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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill
Autoren: Sonja Amatis
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verletzt zurücklassen mussten, war sich der Pathologe nicht sicher, ob bei der Lungenembolie nicht ebenfalls jemand nachgeholfen hat. Er hat es offiziell ausgeschlossen, lediglich eine Notiz bekundet den Zweifel.“
    „Warum sollte man so etwas tun?“
    „Ganz einfach: Damit die Mädels nicht das tun, was ich gerade tue, nämlich das strikte Schweigegelübde brechen, das zu jedem Auftrag dazugehört.“
    Samuel brach unwillkürlich der Angstschweiß aus – hatte sie ihm das alles bloß erzählt, um ihn anschließend zum Schweigen zu bringen? – was die Alpha mit einem rauen Lachen quittierte.
    „Keine Sorge, Vögelchen. Nach dem Mord an meinen Frauen fühle ich mich nicht länger an dieses Gelübde gebunden.“
    „Ich danke dir und werde dich nicht noch einmal belästigen.“ Sicherheitshalber hüpfte er zwei Äste höher, außer Reichweite der Alpha, sobald er sich verwandelt hatte. Da fiel ihm etwas ein und er nahm rasch wieder menschliche Gestalt an, auch wenn ihn das Kräfte kostete, die er gleich dringend brauchen würde.
    „Diese … Besorgungen in Shonnam, waren die zufällig in der Nähe des Boister Clubs?“
    „Du spielst mit dem Feuer, Kleiner“, knurrte sie, doch diesmal klang es beinahe anerkennend. „Ja, ich will nicht ausschließen, dass der Club etwas damit zu tun gehabt haben könnte.“
    „Vielleicht wäre es klug, wenn du in den nächsten Tagen und Wochen keine … Besorgungen … mehr dort erledigst“, erwiderte er bedächtig.
    „Weil es unmoralisch, falsch und böse ist?“
    „Nein. Ich dachte nur, du willst keine Probleme für dich und dein Rudel riskieren.“
    „Wir sind quitt, was den Austausch von Gratisinformationen betrifft, würde ich sagen. Mach, dass du weg kommst, falls du nicht zu flügellahm bist. In dem Fall gebe ich dir gerne den Gnadenschuss.“
    Ohne weiteren Kommentar verwandelte sich Samuel und begann den Kampf gegen die Schwerkraft und die Schwäche seiner Muskeln. Beinahe wäre er abgestürzt, sein Flug sah vermutlich wie bei einem volltrunkenen Truthahn aus, doch schließlich erwischte er einen Aufwind und konnte sich in die Höhe schrauben.
    Jetzt kam der wirklich gefährliche Teil …
    Maurice, sein Pilot, hatte ihn erspäht und steuerte sein Flugzeug in die Tiefe. Samuel beschleunigte, stieg höher, bereit, sich rechtzeitig fallen zu lassen, sobald sich sein Ziel unter ihm befand. Er war fest auf den Punkt konzentriert, an dem sich seine Flugbahn mit der der Maschine kreuzen würde. Die Luke stand für ihn offen, er musste sich genau im richtigen Moment hineinwerfen, sonst würde er als hässlicher Fleck auf der Außenwand oder als Zierrat für die Tragflächen enden …
    Noch ein wenig kreiselte er höher, dann ging er in den Sturzflug über, wurde schneller, immer schneller. Maurice legte die Maschine auf die Seite. Bevor er Zeit hatte, sich zu sorgen, war es bereits geschafft: Er prallte gegen das Polster im Flugzeuginneren, das an der Wand gegenüber der Luke angebracht war, fiel halb betäubt auf die Matte am Boden und blieb dort erst einmal liegen. Er hätte sich das Genick brechen können, von allen anderen Knochen ganz zu schweigen. Die gewonnenen Informationen waren das enorme Risiko nicht wert, das er eingegangen war. Darüber war er sich jedoch bereits vorher im Klaren gewesen. Samuel hatte es gebraucht, viel zu lange war er am Boden gefesselt worden! Zudem hatte es ein paar letzte Puzzleteilchen zusammengefügt, die gemeinsam mit der Recherche, die er zuvor abgeleistet hatte, ein rundes Gesamtbild ergab.
    „Und, lebst du noch?“, fragte Maurice, sobald er die Luke per Knopfdruck geschlossen hatte. Vermutlich kreisten sie gerade im Autopilot durch die Lüfte. Samuel blieb in Adlergestalt, stieß lediglich ein bestätigendes Krächzen aus und genoss die Nachwehen des Rausches. Das war einmalig gewesen! Und irre. Zudem sehr teuer für ihn. Er würde es jederzeit wieder tun … Jetzt musste er allerdings erst einmal Dylan über die Ergebnisse seines Wahnsinns informieren.

    Dylan schaltete das Handy ab und steckte es weg. Er hatte es ausschließlich angelassen, um die erlösende Nachricht abzufangen, dass Sam diesen Unfug überlebt hatte, dem man ihn nicht ausreden konnte. Nicht uninteressant, was der Kleine da herausgefunden hatte … Dass die Hyänen am Drogenschmuggel beteiligt waren, erklärte jedenfalls viel.
    Im Moment galt seine Aufmerksamkeit Daniel. Sie befanden sich in einer anderen Klinik, die auf Opfer von schweren Unfällen
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