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Carries ruhmreichen Tage

Carries ruhmreichen Tage

Titel: Carries ruhmreichen Tage
Autoren: Javier Ramírez Viera
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verrückt. Manchmal schlägt er sie sogar, in dieser absoluten Dominanz mit der Unterwerfung als Antwort, was den Alltag im Bett widerspiegelt. Er dreht sie kraftvoll um und dann wieder zurück. Carrie gefällt es, so hin und her geworfen zu werden. Er schiebt ihn hinein, er zieht ihn heraus, betrachtet  sich das Ergebnis und stößt wieder zu. Carrie fühlt sich schrecklich benutzt und genau das ist, was ihr gefällt.
    Er ist fertig, und das war´s.
    » Gut, ich muß gehen « , sagt er.
    Christian steht auf und zieht sich mit der gleichen Sorgfalt an, mit der er sich für gewöhnlich auf den Bühnenauftritt vorbereitet.
    » Wo gehst du hin? «
    Christian weiß jetzt schon, daß sie streiten werden. Carrie ahnt das auch, fragt ihn jedoch zärtlich.
    » Ich bin auf dem Sprung. Mein Zug fährt um vier « , er sieht dabei auf seine Uhr. Sie ist aus Gold und für seine Kinder hat er noch nicht mal Küsse mitgebracht; er empfängt sie zwar, gibt aber selbst keine.
    » Und das war´s? «
    » Lass es sein Carrie. Zumindest bin ich vorbeigekommen, um dich zu sehen. «
    » Und du glaubst das ist ausreichend? «
    Nein, ist es nicht. Die Kinder draußen befürchten ebenfalls, daß diese Geschichte im Schlafzimmer, wie so oft, im Streit endet. Heute wird es auch nicht anders sein. Sie sind bereits so darauf eingestellt, daß Yolande schnell noch ihr Bild fertig malt, das sie ihrem Vater schenken möchte; sie weiß, er wird gehen, er wird aus der Schlafzimmertür kommen und direkt zur Haustür gehen.
    Mama und Papa kommen streitend heraus. Das hat man kommen sehen. Unterdessen nimmt Papa das Bild, faltet es und steckt es in seine Innentasche, wie jemand der eine Rechnung verstaut, von der er nichts wissen will. In der Zwischenzeit diskutiert er weiter. Es ist so wie immer. Nichts hat sich geändert. Papa geht durch die Tür und obzwar er sie zuschlagen möchte, läßt Carrie ihn nicht in Ruhe und beschimpft ihn draußen weiter, ein Drama, das sich auf Grund des Echos noch verstärkt.
    » Du bist ein Schwein! «
    » Ich bin Künstler, Liebling; ich kann nicht stillsitzen. «
    » Du kommst, du vögelst mich... und gehst.... «
    » Ich bin nur gekommen, um die Kinder zu sehen « , frotzelt er » Ciao Carrie. «
    » Verfluchter Mistkerl! « betituliert ihn Carrie. So verharrt sie, mit erhobenem Zeigefinger, bis sie die Nachbarin von gegenüber bemerkt, die sie anstarrt. Daraufhin schweigt sie und beobachtet , daß die betagte Frau auf etwas am Boden zeigt. Carrie schaut nach unten... zwischen ihre Beine; dort liegt Sperma, das ihr wohl aus der Vagina getropft ist, um sie daran zu erinnern, in was für einer unangenehmen Lage sie ist.
     
    *  *  *
     
    » Carrie, Süße... Verliere nicht die Nerven Liebes « , rät ihr Amédée. Er hat sich zweimal dafür entschuldigt, daß er nicht dort sein kann, bei ihr. Aber die Arbeit geht vor. Sein Prozess ist noch nicht abgeschlossen. » Rauch,... rauche so viel du willst, aber denk nicht darüber nach, das wird dich verrückt machen. «
    » Er ist wieder gegangen... «
    » Natürlich ist er das. Es ist Christian. Er ist nichts weiter als ein Windhund. «
    » Ich kann nicht ohne ihn leben... «
    » Das tust du doch schon seit langer Zeit. Mit oder ohne ihn zu leben ist eigentlich das Gleiche. Er taucht nur auf, demütigt dich und geht. Ich hoffe nur, er hat dich nicht ein weiteres Mal geschwängert. «
    » Amédée... ich will nur noch sterben. «
    » Teufel nochmal, Carrie. Red keinen Unsinn. Komm von dieser verdammten pessimistische Schiene runter und fass' dir ein Herz. Such dir etwas anderes. «
    » Ich habe aber nicht die Absicht, das zu tun... «
    » Verfluchter Dickschädel... Ruf eine Freundin an, geh aus.... geh ins Kino.... «
    » Ich hab' kaum noch Geld... «
    » Wie viel hast du noch von dem, was ich dir gegeben habe? «
    » Zwanzig Euro.... «
    » Verdammt Carrie... Halt noch etwas durch, ich bin in ein paar Tagen wieder zurück. «
    » Ja, ja... Es geht uns gut...Mach dir keine Sorgen. «
    » Wir fahren an die Küste, hast du Lust? «
    » Ja, sehr sogar. «
    » Sag es den Kindern; wir werden alle zusammen fahren, okay? «
    » Ja, okay Amédée. «
    » Gut. Hast du neue Rechnungen bekommen? «
    » Nichts wichtiges. «
    » Dann kauf den Kindern für die nächsten Tage etwas zu essen,  ich werde mich beeilen. «
    » Danke, Liebling. «
    » Stets du Diensten meine Hübsche. Kopf hoch und hör auf zu weinen. «
     
    *  *  *
     
    Aber Carrie hört nicht auf. Sie weint den ganzen
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