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Changelings

Changelings

Titel: Changelings
Autoren: Anne McCaffrey
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Höhle, die prompt zu glühen begann — ein sanftes, leuchtendes Schimmern, willkommenheißend und tröstend. Der leise Anflug von Bangigkeit, den Yana so lautstark geleugnet hatte, legte sich wieder.
    Ich glaube an dich, teilte sie dem Planeten mit. Ich glaube an dich.
    »Ich glaube an dich«, wiederholte der Planet beruhigend.
     
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    »Oh, ich glaube«, sagte Sean neben ihr. Er hat wohl gedacht, der Planet spricht zu ihm, überlegte sie.
    Sie erreichten die Stelle, die sie zuvor dafür ausgesucht hatten.
    Dort lagen das Bettzeug und alles andere, das sie brauchten. Die Zusatzbeleuchtung benötigten sie nicht; die Höhle strahlte von allein.
    Clodagh half Yana aus ihrem Flanellnachthemd, da erwischten sie auch schon die ersten Wehen.
    »Atme jetzt genau so, wie man es dir beigebracht hat«, sagte Clodagh und wartete, bis die Wehe abgeklungen war, bevor sie Yana ans Wasser führte.
    Sean sprang hinein und durchbrach die Oberfläche als Selkie.
    Dann kam er zu den beiden Frauen geschwommen, die sich nun zusammen in der warmen Umarmung des Wassers aufhielten. Yana war hineingeglitten und hatte sofort die Kante gefunden, die offenbar eigens dafür hergestellt worden war, um sie abzustützen, während Clodagh es sich ein Stück tiefer bequem machte.
    Dann begann der Nebel aufzusteigen, doch nur auf dem Boden hinter ihnen. Yana atmete die duftende, lindernde feuchte Luft tief ein. Die nächste Wehe war schon heftiger, doch sie empfand sie nicht als >schwer<, nur als Arbeiten der Muskeln. Sie konnte sich entspannen. Petaybee war überall um sie herum, und ihr Mann war, seinem eigenen Wunsch gemäß, in diesem glücklichen Augenblick seines Lebens — und diesem wunderbaren Augenblick des ihren —bei ihr, und Clodagh würde dafür sorgen, daß alles so heilte, wie sie es stets zu tun pflegte.
    Ein pelziges Gesicht strich aus dem Nebel über das ihre, und sie lachte, als sie merkte, daß es Nanook war — ja, und Narduk war auch da, und nur die Götter mochten wissen, wie viele weitere Katzen da gerade mächtig schnurrten, denn die ganze Höhle hallte davon wider.
    Nun setzte eine weitere kräftige Wehe ein — viel zu früh für eine normale Niederkunft, wie es Yana schien, der einmal mehr für einen kurzen Augenblick bange geworden war. Dann ertappte sie sich dabei, wie sie pressen wollte; statt dessen schnaufte sie, wie sie es gelernt hatte.
     
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    »Das ist doch viel zu früh für dieses Stadium«, stieß sie mühsam hervor.
    »Oh, das kann man nie wissen«, meinte Clodagh tröstend.
    »Vielleicht sind wir ja schon länger hier, als es dir scheinen mag.«
    »Aber wir — sind — gerade — erst — gekommen.«
    Clodagh kicherte wieder und war plötzlich sehr emsig unter Wasser zwischen Yanas Beinen zugange. Das Wasser selbst war hell, so daß Yana ihre auf Clodaghs Schultern ruhenden Beine erkennen und sehen konnte, daß die Frau sich unter Wasser befand. Seans pelziges Flossenhemd lag auf ihrem Knie. Dann gab es einen mächtigen Krampf, und schon stieß Clodagh aus dem Wasser, die Hände hoch erhoben, und Yana erblickte einen silbrig bepelzten Säuglingskörper zwischen den kräftigen Handflächen.
    »Dein Sohn, Shongili!« rief Clodagh, und die Katzen stimmten die melodischste Katzenmusik an, die man sich hätte denken können.
    »Oh, mein Gott!« Yanas Körper wollte wieder in seine alte Verwirrtheit verfallen.
    Ein nackter, pelziger, nasser Körper wurde Yana in die Hände gepreßt, während Clodagh wieder abtauchte. Yana, von einer mächtigen Preßwehe erfaßt, begriff, daß sie ein zweites Selkie-Kind gebar.
    »Wie ist denn das passiert?« rief sie, als Clodagh mit einem weiteren zappelnden Baby auftauchte, das bereits mit gebührendem Geschrei die Einmaligkeit dieses Vorgangs feierte.
    »Du bekommst eben gleich eine prächtige, komplette Familie auf einmal«, meinte Clodagh, während ihr das Wasser übers lächelnde Gesicht strömte.
    »Hast du etwa gewußt, daß ich Zwillinge kriege?« rief Yana, einerseits empört, daß man ihr dies verheimlicht hatte, andererseits staunend über die Perfektion ihres Selkie-Sohnes, der schon jetzt, erst wenige Minuten alt, damit begann, außerhalb des Wassers seine Menschenform anzunehmen.
    Clodagh schnaubte; dann schob sie sich mit dem Baby aus dem Wasser. »Ein Bauch wie ein Walfisch, und du hast es nicht erraten?«
     
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    »Wie hätte ich es erraten sollen? Ich habe doch nie mit schwangeren Frauen zu tun gehabt. Ach, er ist ja wunderbar ... er ...«. Plötzlich
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