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Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Titel: Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)
Autoren: Renée Corrilla
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Besuchern eine Übernachtungsmöglichkeit außerhalb der Raumkapsel zur Verfügung. Der amerikanische Traum war gestern, der chinesische Traum ist heute, sagte er in seinem berühmtesten Interview. Neil Armstrong vs. Qian Hong. Neil Armstrong wurde zwar berühmt, aber niemals Billionär.
    Doris versucht Hongs politische Aktivitäten unter die Lupe zu finden, aber wie so viele Wohlhabende gibt sich Hong als Diplomat, der sich mit niemandem anlegen will, selbst in der Islamischen Großrepublik, die aufgrund ihrer rigiden Gesetze bei vielen Reichen verpönt ist, ist Hong ein gern gesehener Gast.
    - Aalglatt ist der Kerl nach außen.
    Nadine, ihre beste Freundin, hat den Kleinen auf dem Arm, ihren drei Monate alten Neffen, und sieht vom 80. Stock hinunter auf die Stadt, AREAL C bis zur großen Mauer, die die Europabürger von dem Ghetto trennt.
    - Aalglatt sind sie alle. Manchmal träum ich von nem Kerl aus dem Ghetto. Nem richtigen Kerl, verstehst du? Der noch nach Schweiß stinkt und noch Haare auf seinem Körper hat.
    - Hach, ja ...
    - Die können auch besser ficken, glaube ich.
    - Kannste drauf wetten!
    - Darf ich mal mit ins Ghetto? Ich hab gehört, es gibt Etablissements für Frauen.
    - Zu gefährlich.
    - Warst du mal dort?
    - Bei einer Razzia. N Polizistenmörder hat sich dort versteckt.
    - Boah, ich würd auch n Polizistenmörder nehmen.
    Doris verdreht die Augen.
    - Sag das nicht mal im Spaß.
    - Jetzt mal ehrlich. Gibt's keine Männer mehr in dieser Scheißwelt? Und ich meine keine alten, ausgelaugten, ich will was Junges, Wildes, nen heißen Hengst.
    - Nen heißen Hengst, oh mein Gott, Nadine.
    Doris hasst es zu arbeiten, wenn sie Besuch hat, aber die Überstunden lassen ihr keine Wahl. Und auf ihre Freundinnen, vor allem ihre beste Freundin, will sie auf keinen Fall verzichten.
    - Ich hab Sehnsucht nach dem Ghetto. Und ich mein das ernst. Hier ist alles kontrolliert, überwacht, sauber, perfekt.
    - Im Ghetto werden Mädchen vergewaltigt, soll ich dir von ein paar Fällen erzählen?
    - Ich weiß! Ich weiß doch, dass das Ghetto schlimm ist! Aber das hier ist auch schlimm. Anders schlimm, verstehst du?
    - Ich versuch's, meine Liebe. Ich versuch's.
    Doris sucht noch zwei weitere Stunden nach einer verdächtigen Spur, irgendetwas, das den Mord an Alex erklären könnte. Die Angst vor dem Tod alleine kann es nicht sein, die Qian getrieben hat. Die Krankheit raubt den Verstand, ja, aber erst, wenn sie ausbricht.
     
    ***
    Ugi und Numa haben ihr Studium wieder aufgenommen. Das Leben in AREAL C ist auch ihnen zu langweilig geworden. Sie vermissen das Leben als Grenzgänger, das gemütliche Leben auf der Sonnenseite und das aufregende Leben im Ghetto. Ugi vermisst Michaela, aber seitdem er gefoltert worden ist, ist alles anders. Er hält es nicht mehr aus, mit einer Frau zu sein. Er fühlt sich schwach, er fühlt sich nicht mehr als Mann. Wenn ihn eine Frau ansieht, verspürt er Scham. Folter hat ihn gebrochen. Aber Ugi glaubt fest dran, dass es vorüber geht. Dass er wieder so sein könnte wie früher. Ugi unterbricht seine Geschichtsarbeit über 9/11, als eine Meldung reinkommt, die ihn dazu bringt, Numas Namen zu schreien.
    - SCHEISSE, MANN! SCHEISSE!
    Numa öffnet die Augen, schaut bedröppelt drein.
    - What the fuck?
    - Das glaubst du nicht!
    - Dann lass mich weiterpennen.
    - Ist die Härte, da kackst du ab.
    Numa dreht sich zur Seite, legt das Kissen über seine Ohren.
    - Irgendein Regierungssprecher der Islamischen Republik hat verkündet, dass er aus sicherer Quelle erfahren habe, dass in einem Staatsgefängnis des Destrikts Germany die DNA von Catullus gefunden worden sei.
    - Boah, und wegen so nem Scheiß schreist du so rum?
    - Catullus lebt!
    - Alex hat nie was anderes behauptet.
    - Aber jetzt ist es offiziell.
    - Ich glaub den Muselmanen kein Wort. Außerdem solltest du aufpassen, was du sagst.
    - Mir scheißegal! Ich hab's euch immer gesagt, ihr habt mir nie geglaubt!
    - Alex hat es gesagt! Und du hast es im nachgeplappert, wenn du genug geraucht hattest.
    Ugi schmeißt sich auf das Bett, dieses altmodische Teil, auf dem heute keiner mehr liegt, aber Ugi steht auf alles, was alt ist, das Neue langweilt ihn, er träumt von alten Zeiten, alten Welten, er hat oft darüber nachgedacht, in die Islamische Republik zu ziehen, in diesem mächtigen, stolzen Staatenbund zu leben, war sein Vater doch ein Moslem gewesen, und auch wenn er selbst an keinen Gott glaubte, so fühlte er doch tief in sich diesen Stolz
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