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Carries ruhmreichen Tage

Carries ruhmreichen Tage

Titel: Carries ruhmreichen Tage
Autoren: Javier Ramírez Viera
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sich lustig; sie hat bereits die Besinnung verloren. » Ihr seid verdammte Mistkerle, ihr führt mich immer wieder an der Nase herum! « Sie schreit: ein Teil des Viertels wird wach und es sind auch schon ein paar Lichter angegangen.
    » Meine Rede Carrie « , platzt es aus Alain heraus. » Wir haben alles. Uns fehlt es an nichts.... Warum zum Teufel sollten wir also unsere Lebensweise wegen dir ändern? «
    Es ist ironisch gemeint, nur Carrie fasst es so nicht auf:
    » Eben, damit ihr mich nicht verliert, ihr Spinner! « und knallt die Tür zu. Sie geht. Sie läßt sie so stehen, vollkommen verwirrt.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Zwölftes Kapitel
     
    » Papa ist da! «
    Es sind Freudenschreie, die Carrie in ihren Träumen hört. Und sie versucht sie von der Realität abzugrenzen, einmal öffnet sie die Augen. Dieses zarte Stimmchen ihrer Tochter Yolande muß das Produkt ihrer Fantasie sein...  ist sie aber nicht, die Stimme schlägt erneut an. Im Bett ist niemand obwohl es noch noch warm ist; die Kinder waren allem Anschein nach hinausgerannt... und alles läßt darauf schließen, daß sie mit ihrem Papa im Wohnzimmer sind. Deshalb geht sie wie automatisiert zum Spiegel im Schlafzimmer und bringt ihre Haare in Ordnung, überprüft ihre Zähne und vollzieht eine völlig idiotische Geste mit ihren Brüsten, denn die sind in jedem Fall an ihrem Platz und werden von dort auch nicht verschwinden.
    Sie geht hinaus und Mama ist tatsächlich schon dabei, Kaffee zu machen. Sie ist eben genauso automatisiert, was das Kommen und Gehen von Christian angeht. Die Kinder sitzen glückselig auf seinem Schoß... und der Papa, Christian, ist wie immer schwarz gekleidet. Eine elegante Erscheinung. Er trägt einen Anzug jedoch keine Krawatte. Sein Hemd ist violett; er ist ein Event-Musiker. Er singt, in einer Band, die vielleicht nie über die Pianobars  halb Europa hinausgekommen war... aber aus grenzenloser Liebe verteidigte Carrie ihn immer als eine Art Tenor mit größerem Talent, als man es je in dieser verdammten Welt hätte finden können.
    Er braucht Carrie nur anzusehen, um zu wissen, daß sie vor Liebe fast zergeht. Sie ist liebebedürftig und täuscht die Verärgerung nur vor... aber er weiß, was hinter dieser Fassade steckt. Christian ist ein Galan, auch wenn er etwas in die Jahre gekommen ist. Sein Gesicht ist mehr als zerfurcht von den vielen Falten der Sonnenbankbräune. Hinzu kommt sein schütteres Haar, das er aber gekonnt in tausend einzelne Strähnchen zu unterteilen weiß, so daß sie sein Haupt in geordneten Bahnen in Richtung Nacken bedecken. Auf jeden Fall erstrahlen seine Zähne in gleicher Weise, wie seine grünen Augen, die den Eindruck eines exotischen Wassers erwecken. Er weiß selbst, welchen Blick er aufsetzen muß, um alle Barrieren, die Carrie glaubt gegen ihn gefestigt zu haben, einfach niederzureißen.
    Er sagt nicht viel. Im Höchstfall flüstert er ihr etwas zu und gibt ihr einen Kuss . Einen zurückhaltenden, um sie aufzuziehen. So macht er sie nervös, begierig nach mehr; er hat es nicht eilig.
    Zwischen dem was heute noch kommen wird, heuchelt man an jenem Morgen ein wenig Familienleben vor.  Christian sind die meisten Angelegenheiten seiner Kinder nicht bekannt... die Kinder hingegen wissen alles über ihn und seine Konzerte, seine Auszeichnungen, seine Plakate, die Mama in irgendeiner Ecke sammelt, wo sie im Verborgenen in Vergessenheit geraten und auf die ein Ehrenplatz im Wohnzimmer wartet, wenn Christian mal ein gemeinsames Leben mit ihr führt.
    Carrie zweifelt. Sie hat ihr Leben mit zweifeln verbracht. Manchmal sieht sie alles ganz klar aber dann vereitelt sie es, damit die Dinge wieder ihren alten Gang nehmen können; Irgendwann geht Christian mit ihr ins Schlafzimmer, sie schließen sich ein. Die Kinder und die Großmutter ordnungsgemäß automatisiert, denn alles im Leben läßt sich automatisieren, warten ruhig und geduldig darauf, daß das Paar hin und wieder aufhört sich zu lieben. Dabei ist das Quietschen des Betts eine Normalität. Die Kinder können sich beim besten Willen nicht vorstellen, was zum Teufel Papa und Mama da auf dem Bett spielen...wissen aber, daß es so was wie ein heiliger Moment ist, ein Moment der Erwachsenen, in dem sie still sein müssen.
    Christian kneift ihr in die Brustwarzen. Das mag sie. Es erregt sie. Während er sie drängt, ihm einen zu blasen, steckt er ihr seinen Finger in den Hintern. Das macht sie ebenso
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