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Carries ruhmreichen Tage

Carries ruhmreichen Tage

Titel: Carries ruhmreichen Tage
Autoren: Javier Ramírez Viera
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kennenlernte. «
    » Ich verstehe. «
    » Ja.... Aber damit ist es noch nicht getan. Mamas Einfluss reicht weiter, als es scheint. Deshalb fürchten meine Brüder, dich ernst zu nehmen. Sie können soviel vögeln, wie sie wollen, aber ohne sich zu verlieben. Sie haben Angst davor, genau wie ich. Mama hat uns eingebläut, uns von den gerissenen Frauen fernzuhalten. Deshalb nehmen sie dich nicht für voll. «
    Carrie schweigt. Sie ist verletzt, wird es aber nicht zeigen. Die Welt ist eben heuchlerisch.
    » Dann sollen sie sich halt zum Teufel scheren. «
    » Nein, überhaupt nicht. Und du auch nicht. Meiner Meinung nach bist du tausendmal mehr Wert, als all diese umwerfenden Frauen, die uns bisher umgeben haben. Du bist fantastisch, denn du läßt Fürze.... «
    » Wie bitte? « Carrie kann es nicht glauben. » Was hast du da gesagt? «
    » Ich habe letztens bei dir angerufen; frag mich bitte nicht, wie ich an deine Nummer gekommen bin. Deine Tochter Yolande hat abgenommen und es war das Erste, was sie mit erzählte hat. «
    – Verfluchte Göre... –
    » Kinder... « , seufzt Carrie.
    » Allerdings. «
    » Na gut, und wie zum Teufel kommt es, daß ihr soviel über die Leute wisst? « , empört sich Carrie. » Ich meine, wie kommt ihr an die Nummern und Adressen?
    » Wir stecken bis zum Hals in Rechtsstreitigkeiten und Prozessen. Wir haben immer Leute unter Vertrag, die uns diese Art von Informationen beschaffen. Aber lass uns jetzt nicht über so etwas reden. Sprechen wir über Sex. «
    » Okay, über Sex. Das ist gut. «
    » Nun... in Bezug auf Sex genießen meine Brüder  jegliche Art von Freiheit und können tun und lassen, was sie wollen... aber was die Liebe zu einer Frau angeht, hat Mama sie gedrillt. Ich nehme an, daß es zumindest so war... bis jetzt. «
    » Haben sie dir etwas gesagt? «
    » Nein; ich habe sie gesehen. Alain flattrig wie ein Schmetterling, der kurz vorher aus seinem  Kokon geschlüpft ist... und Rocko, deprimiert. Ich hab sie noch nie zuvor so gesehen. «
    Carrie seufzt erneut. Sie war immer schon Abschaum und wurde auch so behandelt. Und jetzt ist sie das Zentrum der Aufmerksamkeit.
    » Carrie « , sagt Cid sehr ernst. » Du begibst dich in die Höhle des Löwen... und läßt meine Brüder vor Neid erblassen, denn du hast wenigstens richtige Eier in der Hose. «
     
    *  *  *
     
    Carrie hört das verfluchte Raunen des Ferrari in aller Herrgottsfrühe. Sie hebt den Kopf vom Kissen und sagt instinktiv: – Was für ein Schwachkopf... der hätte doch auch mit etwas diskreterem kommen können. –
    Rocko weiß nicht wo sie wohnt. Er hat ihr ein paar Nachrichten geschickt, sie sogar angerufen aber Carrie hat so getan, als würde ihr Handy auf lautlos stehen. Deshalb streift er durch das Viertel, weil er vermutet, daß es dort ist... Er schaut sogar in die Fenster, um zu sehen, ob er ihren Schatten im Lichtschein einer Wohnung erkennen kann. Seine missliche Niederlage weitet sich aus und läßt ihn verzweifeln. Alain wollte ihm keine Auskunft darüber geben, wo er sie findet, in welchem Gebäude oder welcher Wohnung sie wohnt. Außerdem hat er alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit ihm die Informationsquellen diese Daten nicht preisgeben.
    ...Sie haben sich gestritten.
    Sicherlich könnte Rocko bis morgen warten, um mit ihr zu reden... aber bis dahin würde sein Herz bersten. Er kann nicht mehr. Er muß über das reden, was er sich nicht erklären kann.
    Carrie streift sich einen Bademantel über. Da sie ihre Hausschuhe nicht findet, läuft sie kurzerhand mit den Stiefeletten der Großmutter nach unten. Draußen auf der Straße wartet sie darauf, daß der Wagen ein weiteres Mal vorbeikommt. Und richtig, es ist ein Ferrari. Rocko möchte alle seine Vorteile nutzen und eventuell die Gefühle,  die Carrie in diesen Höllenautos hatte, nochmal aufleben lassen.
    Er hält in einiger Entfernung und steigt aus. Er hat sie bereits gesehen und erstarrt für einen Moment. Vielleicht hätte ihm gefallen, wenn Carrie zu ihrem Wiedersehen hinausgerannt wäre, sie sich nichts gesagt, sondern nur geküsst hätten. Dieser Fall tritt allerdings nicht ein. Carrie hat wahrhaftig die Arme verschränkt, eine klare Geste der Abwehr.
    Er setzt sich in Bewegung.
    Carrie bleibt da, wo sie ist. Zieht ihn jedoch  auf den letzten paar Schritten zum gegenüberliegenden Gehsteig; sie möchte nicht unter dem Fenster ihres Hauses diskutieren.
    » Du siehst aus wie ein Zombie « , sagt sie ihm.
    » Carrie... Sorry, daß ich
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