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Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Titel: Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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und stakst hinter ihr her, aber so ganz sicher ist sie sich da nicht.
    Den ganzen Nachmittag haben sie damit verbracht, sich in ihrem Zimmer herauszuputzen. Sie haben sich beim Anziehen der Kleider und beim Hochstecken der Haare geholfen. Sofie hat ihnen Make-up, Rouge und Wimperntusche geliehen und ihnen ein paar Schminktipps gegeben. Die ganze Zeit haben sie gelacht und rumgealbert. Jetzt, wo es tatsächlich losgeht, spürt Carlotta ein nervöses Grummeln in der Magengegend. Oder sind das die Schmetterlinge in Wartestellung?
    Wie Niko wohl aussieht?
    Hoffentlich trete ich ihm nicht auf die Füße, denkt sie und ignoriert den plötzlich aufblitzenden Fluchtreflex.
    Ihr Vater wartet mit den anderen Gästen am Fuß der Treppe. Er hat gegen Mittag aus dem Hotel angerufen, in dem er abgestiegen ist. Die Fahrt war etwas umständlich. Wegen der Straßensperrungen musste er ein paar Umleitungen in Kauf nehmen, aber jetzt ist er da. Carlottas Herz klopft, als sie ihn erblickt. Ein bisschen fremd und ungewohnt sieht er aus, in seinem schwarzen Anzug, dem weißen Hemd und der weinroten Krawatte.
    „Cooles Outfit, Superdad!“, sagt sie und fällt ihm um den Hals.
    Herr Prinz lacht. „Danke, Supertochter. Ich hab mir große Mühe gegeben. Genau wie du und deine Freundinnen. Ihr seht umwerfend aus! Fast hätte ich euch nicht erkannt!“
    Er begrüßt Manu und Sofie.
    „Wir uns auch nicht“, versichert Manu und zupft an ihrem Ausschnitt herum.
    Als Kellner verkleidete Unterstufenschüler gehen mit Tabletts herum und servieren Sekt und O-Saft. Herr Prinz nimmt vier Gläser von einem Tablett und verteilt sie an die Mädchen. Eins behält er für sich.
    „Auf euch und den Ball!“, sagt er feierlich.
    Carlotta, Sofie und Manu gucken sich an und kichern.
    „Du trägst Familienschmuck“, bemerkt Herr Prinz.
    Carlotta hebt eine Hand und berührt den kleinen Rubin. „Mama hat mir die Kette für den Ball geliehen.“
    „Das hat sie gut gemacht“, lächelt ihr Vater.
    Carlotta nippt an ihrem Sekt und sieht Niko mit einer Gruppe von Freunden in der Nähe der Eingangstür zum Saal stehen. Als hätte er Carlottas Blick gespürt, blickt er genau in dieser Sekunde zu ihr herüber. Sein Lächeln bringt Carlottas Herz fast zum Schmelzen. Er hat seine wilden Dreadlocks zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, was bei jedem anderen Jungen, den sie kennt, vermutlich ziemlich albern aussehen würde. Nicht bei Niko. Es steht ihm unglaublich gut. Genau wie der Smoking und die schmale schwarze Hose mit dem glänzenden Satinstreifen an der Seite. Eine Fliege trägt er allerdings nicht. Der Kragen seines Smokinghemds steht offen, was ziemlich lässig aussieht. Als Carlotta seine Schuhe bemerkt, muss sie lachen. Sie sind schwarz-weiß und sehen aus wie die Gangsterschuhe in alten Mafiafilmen. Sie passen so perfekt zu ihrem Kleid, als hätten sie sich vorher abgesprochen. Das ist so cool!
    Als im Ballsaal das Licht angeht und klassische Musik erklingt, holt sie tief Luft.
    Die Gäste, Lehrer, Honoratioren der Stadt und eine Gruppe ehemalige Schüler wie Guido Prinz, gehen voraus in den Saal und suchen ihre Namensschilder auf den gedeckten Tischen, bevor sie Platz nehmen.
    An der Tür nehmen die Schüler für die Eröffnungspolonaise Aufstellung – allen voran Manu und Julian. Carlotta und Niko stehen direkt hinter ihnen. Es dauert eine Weile, bis Frau Berger alle Tänzer geordnet und an ihre Plätze geschoben hat.
    „Hey, du siehst hübsch aus“, raunt Niko Carlotta zu.
    „Und du wie ein Mafioso“, flüstert Carlotta grinsend zurück und nimmt seine Hand.
    Frau Berger übernimmt das Kommando und öffnet die breite Flügeltür. „Entrez, Mesdemoiselles et Messieurs! Der Ball ist eröffnet!“
    Alles klappt wie am Schnürchen. Das wochenlange Tanztraining hat sich wirklich gelohnt.
    Robert wäre stolz auf uns, denkt Carlotta und bekommt das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Sie hätte sich niemals vorstellen können, dass es Spaß machen würde, zu klassischer Musik zu tanzen. Aber es macht Spaß. Und wie!
    Manu und Julian führen die Polonaise so souverän an, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Sie schaffen es sogar, sich dabei zu unterhalten und Witzchen zu reißen, wie Carlotta staunend registriert. Sie selbst hat zwischendurch Probleme, sich auf ihre Füße und die richtige Schrittfolge zu konzentrieren, was aber durchaus mit dem Jungen an ihrer Seite zusammenhängen könnte. Wie soll man sich auch konzentrieren können, wenn
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