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Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Titel: Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)
Autoren: Renée Corrilla
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ist überrumpelt von diesen Worten, er weiß aber auch, dass Michaela Gras raucht, das nichts mehr mit dem Qualität des Cannabis des 21. Jahrhunderts zu tun hat. Es wirkt zigfach stärker, es ist Türöffner für eine Märchenwelt, ähnlich den LSD-Räuschen der Hippies im 20. Jahrhundert.
    - Alex Hong hatte MSD.
    Michaela sieht wieder auf die Zimmerdecke, sie nimmt Zug um Zug, zu schnell, wie Beer findet, aber sie zu maßregeln, obliegt ihm nicht.
    - Ich habe darüber gelesen. Es ist nicht mehr ansteckend, kommt aber hie und da vor.
    - Hast du eine Ahnung, wo er sich angesteckt haben könnte? Hatte er mit medizinischen Labors zu tun? Hatte er Freunde, die so verrückt waren, damit zu experimentieren?
    - Ich werde ihn fragen. Und wenn du brav bist, werde ich dir berichten.
    - Scheiße, nein. Denk nach!
    Michaela lächelt.
    - Weißt du, dass dich das um den Verstand bringen kann?
    - MSD? Ich weiß ...
    - Nein, nein, das meine ich nicht, ich rede nicht von dieser Seuche. Ich meine - Wenn man zuviel nachdenkt über die Entstehung der Welt, über Paralleluniversen und so weiter. Dann kann man verrückt werden.
    - MSD kann dich auch um den Verstand bringen. Und es kann Teile des Gehirns löschen. Die wenigen, die überlebt haben, konnten sich manchmal nicht mehr an ihre Kindheit erinnern.
    - Ich wusste nicht, dass man MSD überleben kann.
    - Alles kann man überleben.
    - Könnte es sein, dass Alex MSD überlebt hat? Dass er aber danach ein anderer war? Dann erst in den Ghettos herumstreunte? Die Krankheit kann Menschen völlig verändern, verstehst du?
    Michaela hört nicht mehr zu. Michaela sieht fliegende Schafe in ihrem Zimmer, weiße, turmhohe Wolken, majestätisch, stolz, sie schweben über ihr, die Zimmerdecke existiert nicht mehr.
    - Das ist wichtig, Michaela! Kann es sein, dass Alex die Krankheit schon einmal überlebt hat? Dank Catullus?
    Michaelas Kopf scheint in Wasser zu schwimmen, er treibt nach links, nach rechts, nach links, nach rechts ... Ihre Mundwinkel zucken, sieht aus, als würde sie lächeln, ja, als hätte sie einen schönen Traum in einem tiefen Schlaf.
     
    ***
    Professor Buxel sitzt in einem Wagon einer stillgelegten Schwebebahn, nahe der Mauer, die das Ghetto von AREAL C trennt. Professor Buxel, ausgebildeter Kampfsportler und zigfach ausgezeichneter Mediziner, ist Spezialist auf dem Gebiet der MSD-Seuchenforschung, Beer konnte sein Glück kaum fassen, als er herausfand, dass der Professor öfters zu Forschungszwecken ins Ghetto kommt. Nur im Ghetto hat Beer die Chance, jede Überwachung für einige Zeit abzuschütteln. Und er weiß, dass jemand wie Hong jede Information von der Polizei beziehen kann, was bedeutet, dass Hong um jeden von Beers Schritten und Worten Bescheid weiß. Hier im Ghetto allerdings kann Beer ein Gespräch mit Professor Buxel führen, dass von niemandem mitgeschnitten wird. Hierfür benützt er einen Störsender (gegen die Drohnenüberwachung), aber auch die Deaktivierung der ID-Brille, wie es den höchsten Polizisten im Land zur Terrorabwehr erlaubt ist.
    - MSD ist ein großes Mysterium. Woher der Virus kommt ... Ach, Sie kennen doch bestimmt die Verschwörungstheorien, Herr Beer.
    - Sie glauben nicht, dass was Wahres dran sein könnte?
    - Was nützt es, wenn ich glaube? Ich bin auf Indizen und Beweise angewiesen. Und ich sehe keine.
    - Also doch aus dem Urwald?
    - Auch das klingt mir zu sehr nach Verschwörungstheorie. Man hat alle Urwälder weltweit zerstört und im Hinterkopf scheint da der Gedanke zu sein, dass die Natur sich rächt.
    - Warum tauchte MSD nur in den reichen Regionen auf? Gibt es dafür eine Erklärung?
    - Keine Erklärung. Spricht aber gegen die Theorie, der Virus wäre von der Regierung entwickelt worden, um die Ghettos zu entvölkern.
    Beer kennt all die Antworten, alles ist weltweit abrufbar, dennoch hofft er, dass der Professor ihm irgendetwas Neues sagen kann.
    - Ich bin MSD-infiziert, Professor.
    - Sie ...?
    - Dreimal überprüft, dreimal bestätigt.
    - Oh, mein Gott! Das tut mir leid. Das tut mir furchtbar leid.
    - Sie kennen mich ja nicht. Vielleicht bin ich n Arschloch und hab's verdient.
    - MSD hat keiner verdient.
    Beer nickt, setzt sich neben den Professor.
    - Es ist ausgeschlossen, dass es eines Tages doch wieder ansteckend wird?
    - Ausgeschlossen ist nichts, das Virus kann mutieren. Wie gesagt, wir wissen ja nicht mal, woher der erste Stamm gekommen ist. Aber im Moment ist es eine tragische Krankheit für den Einzelnen, aber keine
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