Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Carries ruhmreichen Tage

Carries ruhmreichen Tage

Titel: Carries ruhmreichen Tage
Autoren: Javier Ramírez Viera
Vom Netzwerk:
das könnte schwierig werden. «
    » Würdest du mich auf den aktuellen Stand bringen? «
    » Ja klar. Deshalb sind wir ja hier. Sieh dich bitte mal um. « Cid trinkt an seinem Wein; den hatte er bereits im Vorfeld bestellt, in weiser Voraussicht, daß Carrie von diesen Dingen keine Ahnung haben würde.
    Carrie schaut sich um. Da sind Leute... Paare...
    » ... Und? «
    » Und...? Erkennst du denn nicht die Feinheiten? Sieh dir mal das Alter dieser Menschen an... Da sind uralte Geschäftsmänner mit jungen Mädchen oder reifere Frauen mit Greisen. Jeder Mensch, dem diese Welt fremd ist, sieht wohlhabende Männer an der Seite von stilvollen Frauen... ich hingegen, von alle dem genervt, sehe überall nur Nutten. «
    Carrie hadert. Sie schaut und neigt den Kopf zur Seite. Wie wägt deren Erscheinung ab:
    » So gesehen.... «
    » Mir fällt keine bessere Bezeichnung ein. Egal, wie man eine Nutte auch anziehen mag... Wenn man mit jemandem zusammen ist, nur wegen dem, was er besitzt, dann ist man ohne Zweifel eine Nutte. Was dich anbelangt, fange ich an zu sehen, daß du in der Nähe meiner Brüder bist, weil du es anziehend findest, was sie besitzen.... « und Carrie, sieht sich schon als Nutte... » aber darüberhinaus wäschst du ihnen auch den Kopf. Du liebst sie so, wie sie sind. So, wie man einen Mann lieben sollte, nämlich für das, was er ist, ein Mann. «
    Carrie weiß nicht, wie sie das auffassen soll. Für den Moment schweigt sie.
    » Sprich weiter « , sagt sie.
    Cids Blick scheint nicht nur von einer Person zur anderen zu reisen, sondern auch durch die Zeit.
    » Meine Mutter lernte meinen Vater in einem Restaurant wie diesem kennen « , erklärt er. Dem wäre nichts hinzuzufügen aber er geht nicht davon ab » Hast du dir die drei Brüder mal genauer angesehen? «
    » Euch? «
    » Ja, uns... Wir ähneln uns in gewisser Weise, in gewissen Gesten.... aber da ist nichts, was uns mit unserem Vater in Verbindung bringt. Wir kommen ganz nach unserer Mutter. In jeglicher Hinsicht. «
    Und jetzt, wo er es sagt, wird auch Carrie bewußt, daß zwischen Rocko und Alain zwar eine Ähnlichkeit besteht,... sie aber dennoch völlig verschieden sind. Sie teilen ein paar gemeinsame Gene, aber jeder der Brüder, Cid eingeschlossen, weisen ebenso viele Gemeinsamkeiten, wie auch Unterschiede auf.
    » Weißt du nicht, wer dein Vater ist? «
    » Ich wollte es nicht wissen « , sagt Cid. » Irgendein Künstler von drei bis vier. Mama verschwor sich dieser verdammten Künstlerwelt, um sich ihrem eigen Leben widmen zu können. Papa ist ein guter Mensch... hat aber nicht das geringste Sex-Appeal. Er ist nett, aber nichtsdestotrotz ein Langweiler. Manchmal verstehe ich Mama und dann muß ich nur daran denken, daß sie ihn hier kennenlernte, in einem Restaurant wie diesem. Eine Mittellose, eine Glücksritterin, besessen vom Vermögen meines Vaters. «
    » ... Vaters? «
    » So trottelig er auch sein mag aber ja, das ist er. Wir haben  zwar nichts gemeinsam, aber ich möchte ihm dieses Prädikat nicht nehmen. Und ich möchte nochmals ausdrücklich betonen, daß Mama eine raffinierte Frau ist. Seitens der Familie wurde heftige Kritik laut, warum eine so hübsche Frau sich wohl auf einen so unansehnlichen Kerl wie Papa einließe. Das war zu unverschämt... und sie nahm von ihm daraufhin keinen Schmuck mehr an. Und aus diesem Grund suchte sie nach einer anderen Möglichkeit, sich dieses verdammte Vermögen zu beschaffen; sie kaufte Bilder. Eine kleine Kollektion, die zu wachsen begann. Und so, neben dem investierten Geld, was sie Papa jetzt aus der Tasche zog, sahen die Leute sie obendrein als eine kultivierte Frau an; Blanker Unsinn, Mama hat nicht die geringste Ahnung von Kunst. « Cid trinkt erneut » Das führt dazu, das sie mit vielen Bohemien verkehrt... und einige von ihnen, die sie auf den Markt bringt, denen sie Ruhm verschafft, landen erst einmal zwischen ihren Beinen. «
    Carrie lächelt verstohlen. Auch Cid nimmt kein Blatt vor den Mund.
    » Und warum erzählst du mir das alles? « fragt sie.
    » Aus purem Egoismus. Ich brauch’ das. Du bist die erste Person, der ich in dieser beschissenen Welt vertraue. «
    » Ich, vertrauenswürdig? «
    » Sieht ganz so aus. Ich werde mein ganzes verfluchtes Leben schon von diesen perfekten Frauen verfolgt. Geier aus Porzellan. Ja, ich habe Spaß mit ihnen, lebe aber dennoch in einer Lüge. Mama ist besorgt, weil sie glaubt, daß du genauso bist. Daß du so bist, wie sie war, als sie Vater
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher