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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur
Autoren: C.J. Cherryh
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sich auskannte; eine Person mit wertvollen Informationen und mächtigen Freunden. Gut für ihn, dachte sie, als sie sich an die elende nackte Kreatur unter dem Haufen Decken im Waschraum erinnerte.
    Sie rief Kohan an, ein kurzes Gespräch - ihre Stimme wurde langsam heiser, und ihre Knie zitterten -, aber es war gut zu hören, dass sich die Lage auf dem Planeten beruhigt, Kohan sich eine herzhafte Mahlzeit verschafft hatte und das Haus wieder in einigermaßen ordentlichem Zustand war.
    Während der Planet durch Kif-Geschützfeuer gefährdet war, hatten sie es in Ordnung gebracht, Essen gekocht und damit angefangen, den Garten neu zu bepflanzen. Pyanfar senkte die Ohren beim Gedanken daran, wie wenig wirklich das große Universum für die planetaren Hani war, die sich zu keinem Zeitpunkt wirklich hatten vorstellen können, was ihnen beinahe widerfahren wäre; die von den schrecklichen Beschädigungen an der Station Notiz nahmen wie von irgendeinem Erdbeben in einem entlegenen Winkel des Globus, mitfühlend den Kopf schüttelten und es bedauerten, ohne jedoch persönlich berührt zu sein; natürlich in Sorgen über die eigenen Verwandten, und bei deren Heimkehr würde es natürlich auch Umarmungen und Mitgefühl geben. Aber sie brachten die Welt in Ordnung, gleichgültig, was da oben über ihren Köpfen geschah, indem sie den Garten neu anlegten und dafür sorgten, dass sich Kohan satt essen konnte.
    Mochten die Götter über sie wachen.
    Mit letzter Kraft suchte Pyanfar das Krankenhaus auf, um die verwundeten Chanur zu besuchen, denn sie war die Erste unter den Chanur, und das bedeutete den anderen etwas; ebenso schuldete sie Rhean, die dort bei ihrer genesenden Schiffsgefährtin saß, diese Höflichkeitsbezeugung, auch würden Neuigkeiten von zu Hause ihnen gut tun, diesen planetaren Chanur, die nicht zu Schiffsbesatzungen gehörten und die ein tiefes Verständnis für die Notwendigkeit hatten, Gärten zu bepflanzen.
    Beim Stationskommando überzeugte sie sich noch davon, dass die Rau den Weg zurück auf ihr Schiff gefunden hatten, das ein anderer kleiner Frachter für sie hatte retten können.
    Und dann gingen sie und Haral und Tirun den langen Weg zurück zur
Stolz,
sie alle heiser und erschöpft und, an den Grenzen ihrer Energie angelangt, einfach einen Fuß vor den anderen setzten. Pyanfar humpelte, stellte fest, dass sie sich irgendwie eine Kralle abgebrochen hatte; und sie dachte voller Sehnsucht an Bad und Bett und Frühstück beim Erwachen.
    Aber auf der
Stolz
tat sie doch zuvor noch etwas; sie schaute ins Lazarett hinein und überzeugte sich vom Zustand derer, die sich in Gerans Gewahrsam befanden, stellte fest, dass Hilfy und Chur behaglich auf Feldbetten schliefen, die Seite an Seite in das kleine Abteil gezwängt worden waren, und dass Geran in einem Sessel neben der Tür vor sich hindöste.
    Geran erwachte, als Pyanfars Schatten über ihr Gesicht führ, brummte mit verschwommenen Augen eine Entschuldigung. Pyanfar zuckte die Achseln. Tirun und Haral zeigten sich in der Tür und lehnten wie zwei abgemagerte Geister am Rahmen.
    »Khym«, sagte Pyanfar, die ihn nicht entdecken konnte. »Feldbett im Waschraum«, sagte Geran. »Mit deiner Erlaubnis, Käpt‘n. Er wollte Hilfys Quartier nicht nehmen, obwohl sie versucht hatte, darauf zu bestehen.«
    »Huch.« Sie drängte sich hinein, um Chur und Hilfy genauer in Augenschein zu nehmen, sah, dass ihre Gesichter entspannt waren und ihr Schlaf leicht, und ging wieder hinaus.
    »Befehle?« fragte Haral mit erkennbarem Schrecken. »Schlaft!« sagte sie, und die Schwestern gingen recht glücklich ihres Weges.
    Was sie selbst betraf, so ging sie durch den Korridor zum Waschraum und öffnete die Tür.
    Khym war fast im Bett vergraben, steckte in einem Nest aus Decken auf einem behaglichen Feldbett. Ein Auge war verbunden. Das andere ging auf und schaute sie an, woraufhin er sich aufsetzte. Er war sauber, seine armen Ohren waren so gut es ging mit Plasma geflickt, die schrecklichen Kratzer auf Armen und Schultern behandelt. Ganze Stücke seines Pelzes fehlten, wo der Schorf gewesen war; Bart und Mähne wiesen Löcher auf, zweifellos dadurch entstanden, dass Verfilzungen hatten herausgeschnitten werden müssen.
    »Besser?« fragte sie.
    »Ker
Geran hat genug Antibiotika in mich gespritzt; ich sollte eigentlich ewig leben.«
    Trauriger Humor. Sie setzte sich ans Ende des Bettes, lehnte es wie Khym ab, ihr fröhliches Gesicht angesichts der Lage aufzugeben. Sie
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