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Carries ruhmreichen Tage

Carries ruhmreichen Tage

Titel: Carries ruhmreichen Tage
Autoren: Javier Ramírez Viera
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Kindes dieser Frau. Wie er ihr bedingungslos in allem beistand,  den Schmerzen, den Bedürfnissen während der Genesung,  den ersten Schritten als Mutter...und wie er neugierige Freunde aus der Wohnung warf, wenn Carrie ihre Babys stillte.
    ...Dort nahmen sie den Faden wieder auf, heißblütig.
      – Verdammt Carrie...Du bist nach wie vor scharf. –
     
    *  *  *
     
    Ja, es ist zweifellos ein Morgen zum meditieren. Ein ruhiger Sonntag, ohne Lärm. Fast so, als ob die Menschheit ausgestorben wäre. Genauso fühlt sich Amédée, als ob seine Menschlichkeit sich aufgelöst hätte.
    – Carrie...Ich habe mit Carrie geschlafen... –
    Carrie hat bereits das Frühstück gemacht. In der Unbefangenheit der Freundschaft, die wie selbstverständlich voraussetzt, daß nichts passieren wird, trägt Carrie ein kaum zugeknöpftes Männerhemd. Sonst nichts. Sie setzt sich in der Essecke der Küche auf einen Stuhl am Tisch, wie ein Primat auf einen Ast, ohne mit den Füßen den Boden zu berühren. Gelenkig und lang. Ihre Knie stehen sie in der Tat hervor, wie die Fänge einer Gottesanbeterin. So stellt Amédée sie sich vor, der es vermeidet sie anzuseh´n.
    » Auf der Straße ist es dermaßen still, man könnte meinen die ganze Welt wüßte es « , sagt Carrie, während sie mit Ihren Zähnen ein Marmeladenbrot zermahlt. Sie ißt unbekümmert, sie muß das Essen mit beiden Händen in Ihrem Mund halten, damit es ihr nicht nur so heraussprudelt. Es fällt etwas auf das Hemd und nochmal soviel auf den Boden und auf den Tisch Es ist das neue Hemd.... Amédée weiß das... Egal.
    » Ja, das ist, was mit solchen Angelegenheiten passiert « , sagt er, während er sich was zu essen nimmt, wozu er in der vernachlässigten Küche etwas herumkramen muß. Er hat sich einen vollständigen Pyjama angezogen. Einen von denen, die man in der letzten Ecke des Schranks verstaut und die eigentlich nur dazu dienen diesen zu füllen; einer der Art, die merkwürdige Hitzewallungen auslösen. Carrie war es bis dahin auch eher gewohnt, ihn zu dieser frühen Morgenstunde in Unterhosen zu sehen. Sie gleichen sich wie ein Ei dem Anderen in ihren Bewegungen. Gewöhnlich stehen sie nicht so früh auf. Das Leben hat sie nicht dafür geschaffen. Sie sind aktive Menschen, aber nur so, wie die Gattung der Eidechsen, die erst die Mittagssonne zum Leben erweckt.—¿Hast du gut geschlafen? 
    » Das ist eine Füllfrage. «
    » Ja, das ist sie....Ich bin durcheinander.... «
    » Ich denke das Beste ist, nicht darüber zu reden. «
    » Ja, das ist das Beste « und schließlich setzt er sich. Er schaut sie an » Und, hast du gut geschlafen? «  
    » Kurz gesagt, du möchtest nicht darüber reden, daß wir es getan haben? «
    » Nein, mag ich nicht «
    » Du möchtest also nicht wissen, warum die Männer so versessen auf mich sind? «
    » Kein einziger Mann ist versessen auf dich, Süße «, schmunzelt Amédée » Komm, lass so ein heikles Thema lieber sein. «
    » Warum? Bist du immer noch hart? Deshalb hast du dir wohl den langen Pyjama angezogen. «
    » Carrie....Wir sind Freunde...Wir kennen uns in und auswendig......Wir kennen die gesamte schmutzige Wäsche des anderen....Benimm dich bitte nicht so unreif. «
    Und aufmüpfig, öffnet Carrie zu allem Überfluß dreist ihre gekreuzten Beine. Sie ist eine verführerische Blondine, so wie die Versuchung im Paradies sein musste.
    Ihr Haaransatz ist dunkel, denn sie hatte keine Tönung mehr…aber der Rest, abgesehen von ein paar Pfunden zu viel, ist perfekt.
    » Also verdammt nochmal « , sagt Amédée skeptisch,  » was zum Teufel ist nur mit dir los? «
    » Das was immer wieder los ist, seit ich Christian kenne. «
    » Oh, natürlich...Christian....Was hat er dir diesmal getan? «
    » Er ist gegangen. «
    » Schon wieder? Zum wievielten Mal….? Ich habe dich unzählige Male am Boden zerstört gesehen aber diesmal muss es was Ernstes sein, daß du den Verstand verloren hast. «
    Carrie senkt den Blick, eine Geste die sie nutzt , um einen weiteren Toast zu belegen . Sie wirft alles drauf, von der Butter über Marmelade bis hin zum Zucker. Ohne Reihenfolge. Sie ist in jedem Moment wie ein Wirbelsturm.
    » Er sagte mir er würde einige Geschäfte in Lyon erledigen. Ich rief ihn an....und jetzt nachdem sich mein Whats App aktualisiert hat, stelle ich fest, daß er in der Schweiz ist. «
    » Na schön, Lyon...Schweiz....da seid ihr nicht so weit voneinander entfernt. «
    » Machst du Witze? Seine Ex ist von da.
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