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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill
Autoren: Sonja Amatis
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Motorengeräusch der kleinen Maschine.
    Als Sammy ihm nebenbei andeutete, wen er für den Killer hielt, hatte er das Gaspedal bis auf den Straßenbelag durchgetreten. Wenn sich das bewahrheiten sollte …
    Sam flatterte hektisch, Dylan musste ihn abfangen, bevor der Adler eine unrühmliche Bruchlandung mitten in den Straßendreck und Unrat hinlegte. Einen Atemzug später verwandelte er sich und rannte leicht taumelnd zu Larry hinüber.
    „Das ist eine Nervenblockade, sie lässt sich lösen“, stieß er atemlos hervor.
    „Schön, dich zu sehen, aber du wirkst nur bedingt einsatztauglich“, murmelte Dylan, während er half, den schlaffen Körper des Leoparden zur Seite zu drehen. Was genau Sammy da anstellte, konnte er nicht beobachten, es wirkte jedenfalls. Larry regte sich stöhnend und unter offenkundigen Schmerzen.
    „Ich komm klar, folgt dem Wichser, bevor er Tyrell in die Klauen kriegt!“, flüsterte er rau.
    Dylan klopfte ihm auf die Schulter und eilte die Gasse entlang, wo die Gestalt verschwunden war. Er suchte nach möglichst neutralen Worten, mit denen er Sam bitten wollte, in seiner angeschlagenen Verfassung besser nicht mitzugehen. Doch da hatte sich der Adler bereits wieder verwandelt und flatterte auf, um sich auf seiner Schulter niederzulassen. Das Gewicht des Vogels war beachtlich und die Klauen kratzten unangenehm über Dylans Haut, dennoch war es gut, diesen Joker mitzunehmen.
    Sorge trieb ihn voran, was wollte der Killer von Tyrell? Sein Bruder war in keinerlei Hinsicht bemitleidenswert, im Gegensatz zu den anderen Opfern!
    Der Weg gabelte sich. Wohin war der Killer gegangen? Dylan versuchte, die Witterung seines Bruders zu finden – stattdessen hörte er dessen Stimme.
    „Natürlich, gehen wir dort hinüber, da sind wir ungestört“, sagte Tyrell gerade.
    „Da an der Ecke ist ein leer stehendes Haus, können wir da rein?“, antwortete eine jugendlich klingende männliche Stimme. „Ich möchte nicht gesehen werden, ich glaube, ich bin nicht sicher auf der Straße …“
    „Wenn wir dafür weder Fenster einschlagen noch Türen eintreten müssen, kein Problem. Das rote Backsteinhaus meinst du?“
    „Ja, genau.“
    Dylan lugte um die Ecke, gerade rechtzeitig, dass er Tyrell entdeckte, der ein Haus betrat. Sein Begleiter musste vorausgegangen sein. Mit lockerem, schlendernden Schritt ging er die Straße entlang, die deutlich belebter war als das Wirrwarr kleiner Gässchen, welches er soeben verlassen hatte.
    „Langsam. Wir wissen nicht, wie es drinnen aussieht“, flüsterte er Sam zu, als sie die Tür erreicht hatten. Der Adler hatte sich bereits zurückverwandelt, diesmal schien er sicherer auf den Beinen zu sein.
    Das gesamte Haus wirkte schwer beschädigt, die meisten Fenster waren mit Brettern verrammelt worden. Die Tür stand einladend offen. Dylan lauschte, konnte jedoch nichts Verdächtiges vernehmen. Sei nickten einander stumm zu, dann ging Dylan voraus, die Dienstwaffe im Anschlag. Da Sam keine Waffen tragen durfte, sobald er sich außerhalb des Vogelwandlergebiets befand, war er benachteiligt.
    Der Hausflur war von Unrat übersät, alles war nass und schimmelig, Putz bröckelte von den Wänden. Den Geräuschen aus dem Treppenhaus nach zu urteilen wohnten tatsächlich Menschen in diesem Drecksloch. Üble Gerüche aller Art schlugen auf Dylans empfindliche Nase ein, die meisten davon bezeugten den allgemeinen Verfall. Wo war Tyrell? Er konnte zwischen all dem Gestank die Fährte seines Bruders nicht ausmachen.
    Am Fuß der Treppe deutete Sam nach links. Dort befand sich ebenfalls eine Wohnung, die Tür war nicht vollständig geschlossen. Ein kurzer Blickkontakt reichte, um sich neu zu positionieren. Nur einen Moment verharren, dann würde er die Tür aufreißen und sich mit gezückter Waffe ins Ungewisse stürzen. Auch hier war der Gestank zu stark, trotzdem bildete er sich ein, Tyrells Witterung wahrzunehmen. Es wäre gut, wenn sie nicht erst jede Wohnung einzeln durchsuchen müssten. Zu hören war jedenfalls nichts.
    Durchatmen, drei, zwei …
    „Kommt endlich rein, ihr Schlappschwänze, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!“, grollte eine tiefe Stimme von Innen. „Hübsch nacheinander und keinen Unfug machen, sonst klebt gleich Tyrells Hirnmasse an der Decke.“
    Dylan erstarrte, bewegungsunfähig gefangen. Einerseits war da der brüllende Zorn und das Verlangen, den Bastard in Stücke zu reißen, der seinen kleinen Bruder bedrohte; anderseits wusste er, dass er gehorchen und
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