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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur
Autoren: C.J. Cherryh
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Sanuum und einigen der anderen Konkurrenten am Hafen. Pyanfar schüttelte Goldzahns Arm ab und überquerte das Dock, hin zu dem Haufen von Menschen, und die eigenen Begleiter folgten ihr. Tully brachte ihr seine Leute mindestens die halbe Strecke entgegen, sobald er sie erblickte, kam herbeigeeilt und packte ihre Hand mit fiebriger Begeisterung.
    »Freund«, sagte er, sein bestes Wort, und zerrte ihre widerstrebende Hand zu einem Menschen mit weißer Mähne, dessen nacktes Gesicht so runzelig war wie das eines Kif und so lohfarben wie das eines Hani. - Der Kapitän, dachte sie - ein alter Mann! Sie erduldete den Handschlag mit eingezogenen Krallen, verbeugte sich und erhielt eine höfliche Verbeugung als Antwort. Tully redete hastig in seiner Sprache, brachte irgendeinen Punkt vor - deutete nacheinander auf die Hani und nannte ihre Namen auf seine Weise... Haral und Tirun, Geran und Chur und Hilfy, und die Mahendo‘sat zumindest als Rasse.
    »Wollen reden«, brachte er dann hervor. »Wollen euch verstehen.«
    Pyanfars Ohren zuckten und richteten sich auf; also bot sich letztlich doch eine Chance auf Profit. Sie schürzte die Lippen zu ihrem angenehmsten Gesichtsausdruck. Götter, manche von den Menschen sahen
merkwürdig
aus! Sie unterschieden sich untereinander gewaltig in Größe und Gewicht, und es gab zwei grundsätzlich unterschiedliche Körperformen. Frauen, erkannte sie neugierig. Wenn Tully männlich war, dann waren also diese merkwürdigen Gestalten die Frauen.
    »Wir
reden«, mischte sich Goldzahn ein.
»Mahe
machen auch Handel.«
    »Freund«, sagte Pyanfar zu den Menschen mit ihrem besten Versuch in deren Sprache.
    Tully musste es immer noch übersetzen, aber es zeitigte seinen Effekt. »Ich kommen auf Ihr Schiff«, sägte sie, entschied sich für Tullys kleinen Hani-Wortschatz. »Ihr Schiff. Sprechen.«
    »Ich kommen auch«, sagte Goldzahn hartnäckig und unerschütterlich. Tully übersetzte.
    »Ja«, überbrachte er grinsend die Antwort. »Freund.
Alles
Freunde.«
    »Verhandelt wie ein
Mahe«,
brummte Pyanfar. Aber diese Übereinkunft war ihr dienlich genug. Sie dachte auf einmal an bestimmte Pläne - für die weitere Entlehnung von zwei Mahe-Jagdschiffen für eine profitable Reise.
    »Käpt‘n«, sagte Haral, fasste sie am Arm und richtete ihre Aufmerksamkeit auf eine Gruppe von Gestalten, die aus dem zu den Docks führenden Korridor kamen.
    Die Llun waren es - mit Kifas Llun selbst an der Spitze der Gruppe, gekommen, um sich diesem ungewohnten Besuch auf der Gaohn-Station zu widmen, und etwa zwanzig Beamtinnen in schwarzen Hosen folgten ihr.
    Sie würden das Übersetzerband fordern, soviel war sicher. Pyanfar rammte die Hände hinter den Hosenbund. »Freunde«, versicherte sie Tully, der der näherkommenden Gruppe furchtsame Blicke zuwarf, und er seinerseits beruhigte daraufhin seine Kameraden.
    »Hilfy«, sagte Pyanfar, »Chur - es besteht keine Notwendigkeit, dass ihr die ganze Zeit hier mit stehen bleibt. Geht auf das Schiff! Geran, du gehst mit und kümmerst dich um sie, ja?«
    »In Ordnung«, stimmte Geran zu. »Kommt, ihr beide!«
    Es gab keine Proteste. Chur und Hilfy wollten in Gerans Obhut davongehen, aber Tully hielt sie auf, um ihnen nacheinander die Hände zu drücken, als ob er damit rechnete, irgend etwas könnte ihn an weiteren Verabschiedungen hindern.
    Götter, sie hatte im Moment überhaupt keine Lust, um sich mit den Llun oder sonst jemandem auseinander zusetzen. Die Knie taten ihr weh, sowieso der ganze Körper, hervorgerufen durch den Mangel an Schlaf und die Anstrengung. Sie fühlte sich eine Spanne älter, als sie beim Sprung von Kirdu noch gewesen war. Ihnen allen musste es so gehen, auch Tully. Sie wollte... Zeit wollte sie haben - um sich mit den eigenen Leuten zu unterhalten, um herauszufinden, welche Chanur sonst noch verletzt waren, um Kohan anzurufen. - Und irgendwie... um mit Khym zu sprechen. Irgend etwas gegen sein Elend zu tun, egal, was andere dachten oder sagten.
    »Geran«, rief sie hinter denen her, die gingen. »Auch Khym. Bringt ihn an Bord und versorgt ihn! Sagt ihm, ich hätte es so haben wollen!«
    Ein kurzes Zucken der Ohren. »Aye«, sagte Geran und ging hinüber zu Khym, während Chur und Hilfy ihren Weg zum Schiff fortsetzten. Pyanfar wandte sich den ankommenden Llun mit einem betörend fröhlichen Lächeln zu, fischte das Band aus der Hosentasche und händigte es auf der Stelle Kifas aus, ohne auch nur einen Moment vom Anschein der guten Laune
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