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Changelings

Changelings

Titel: Changelings
Autoren: Anne McCaffrey
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gedämpften Grollen aus heiserem Katzenschnurren, dem Wiehern der Lockenfelle und dem bejahenden Japsen der Hunde.
    »Sing«, sagte das Echo.
    Yana hatte keine Vorstellung, wie viele Leiber sich heute hier in der Höhle drängten. Die Reihe schien bis zurück ins Dorf zu reichen und umschloß jeden Mann, jede Frau und jedes Kind, sämtliche Pferde, Katzen und größeren Raubkatzen sowie alle Hundegespanne. Und Yana hätte schwören können, daß sie das Wild aus dem Buschwerk hatte hervortreten und sich der Prozession anschließen sehen, kurz bevor Clodagh sie in die Finsternis der Höhle hinter dem Wasserfall an den heißen Quellen führte.
    Sean räusperte sich. Die Kerzenflamme warf Schatten über seine gemeißelten Züge und milderte die Konturen seines Mundes, als er mit dem Singsang begann.
    Ynnaba, sie traf auf den Feind
    als sie zu uns kam, traf aber auch Freunde und beehrte sie.
    Sie traf auf mich, und ich traf auf die Liebe.
    Aijija
    Mit ihren Freunden, hier um sie herum
    mit ihrem Geliebten, ich, der ihre Hand nimmt, für dieses Volk und diese Welt, die uns umarmt, traf sie immer wieder auf den Feind,
    denn dies liegt in ihrem Namen.
    Aijija
    Yanaba, die mein Wesen kennt,
    Yanaba, die mein Herz besitzt,
     
    6
    Yanaba, die meine Welt und mein Volk ehrt, Yanaba, die in ihrem Leib unsere Zukunft trägt, Yanaba, du bist bereits ein Teil von meinem Leben, Yanaba, du besitzt bereits mein Herz,
    ich sage dir dies hier, mit unserer Welt als Zeugin, ich will dich ewig bei mir haben.
    Aijija.
    Yanaba wurde plötzlich der Mund trocken. Irgend etwas Weiches und Pelziges rieb gegen ihren nackten Knöchel. Ihr Magen machte einen Satz, und sie fragte sich, ob das Baby sich wohl schon so früh bewegen konnte, um sie zum Sprechen zu drängen. So ergriff sie Seans Hände -
    zum einen als Stütze, zum anderen, um sich Mut zu machen - und hielt sich so kräftig daran fest, daß sie schon fürchtete, ihm Wunden zuzufügen. Doch er erwiderte den festen Griff, und das verlieh Yana den Mut, den sie brauchte. Plötzlich war sie beschwingt und hatte das Gefühl, als müßte sie sich an ihm festhalten, um nicht plötzlich an die Höhlendecke zu schweben.
    Sean Shongili, rnien treuester Freund und meine Liebe.
    Hier bin ich, eine Frau, deren einziges Lied von Krieg und Tod kündete.
    Wie soll ich singen, was ich für dich empfinde?
    Du gabst mir das Leben, als ich im Sterben lag.
    Ein Zuhause, mir, die ich keins mehr kannte in vielen Jahren der Wanderschaft.
    Eine Familie, da die meine gänzlich ausgestorben ist.
    Ein Leben, das ich geben kann,
    als ich schon glaubte, ich könnte nur den Tod bringen.
    Du hast mir eine neue Welt gezeigt
    und mich eingeladen, sie zu meiner zu machen.
    Und das tue ich.
    In alten Liedern besserer Sänger
     
    7
    heißt es: >Du bist meine ganze Welt.< Das sage ich jetzt auch.
    Sean Shongili, du bist mir die ganze Welt, und die Welt für mich bist du.
    Ich liebe dich. Nimm mich, wie ich dich nehme.
    Wie es auf der Erde hieß: >Ich tue es.< Sean nahm sie in die Arme und küßte sie, ließ seinen Leib an ihrem Bauch ruhen, der mittlerweile, wenn auch noch kaum merklich, von Tag zu Tag voller und runder wurde.
    Dann klatschte Clodagh in die Hände, und alle gingen davon und ließen Yana und Sean allein in der Höhle zurück, jedoch nicht in Dunkelheit. Und als die Kerzen verschwanden, pulste warmes weiches Leuchten durch die Höhle, und Sean ließ Yana sanft auf den Fels gleiten, der zu einem bequemen Lager zu verschmelzen schien, während sie Liebe machten. Hier und jetzt, in der Höhle, da der Planet an ihrer Vereinigung teilnahm, hatte Yana das Gefühl, nie zuvor solche Leidenschaft verspürt zu haben, wie sie stets beim Liebesakt zwischen ihnen aufzulodern pflegte. Auch Sean spürte es, denn seine Hände waren zärtlich und auf eine Weise besitzergreifend, wie Yana es früher zurückgewiesen hätte - und erregend auf eine Art, wie sie es nie zuvor erlebt hatte. Der Höhepunkt war von so phantastischer Schönheit, daß Yana weinen mußte. An Seans feuchter Wange, die er fest gegen die ihre drückte, erkannte Yana, daß auch er von der Intensität ihrer körperlichen Vereinigung erschüttert war. Für einen Augenblick wähnte sie beinahe, gestorben zu sein.
    Diesmal schliefen sie anschließend nicht, noch kleideten sie sich erst wieder an, bevor sie die Höhle verließen, um sich zu der Schar zu gesellen, die draußen an den Heißwasserquellen wartete.
    Jubel und Gelächter empfingen sie. Die Sterne und
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