des ...“
    „Ja, i war des. Und dann konn i mi erinnern, dass i mit dir Essen gehen wollt. Da hast du Bsuach ghabt! Scho vergessen? Glaubst du, i hätt ned gwusst, von wem?“
    Mia stand auf und knallte die leere Kaffeetasse auf den Schreibtisch.
    „Ja, verdammt no amoi! Und trotzdem: Wenn du oamoi mit mir g’redt hättst in der Zeit, dann hätt i dir scho a paar Sachen erzählen können, über die Familie Ostermeier zum Beispiel ...“
    „Was moanst’n jetz da damit?“
    „Woaßt du eigentlich, dass i mit der Maria Ostermeier scho in Kindergarten gangen bin? Und dann in d’ Volksschul ... ? Der Vater is bei mir gwesn und hat mi nach seiner Tochter ausgfragt. Und des, obwohl er ihr ausgerechnet zu mir scho ziemlich früh an Kontakt verboten hat. Ich war ihm nämlich zu unanständig als Umgang! Früher hats no ab und zu bei mir übernachten dürfen und dann plötzlich überhaupt nimmer. I hab so in Erinnerung, dass er sie ab dem Moment, wo s’ a bissl an Busen kriagt hat, bloß no weggsperrt hat ...“
    „Und vielleicht woaßt du ned, dass wir erst gestern Nachmittag vom Ostermeier und seiner Maria oder Eva oder wia s’ jetzt gheißn hat überhaupt erfahren ham!? Also was hätt des bracht?“
    „Des konn i dir ganz genau sagn, Hattinger: Wenn du mir von am 15-jährigen Mädel erzählt hättst, des damals bei a Operation gstorbn is in der Martius Klinik, dann hätt i dir sofort sagn können, wer des war ... Und dann hättst scho oan oder zwoa Tag eher gwusst, wen du suachst, oder?“
    Hattinger wurde schmerzhaft bewusst, dass sie recht hatte. Er hätte natürlich einwenden können, dass er sowieso nicht über Inhalte von Ermittlungen reden durfte, das wusste sie ja auch, aber in dem Fall hätte sie die fehlenden Informationen schneller liefern können als alle anderen.
    „Manchmoi lauft’s wirklich saudumm ... aber wann hätt i denn in dene sechs Tag sonst überhaupt no Zeit ghabt? Wenn i ned gwusst hätt, dass du scho anderweitig versorgt bist, dann hätt i vielleicht ...“
    Mia setzte sich wieder hin. Hattinger schaute lange aus dem Fenster.
    „Und ... was mach’ma jetz mit unserm Schlamassel?“
    Mia ließ sich Zeit mit der Antwort.
    „Ehrlich
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