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Changelings

Changelings

Titel: Changelings
Autoren: Anne McCaffrey
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verabschiedeten. Aber schließlich hätten sie auch nicht begriffen, wie wichtig die heutigen Lieder sein würden. Der Hepatode und das Deglatit mochten vielleicht nicht essen und trinken können, hatten aber jeweils eine Ecke für sich gefunden, von wo aus sie das merkwürdige Treiben der Petaybeeaner
    beobachten konnten.
    Marmion war irgendwann im Laufe der Feierlichkeiten erschienen,
    um ihre Freunde mit allerlei >losen Fäden< zu erheitern, die sich vor ihrer Rückkehr zu entsprechenden Knoten verknüpft hatten.
    »Macci war so gut wie pleite, trotz seines phantastischen Gehalts
    bei Rothschild«, teilte sie Yana, Diego und Bunny mit. »Tatsächlich war es ausgerechnet Charmion, die herausbekam, daß er spielsüchtig ist. Er spielt und wettet um alles, was nur möglich ist. Sie wissen ja, daß es Leute gibt, die Glücksspiel als einzige ehrenhafte Form der Unterhaltung gelten lassen. Macci war so tief verschuldet, daß er schließlich als ... ach, herrje, natürlich war es wieder Dinah, die den Erstkontakt zu ihm aufnahm. Wie geht es ihr übrigens?«
    »Schon sehr viel besser. Ganz erstaunlich sogar. Bis auf ihr Haar,
    das sie jetzt als ihre neue >platinblonde Frisur< bezeichnet, sieht sie genausogut aus wie vor der Höhle - genaugenommen sogar noch besser. Auf jeden Fall glücklicher. Überall sonst wären die Leute ihr wohl nur mit Abscheu begegnet, aber es scheint, daß sie in Tanana Bay so etwas wie eine kleine Berühmtheit ist, was sie durch und durch genießt. Chumia sagt, daß sie gerade an einem großen Lied über ihre Piratenzeit schreibt und darüber, wie Petaybee sie besiegt hat.
    Und Männer, die bereit sind, Namid zu ersetzen, tauchen inzwischen
    ständig vor ihrer Tür auf. Sie kommen von überall her, sogar aus
    Katmandu, aber Dinah scheint es damit nicht eilig zu haben. Ich
    glaube, sie genießt es viel zu sehr, eine Familie zu haben und die
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    Gelegenheit nutzen zu können, herauszufinden, wer sie eigentlich
    ist, ohne ständig nach irgend etwas zu greifen. Es tut mir zwar leid, daß ich nicht Wort halten konnte, was das von mir zugesagte freie Geleit für sie und ihre Mannschaft betrifft; andererseits habe ich nie ein Hehl daraus gemacht, daß ich nicht für den Planeten sprechen kann.«
    »Was denen widerfahren ist, ist nicht Ihre Schuld, Yana. Es war die unmittelbare Folge dessen, wer und was sie waren. Trotz allem war es schließlich der gute Teil von Dinahs Wesen, der sie hat überleben lassen.«
    »Der Planet als ultimative charakterbildende Erfahrung, wie? Ja,
    kann schon sein. Allerdings manchmal etwas grobschlächtig«, meinte
    Yana. Nicht, daß sie allzuviel Mitleid für die Piraten empfunden hätte; viel wichtiger war ihr ihre eigene Ehre. Andererseits schien Dinah es ihr nicht zu verübeln, und nun, da sie eine solche Wandlung durchlaufen hatte, hatte Yana ihrerseits ihr auch verziehen.
    »Muktuk und Chumia lassen sie mittlerweile sogar allein auf die Jagd gehen. Dann war Macci also ein Opfer seiner eigenen Exzesse?«
    »Und bereit, einige seiner Schulden wegzubügeln, indem er uns in
    die Höhle des Löwen führte.« Marmions verkniffene Lippen deuteten
    an, daß sie nicht so leicht wie Yana zu verzeihen bereit war. »Ples, muß ich zu meiner Erleichterung sagen, war völlig unschuldig. Ihr einziges Vergehen bestand darin, mit ihm anzugeben, ohne ihn gründlich genug durchleuchtet zu haben. Obwohl die Frage, wie es
    Macci gelungen ist, die Personalabteilung von Rothschild hinters
    Licht zu führen, zur Zeit Gegenstand einer hochnotpeinlichen
    Untersuchung ist, wie ich ihnen versichern kann. Gegen die
    Asiatische Esoterische und Exotische Company läuft gerade ein
    Untersuchungsverfahren, um festzustellen, ob diese Firma sich noch
    weiterer ökologisch bedenklicher >Ernten< schuldig gemacht hat. Das war alles richtig aufregend. Trotzdem bin ich froh, wieder hier zu sein!« Sie faßte Namids Arm ein wenig fester. »Wenn du unbedingt hierbleiben und den ganzen Tag mit Petaybee sprechen mußt, werde
    ich wohl um Einwanderungserlaubnis ersuchen müssen.«
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    »Oh, da müssen wir aber genau überprüfen, ob das möglich ist«,
    versetzte Sean mit äußerst ernster Miene.
    »Sean!« tadelte ihn seine Frau. Da platzte er laut lachend los und gab ihr einen liebevollen Kuß auf die Wange, um schließlich Marmion und Namid anzugrinsen.
    »Als wenn wir es wagen würden, Namid von seinen erzieherischen
    Pflichten an Petaybee zu entbinden!« Dann wies er nach vorn. »Ah,
    das Beste kommt erst
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