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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill
Autoren: Sonja Amatis
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Markt. Daniel wurde süchtig gemacht und eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die allesamt in die gleiche Richtung zielten: Mich von den Mordermittlungen abzuziehen, mein Interesse auf Invisible zu trimmen und die Beziehungen zu den Vogelwandlern erheblich zu verschlechtern. Nun, es gibt eine Person, die vehement gegen den Boister Club gewettert hatte. Eine Person, die sich in der Vergangenheit einen Ruf weggeholt hatte, Vogelwandler zu hassen. Eine Person, die dringend große Erfolge gegen die organisierte Kriminalität benötigt, da ihr Posten stark wackelt. Genau diese Person hat sich mit aller Kraft für die Mordermittlung eingesetzt und sogar einen Adlerwandler herbeigeholt.
    Soweit, so gut. Da fehlte trotzdem die Verbindung zwischen Kathryn und unserem Rainman-Killer. Bis ich darauf kam, mir Kathryns Vergangenheit noch ein wenig intensiver anzuschauen. Und nun ratet alle mal, was unsere geliebte Polizeichefin in ihrer Jugend getan hat? Richtig, sie hat in der Abteilung für vermisste Personen gearbeitet. Und wessen Adoption hat sie vor einundzwanzig Jahren vermittelt?“
    „Von dort aus war es ein kleiner Schritt herauszufinden, dass es eine Menge ungelöster Mordfälle auf Kathryns Werdegang gab, wo die Ermittlungen allesamt überraschend schnell eingestellt wurden“, fiel Sam ein. „Morde, die jedes Mal von einem Einzeltäter verübt wurden und nach schlichten Raubüberfällen aussahen. Vor fünf Jahren gab es den letzten – exakt zu der Zeit, als du die Polizeischule begonnen hast.“
    „Hatte sie dir die Pistole auf die Brust gesetzt, Annika? Gedroht, dich nicht mehr länger zu beschützen, weil es an ihre eigene Karriere ging?“
    „Glaubt nicht, ihr würdet mich verstehen, nur weil ihr die Details herausgefunden habt!“, fauchte sie und warf ein Stück Mörtel in Sams Richtung. Der konnte gerade noch ausweichen, blieb danach allerdings flach auf dem Boden liegen.
    „Deine weisen Worte über die Schwierigkeiten der Vogelwandler, mit ihren unterschiedlichen Instinkten und körperlichen Besonderheiten klar zu kommen, haben bloß an der Oberfläche gekratzt, Sam! Du kannst dir nicht vorstellen wie es ist, multipel zu sein!“
    „Das kann niemand, der es nicht selbst erlebt, Annika“, sagte Dylan in einem beruhigenden Tonfall.
    „Ihr wisst nicht, wie es in diesem Waisenhaus war. Wisst nichts von den Schlägen – nicht von den Erwachsenen, sondern von den anderen Kindern. Ich war die einzige Gepardin und dort waren ein halbes Dutzend Waisen, die ihre Eltern bei einem Amoklauf eines Gepards verloren hatten. Sie haben mir überall aufgelauert. Überall! Ich war fünf Jahre alt, klein für mein Alter, schmächtig, und die Kerle waren alle über zwölf. Kein Tag, an dem ich nicht grün und blau geschlagen wurde und die Erzieher haben nichts getan, um mich zu schützen. Dazu die Demütigungen. Da ist ja die kleine Annika! So hässlich, dass selbst ihre eigene Mutter sie weggeworfen hat!
    Eines Nachts lag ich in meinem Bett und habe zum lieben Gott gebetet, dass er aus mir eine Löwin macht. Stundenlang. Ich konnte an nichts anderes denken. Und dann … habe ich mich verwandelt. Einfach so. Ich wurde eine Löwin und auch in Menschengestalt veränderte sich mein Gesicht entsprechend, als ich mich darauf konzentrierte. In dieser Nacht bin ich weggelaufen und habe mir geschworen, nie wieder schwach sein zu wollen. Mir niemals mehr von irgendjemandem irgendetwas gefallen lassen zu müssen!“ Sie schrie mittlerweile aus voller Kehle, zornige Tränen rannen über ihre Wangen.
    „Es hat nicht geklappt, hm?“, fragte Sam behutsam. „Wann haben die Löwenmännchen das erste Mal versucht, dich zu unterwerfen?“
    „Als ich vierzehn war“, flüsterte Annika. „Raoul. Ich musste ihn gewähren lassen, war die Rangniedrigste, während er gerade das Rudel übernommen hatte. Danach entdeckte ich, dass ich das Geschlecht wechseln und meinen Körper auf exakt die Weise formen kann, wie ich es brauche. Ich habe Raoul herausgefordert, unterworfen und getötet.“
    „Dein erster Mord?“, fragte Dylan. Annika nickte fahrig.
    „Ich blickte auf seinen toten Leib nieder und fühlte plötzlich keinen Zorn mehr. Damals hatte ich es nicht verstanden, nicht gewusst, dass ich spürte, was Vergebung ist. Ich besaß Macht! Konnte sein, was ich wollte, ohne Einschränkungen! – Nun, fast ohne Einschränkungen. Durch Experimente wurde mir klar, dass ich mich auf einige wenige Tierarten beschränken muss, um sie wirklich
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