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Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Titel: Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)
Autoren: Renée Corrilla
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sei paranoid. Und die Roboter seien besser ausgerüstet als die reguläre Armee. Er würde auch forschen ... Waffen, Spionage, nur aus Angst, dass ihm jemand zuvorkommen könnte.
    - Die Reichen haben viel zu verlieren.
    Michaela stöhnt leise, Beers Finger sind geschickt. Beer stoppt jedoch abrupt.
    - Sag mal ... Ich glaub den Quatsch mit Alex nicht. Also sag mir bitte, woher du das alles weißt!
    - Ach, du ungläubiger Bulle!
    Beer hebt seinen Oberkörper, Michaela liebt, wie durchtrainiert er ist, wie hart seine Brust, wie kräftig seine Schultern. Er ist kein Bodybuilder, nein, davon ist er weit entfernt, er ist auch nur knapp 1,80 groß, aber da ist kein Gramm Fett zuviel, da ist alles perfekt aufeinander abgestimmt.
    - Waffen? Was für Waffen?
    - Ich muss Alex fragen.
    - Hör auf mich zu verarschen.
    Beer rollt sich von Michaela ab. Er setzt sich auf, schüttelt den Kopf.
    - Alex ist tot. Aber wenn ich rausfinde, dass das, was du sagst, nicht gelogen ist, ist es mir auch egal, woher du die Information hast.
    Beer greift nach seinen Klamotten. Zieht sich an, Michaela fühlt einen Stich in ihrem Herzen. All ihre Liebschaften scheinen sie zu verlassen in letzter Zeit.
    - Ich steh auf Frauen und Männer.
    - Dann hast du ja ne große Auswahl.
    - Im Moment will ich nur einen.
    Beer sieht sie an, lächelt.
    - Wenn du mich meinst, werd ich heut Nacht nicht schlafen können.
    - Ich will Ugi zurück. Aber ihr habt ihn kaputt gemacht.
    Michaela dreht sich zur Seite, ihre Äuglein müde, traurig.
    - Und ich schlafe mit dem Mann, der Schuld ist. Was bin ich für ne miese Schlampe.
    Beer steht im Zimmer, dasselbe Zimmer, in dem er bewusstlos gelegen war, Ugis Jungs ausgeliefert. - Ugi wird schon wieder. Ich kann ihm nen Psychologen empfehlen. Oder nen Neurologen.
    - Ich will den alten zurück. Keinen beschädigten.
    - Der wird wieder, sag ich doch. Das war keine schlimme Folter, verstehst du?
    - Folter ist Folter ist Unrecht.
    - Sagt das Catullus? Manchmal glaube ich, Catullus' Sprüche sind die schlimmste Folter, die möglich ist.
    Michaela weiß, dass sobald Beer ihre Ghettobude verlassen hat, sie ihn schrecklich vermissen wird. Sie vermisst auch Alex, sie vermisst Ugi, sie vermisst alle Männer, die sie liebte und liebt, alle, die sie kamen und gingen in den letzten Wochen. Es wäre mal wieder Zeit für eine Frau, denkt sie. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen?
    - Wenn du mit Alex sprichst ... Ist er dann nicht wütend auf dich?
    - Weil ich fremdgehe? Wir haben uns keine ewige Treue geschworen.
    - Oh, natürlich nicht.
    Mit einem Mal fühlt sich Michaela schmutzig, Beers Blick, der ihr zwar nicht sagt, aber andeutet, dass sie eine Schlampe ist ... Das tut verdammt weh.
     
    ***
    Numa steht auf der schmutzigen Straße, Feuer brennen überall, Drohnen überfliegen die Stadt, fliegen über ihren Köpfen, aber sie können ihnen nichts anhaben. Der Aufstand ist zu groß. Numa steht da, breitbeinig, die Arme zum Himmel, den Kopf im Nacken, seine Haut verbrannt von der Sommersonne, die die Temperatur bis zu 45 Grad hochjagt. Er skandiert mit der Masse, mit dem Mob, mit den verlorenen Seelen.
    - WI-DER-STAND! WI-DER-STAND! WI-DER-STAND!
    Er sieht zu den Jungs, die mit ihm brüllen, die sich in Ekstase schreien, die nicht mehr bei sich sind, sondern eins sind. Die Leute, die sich auf der Straße zusammenfinden, würden sich unter normalen Umständen bei dieser Hitze die Schädel einschlagen, weil sie kaum etwas gemeinsam haben, der kleinste gemeinsame Nenner ist es, Bewohner des Ghettos zu sein, aber die Hoffnung, dass Catullus noch lebt, dass es noch jemanden gibt, der den Mächtigen die Stirn bietet, und sei es in Form von Gedichten, von Parolen, sei es nur, weil sie ihn nicht erwischen können, den Rebellen, den Bastard ... Numa hat sich den Diesel reingezogen, bis er sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte und Emil und Ramon ihn stützen mussten, damit er überhaupt die Haltestelle der Schwebebahn verlassen konnte. Jetzt sieht er die Welt in roten Farben, alles rot, auch der Himmel, überall zucken Blitze, lodern Feuer, was für eine Welt, was für ein Glück, denkt er sich, Catullus lebt, das ist, als würde man den Beweis erbringen, Gott würde leben.
    Michaela trifft die Jungs an einer Straßenecke, die als sicher gilt, weil sie nahe der Mauer ist, die Mauer, die AREAL C und das Ghetto trennt, die neue Berliner Mauer, länger und höher als die alte. Ugi und Michaela begrüßen sich nur mit Blicken, es gibt keine
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