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Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Titel: Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)
Autoren: Thomas Bogenberger
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ausganga! Mir warn vielleicht a bissl betrunken und zuagraucht, aber die war doch ned bewusstlosü Sie hat ihr Blusn aufgmacht und meine Hand gnomma ... sie hat mir die Hosn ... sie hat si’ nackert auszogn und ins Gras glegt ... komm her ... hats gsagt! Und sie war garantiert koa Jungfrau mehr!“
    „Du dreckiger Lügner! Sie war ein Kind!“, schrie Ostermeier, seine Züge entgleisten immer mehr.
    „Die war doch koa Kind ... die hat genau gwusst, was s’ wollt! Die hat genau gwusst wia’s geht!“
    Ostermeier begann mit der Waffe zu fuchteln und auf Berti zuzugehen.
    „Halt doch endlich dein schmutziges Schandmaul! Du hast ein Kind geschwängert, du Abschaum!“
    „Was ...?“ Berti krächzte schrill auf. „Geschwängert? Des is überhaupt ned möglich! I hab doch Pariser gnomma! I hab Kondome benutzt!“
    Ostermeier kam immer näher.
    „Du Drecksau! Du lügst!“, kreischte er hysterisch.
    Berti taumelte rückwärts über den Strand.
    „Die konn ned von mir schwanger worn sei! Jetzt glaubn S’ ma doch! Bei so am jungen Madl, da pass i doch auf!“
    Ostermeiers Gesichtszüge waren zu einer hassverzerrten Maske erstarrt.
    „Bleib stehen, du Drecksack!“ Er hob seine Waffe in Kopfhöhe.
    „Nein, bitte! Bitte ... i hab doch ... Bitte ned ...“
    „Herr Ostermeier! Hier ist die Polizei! Lassen Sie sofort die Waffe fallen!“, dröhnte plötzlich eine Megafonstimme vom Abhang über der Bucht herunter.
    Ostermeier schaute kurz irrtiert nach oben.
    Berti blieb stehen, er zitterte am ganzen Körper.
    „Ostermeier, machen S’ koan Unsinn, gebn S’ auf! Es is vorbei!“ Kommissar Hattingers Stimme kam ganz aus der Nähe, er stand nur ein paar Meter schräg hinter Ostermeier.
    Draußen auf dem ruhigen Wasser war ein Polizeiboot immer nähergekommen. Am Bug ein Scharfschütze, der auf Ostermeier angelegt hatte.
    „Jetzt kommen S’, Ostermeier, legn S’ die Waffe langsam hin. Sie ham keine Chance mehr!“, wiederholte Hattinger.
    Abrecht Ostermeier schien sich zu besinnen. Er ließ wie in Zeitlupe seinen Revolver sinken. In dem Moment, als der Lauf auf Bertram Meiers Lendengegend gerichtet war, drückte er ab.
    Ein infernalischer Schlag hallte über den ruhigen See. Berti flog von den Beinen gerissen nach hinten und blieb im Uferkies liegen. Er hob noch einmal den Kopf und starrte ungläubig auf seinen Unterleib, bis ihn das Bewusstsein verließ.
    Fast zeitgleich mit dem dumpfen Schlag ertönte ein scharfer, heller Knall. Das Projektil aus dem Polizeigewehr schwirrte über den See und durchschlug Ostermeiers Kopf. Die Waffe entglitt seinen Händen. Er hielt sich noch eine Weile aufrecht, dann sank er auf die Knie, und schlussendlich kippte er langsam vornüber mit dem Kopf in den Kies ...
    Währenddessen war ihm ganz warm, ganz leicht, das Licht ging aus und das Kino ging an, sein Leben raste vorbei, bis es bei Maria ankam, er sah ihre leuchtende Schönheit, er hatte sie doch nur geliebt, er sah den Film, den er nicht ertragen konnte, und er würde ihn jetzt mitnehmen für alle Zeit, aber gerächt hatte er ihren Tod, und erschießen hatte er sich lassen für Maria, vielleicht hatte er jetzt genug gebüßt, vielleicht hatte ihn Gott jetzt wieder lieb ...

48
    Mia Berger und Hattinger saßen in einem der kleinen Nebenzimmer des Soko-Besprechungsraums. Durch die Glasscheibe konnten sie die Mitarbeiter der Soko Hand ihre Sachen packen sehen – bis zum Schluss war es bei der anfänglichen Bezeichnung geblieben, auch wenn noch ganz andere Dinge als Hände dazugekommen waren.
    Andrea Erhard hatte jede Menge tiefschwarzen Kaffee gebraut und für alle Schokocroissants, Nussschnecken, Krapfen und anderes Süßzeug besorgt.
    Hattinger biss eher lustlos in sein Croissant, Mia löffelte Zucker in ihren Kaffee. Eine ganze Weile sagte keiner von beiden was.
    Karl Wildmann klopfte an die Tür und kam mit einem Zettel herein. „Die Klinik hat angerufen, Chef, Bertram Meier ist operiert. Er hat einen Durchschuss auf der Innenseite des rechten Oberschenkels. Die Kugel hat noch minimal den Oberschenkelknochen gestreift, aber es ist alles gut verlaufen ... das wollte ich Ihnen nur gleich sagen.“
    „Danke Karl ...“
    Wildmann legte ihm den Zettel auf den Tisch und ging wieder.
    Hattinger schaute kurz drauf, es waren die Beerdigungsdaten von Annette Kauffmann.
    Mia schnaufte tief durch. Sie begann in ihrer Handtasche zu kramen.
    „Derf ma da herin vielleicht oane rauchen?“
    „Wenn i dabei bin, wem s ’ di scho ned
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