Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen
Autoren: Martina Gercke
Vom Netzwerk:
Mund. Mir ist schwindelig. Bennis Kuss raubt mir den Atem. Alles scheint unwirklich. Mein Magen macht Purzelbäume – die von der guten Sorte. Bennis Kuss fühlt sich an wie der verbotene Garten Eden. Meine Fingerspitzen sind ganz taub, und mein gesamter Körper kribbelt, als würde gerade eine Armee Ameisen darüber hinweglaufen. Seine Lippen sind so sanft. Wenn ich jetzt sterbe, soll es mir recht sein. Ich befinde mich definitiv im Paradies.
    Als sich Bennis Mund von meinem löst, bin ich völlig außer Atem. Vergessen ist meine Flugangst. Bennis Gesicht ist in helles Sonnenlicht getaucht, das von draußen durch das kleine Fenster hereinscheint. Es stimmt also, was man immer so sagt. Über den Wolken scheint immer die Sonne. Gleichzeitig wird mir bewusst, wo ich gerade bin. Ich fliege! Ich habe es tatsächlich geschafft! Bennis Hand streichelt sanft meine Wange.
    „Benni, warum bist du ... ich verstehe nicht ... was ... warum bist du hier?“, stottere ich atemlos. Und dann fällt mir ein, was ich ihm vor dem Start erzählt habe. Mist!
    „Andreas und ich sind nur Freunde“, platze ich heraus. „Warum musstest du auch unbedingt was mit dieser Annika-Schlampe anfangen ...?“
    „Halt!“, unterbricht mich Benni. „Ich finde nicht, dass du das Recht hast, mir Vorwürfe zu machen. Schließlich hast du mit diesem Neumann rumgeknutscht.“
    Benni sieht wütend aus. Was ich ihm nicht verdenken kann. Trotzdem freue ich mich ein klitzekleines bisschen, schließlich bedeutet es doch, dass ich ihm nicht egal bin. Oder ...? Mein Herz rutscht mir in die Hose bei dem Gedanken, dass Benni vielleicht gar nicht hier ist, um sich mit mir zu versöhnen – sondern um mit mir offiziell Schluss zu machen, damit er frei ist für eine Beziehung mit Annika. Das entspricht zwar nicht der gängigen Logik, aber Männer legen in meinen Augen oft eine nicht nachvollziehbare Logik an den Tag.
    „Ja, aber nur, weil du was mit dieser Annika-Tussi angefangen hast. Du warst mit der blöden Kuh in unserem Restaurant! Schon vergessen? Und du hast sie überall im Verlag herumgeführt. Aber der Gipfel der Gemeinheit war, dass du mit der Barbie-Puppe auf dem Medienball warst. Das war richtig fies von dir.“ Zur Bekräftigung meiner Worte verschränke ich meine Hände vor der Brust.
    „Was erzählst du da für einen Blödsinn? Annika ist meine Cousine, mehr nicht! Sie ist hier, weil ich sie gebeten habe, zu kommen.“
    Ich schweige und knabbere an meiner Unterlippe.
    „Für was für einen Typen hältst du mich eigentlich? Glaubst du ernsthaft, dass ich dir ein Paar Diamantohrringe schenke und im gleichen Atemzug etwas mit einer anderen Else anfange? Das ist selbst für dich bescheuert, Julia.“ Er ist wütend, soviel ist sicher.
    „Warum bist du überhaupt hier?“ Eine dunkle Locke fällt Benni ins Gesicht. Instinktiv schnellt meine Hand nach vorne, um sie ihm hinters Ohr zu schieben. Ich lasse sie wieder fallen.
    Benni runzelt die Stirn. „Weil ich endlich mit dir reden wollte.“
    „Du wolltest ... reden?“ Ich schüttele verwundert den Kopf.
    „Ja, reden. Ich wüsste schon gerne, warum du ohne ein Wort in den Flieger steigst und abhaust. Ich dachte, wir sind ein Paar?“
    „Aber du hast gesagt, dass du nach München gehst ...“, verteidige ich mich. „Außerdem hast du dich in den letzten zwei Wochen nicht bei mir gemeldet.“
    „Und das gibt dir das Recht, gleich die Flinte ins Korn zu werfen und dich auf diesen Andreas Neumann zu stürzen?“ Er sieht mir ernst in die Augen. „Du hättest doch genauso anrufen können.“
    „Ich wollte ja gar nicht abhauen! Das war aus reiner Verzweiflung, weil du mit dieser Annika ... äh ... deiner Cousine durch die Firma gelaufen bist.“
    Benni seufzt. „Julchen, du bist echt ein Dramahase. Frag mich doch das nächste Mal einfach, ja.“
    „Wollte ich ja ... aber ich war so enttäuscht und sauer auf dich ...“ Ich schlucke.
    „Woher wusstest du überhaupt, dass ich in diesem Flugzeug sitze?“
    „Katja hat mich angerufen.“
    Katja?!
    „Sie hat mir alles erzählt.“ Er macht eine bedeutungsvolle Pause. „Von dir und diesem Neumann. Dass ihr nur Freunde seid. Und die Geschichte mit den Ohrringen ...“
    „Hat sie dir auch von dem Baby erzählt?“, platze ich dazwischen.
    Benni schnappt hörbar nach Luft und wird blass. „Bis du schwanger?“
    „Ich? Nee. Katja und Sergej bekommen ein Baby, und Harald hat einen festen Freund“, verkünde ich.
    „Julia, könnten wir erst die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher