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Carries ruhmreichen Tage

Carries ruhmreichen Tage

Titel: Carries ruhmreichen Tage
Autoren: Javier Ramírez Viera
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    » Herr Fortuny... ich bin gekommen, sie um die Hand einer ihrer Söhne zu bitten. «
    ...Genauso absurd, wie erwartet. Carrie sieht das Ganze so, da es ja auch keine andere Sichtweise gibt. Die Gesichter dieser Menschen sprechen Bände Sie verstehen gar nichts. In Wahrheit haben sie mehr als genug verstanden sie haben begriffen, daß Carrie ein weitaus größeres Problem hat, als Männer.
    » Carrie Liebes.... Du solltest dich setzen « , sagt Cid zu ihr. Es ist das erste Mal, das die Familie ihr zugetan ist, ihr Aufmerksamkeit schenkt, ihr beim Belegen einer Liege behilflich ist.
    » Nein, nein... Mir geht es gut « , beharrt sie.
    » Es ist nur... Es ist, ich bin Abschaum, wissen sie? « redet sie wirr daher. Und sie versuchen sie zum Schweigen zu bringen, aber Carrie hat bereits den Verstand verloren und sie können nicht viel tun. Zumindest knebeln sie sie nicht, damit sie mit diesem Schwachsinn aufhört, der ihrem Mund entweicht. » Nein, im Ernst... Ich wollte heiraten. Wollte Kinder wenn ich auch schon welche habe... Ich wollte nur das, Herr Fortuny « und sie sieht ihn an, und dann bricht sie in Tränen aus. » Ich wollte doch nur ein zu Hause. Ich weiß nicht, ob sie das verstehen können. « Sie geht zu ihm und nimmt seine Hände. » Verstehen sie mich nicht falsch... Es geht nicht um ihr verdammtes Geld. Es geht um niemandes Geld. Ich wollte nur so gern in der Obhut eines Mannes schlafen, einen mit dem ich spazieren gehen kann, weil es für´s Kino ja nicht reicht. Jemanden, mit dem ich mir eine Serie im Fernsehen ansehen kann, eine Reality Show... Können sie das verstehen Herr Fortuny? «
    Das Familienoberhaupt pflichtet ihr bei.
    » Nur das... Ist das denn zu viel verlangt? « und sie sieht in die Runde aber niemand weiß, wie er ihrem Blick begegnen soll. » Helfen sie mir bitte... Ich brauche ihre Hilfe! « faselt sie und da beginnen die Brüder und selbst der Vater der Fortuny sie zu trösten, zumindest soweit sie dazu in der Lage sind. Und so halten sie ihre Hände. Sie lassen sie weinen. Sie lassen sie in ihrem Selbstmitleid zerfließen, ihre innere Wut aus ihr herausbrechen, bis ihre Kräfte sie verlassen. Unter einem unkontrollierbaren Weinkrampf sinkt sie in die Knie.
    » Helfen sie mir...! « schreit sie.
    Es liegt auf der Hand, daß niemand sie heiraten kann. In diesem Zustand offenkundig nicht. Sie können sie in den Schlaf wiegen und sie in ein Rehabilitationszentrum bringen, wo man ihr andere Lebensperspektiven aufzeigen kann. Sich eventuell auch um ihre Kinder kümmern... vielleicht versuchen sie aus ihren Träumereien aufzuwecken, in denen sie gefangen ist, neue Herausforderungen an sie herantragen, wie zum Beispiel eine Arbeit.
    Sie planen für sie und suchen nach Auswegen... aber die Liebe ist erbarmungslos und heilt möglicherweise niemals. Selbst wenn diese Liebe nur fiktiv ist, wenn sie nicht so ist, wie sie sein soll, sondern mehr ein Fluch. Liebe ist auch dieses große Heulen. Liebe ist auch das Desinteresse der anderen Seite zu ertragen, des geliebt werdens. Der Spott, das Gelächter, die Einsamkeit... All das ist Liebe. Ja, es tut weh, das ist die Liebe. Ja, es macht krank, das ist die Liebe....
    Carrie übernachtet in jenen Tagen im Hause der Fortuny. Des Nachts war jemand in ihrem Zimmer, Carrie konnte es spüren. Sie glaubte, daß der magische Moment des verbotenen Koitus wiederkehren würde und stellte sich “schlafend”, verrückt, ohne nachzusehen wer es überhaupt war, zeigte sie die süße Birne zwischen ihren Pobacken, damit sie sie durchbohren... aber wer auch immer ihr da einen Tee brachte, ob ein Fortuny oder auch jemand vom Personal, stellte die Mixtur auf den Nachttisch und ging.
    Carrie weint... herzzerreißend... Sie würde jede Faser ihres Körpers dafür geben, nur, um geliebt zu werden. Sie würde sich prostituieren, die größte Hure der Welt sein, nur, damit man sie küsst...
    Liebe, die einen erfüllt... die man aber nicht hat.
    Liebe, die man umklammert... und die schmerzt.
    An jenem Nachmittag schneidet sich Carrie die Pulsadern auf. So bricht für sie der Tag an, tot. Überdies sind es die Philippinen, die sie in diesem absolut jämmerlichen Zustand finden. Sie hatte geweint, und ihre Augen waren vom Kummer gezeichnet. Ihre Lungen wirkten belebt, während ihre Backen wie ein paar Hautlappen zusammenfielen. Bleich und ohne einen Hauch von Leben, mit der vorzeitig aufkeimenden Kraft der Verwesung.
    Christian hat ein paar Blumen
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