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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition)
Autoren: Charlotte Schaefer
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sagen sollte. Es kam mir immer noch so vor, als hätte ich nur geträumt, als wäre meine Erinn e rung an das Geschehen in dicken Nebel gehüllt.
    Bis zu dem Augenblick, in dem wir Baltazar verloren hatten, war mir nicht klar gewesen, wie sehr er mir ans Herz gewachsen war.
    „Was …“ Meine Stimme brach weg. Ich startete einen weiteren Anlauf. „Was habt ihr mit seinen Überresten gemacht?“
    Corvus’ Miene wirkte unergründlich. „Damon hat seine A sche im Wald verstreut.“
    Ich schwieg. An diesem verhängnisvollen Freitag hatte Balt a zar sein Leben und alles andere aufgegeben, um uns zu retten. Ich würde es nie vergessen.
    „Du hast geweint.“ Erst, als ich es bereits ausgesprochen hatte, wurde mir klar, was das bedeutete.
    Corvus blickte auf und sah mir in die Augen. Er wirkte so ernst, so unnahbar. Die plötzliche Distanz zwischen uns war kaum zu ertr a gen.
    „Ja“, gab er leise zurück. „Ich hätte es nie für möglich gehalten,    a ber es stimmt.“ Er hielt inne. „Du hast mich menschlich gemacht, Hazel. Ich weiß nicht, wie ich dir jemals dafür danken soll.“
    „Menschlich?“, fragte ich ungläubig.
    „Menschlich im besten Sinn“, sagte er lächelnd. „Menschlich wie du. Ich habe es jetzt begriffen, Damon hat mich darauf gebracht. Ich hätte viel früher daran denken sollen. Es hätte mir viel erspart.“
    „Was meinst du?“
    „Wir gehören zusammen, Hazel. Ich habe in dir meine Seelenpar t nerin gefunden. Ich kann nicht ohne dich leben. Du erhältst mich am Leben, wie ich dich am Leben erhalte. Es ist eine uralte Vampirlegende, ich dachte immer, sie wäre nur ein Märchen. Es heißt, dass die Blutgier nur besänftigt werden kann, wenn der Ve r fluchte die Person findet, die einen Teil von ihm in sich trägt. Die seine Seele kennt. Du kennst meine Seele, Hazel. Du bist diese Pe r son, und du hast mein inneres Biest beruhigt.“
    „Aber wenn du menschlich geworden bist, was bedeutet das für dein Leben?“
    „Ich kann nicht sterben, während du lebst, und ich kann nicht l e ben, wenn du tot bist“, sagte er lächelnd, und im nächsten Auge n blick spürte ich seine Hände auf meinen Schultern. Er war im Bruc h teil einer Sekunde so nah an mich herangetreten, dass ich seinen G e ruch wahrnehmen und jede einzelne Pore seiner Haut sehen kon n te. „Hazel.“ Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und läche l te. „Du hast jetzt kein schlechtes Gewissen, oder?“
    Ich schluckte. „Ich weiß nicht. Ich denke nicht.“
    „Gut.“ Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen, und er legte seinen kühlen Mund auf meinen, doch viel zu früh teilten sich unsere Lippen wi e der.
    Sein Gesicht bewegte sich über mein Kinn und an meinem Hals entlang, seine Nase strich über me i ne Kehle, und dann, so sanft, dass ich eine Gänsehaut bekam, legte er seine Lippen auf die bre n nende Bisswunde an meinem Hals.
    „Kannst du mir verzeihen?“, fragte er.
    Es war schwierig, in seiner Anwesenheit einen klaren Geda n ken zu fassen und etwas zu sagen. „Da gibt es nichts zu verze i hen“, flüsterte ich endlich.
    Ich spürte sein Lächeln gegen meine Haut, und er schloss mich in seine Arme. Seine Bewegungen waren vorsichtig und bedacht. Ich vermutete, dass er versuchte, die Schnittwu n den an seinem Bauch zu schützen.
    „Tut es sehr weh?“
    Er schüttelte den Kopf. Ich ahnte, dass er log, und runzelte die Stirn. „Wie lange wird es dauern, bis die Wunden verheilt sind?“
    „Ein paar Monate, dank dir. Normalerweise müsste ich mit Jahren rechnen.“
    Ich konnte mich einfach nicht an diesen Gedanken gewö h nen. Er war so viel zerbrechlicher, als ich immer gedacht hatte.
    „Schlaf jetzt“, flüsterte er.
    Erst jetzt bemerkte ich, wie müde und erschöpft ich war, aber ich wollte noch nicht schlafen, nicht jetzt, wo Corvus endlich wieder da war. Ich schüttelte den Kopf.
    „Du brauchst Ruhe“, sagte er.
    „Nein“, entgegnete ich. „Was, wenn ich morgen aufw a che und alles nur ein Traum war? Dass du nur ein Traum warst?“
    „Das wird nicht passieren, ich verspreche es dir. Ich bin eine viel zu schlechte Person, um nicht real zu sein.“ Er sprach mit beinahe feie r lichem Ernst, ehe er grinste.
    Ich wollte ihm widersprechen, doch vor Erschöpfung g e horchte meine Stimme mir nicht mehr. Ich sank in seine Arme, spürte, wie mein Körper schwerer wurde, und schloss die A u gen. Am Rande meines Bewusstseins nahm ich wahr, wie er mich hochhob und z u rück ins Bett trug.
    „Dein Vater
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