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Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Titel: Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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Stimme gehört. Niko. Endlich ist er da. Ob er sie beobachtet hat, als sie aus dem Ballsaal gelaufen ist? Hat er vielleicht auf eine Gelegenheit gewartet, um mit ihr allein zu sein?
    In Carlottas Bauch wachen die Schmetterlinge auf. Sie strecken sich und kitzeln sie mit ihren Flügeln. Sie muss sich beherrschen nicht zu kichern.
    „Heute Nacht ist Vollmond“, sagt Niko. „Wenn du willst, zeig ich dir nachher einen Ort, von dem aus man tolle Fotos machen kann.“
    Carlotta dreht sich zu ihm um. „Aber wir müssen dazu hoffentlich nicht ganz nach Bieneburg laufen, oder?“, fragt sie.
    „Nein, keine Angst. Es ist nicht der Rathausturm.“ Niko grinst. „Der Ort, den ich meine, ist ganz in der Nähe. Die wenigsten kennen ihn. Es ist eine Art vergessener Ort.“
    Ein vergessener Ort … Carlotta lächelt. Das klingt sehr geheimnisvoll.
    „Darf ich dich fotografieren?“ Niko hebt seine Kamera.
    Carlotta zögert. Dann nickt sie. Warum nicht? Der Abend ist schön, die Sterne funkeln … Sie fühlt sich rundum toll. Ein bisschen wie verzaubert. Wie in einem Märchen. Ob Niko es schafft, diese besondere Stimmung mit seiner Kamera einzufangen?
    Er schaut durch den Sucher, betätigt den Auslöser und sieht sich das Ergebnis anschließend auf dem Display an. Offenbar ist er zufrieden. Er lächelt.
    „Schickst du mir eine Kopie?“, fragt Carlotta.
    „Klar“, sagt Niko.
    „Stören wir?“
    Carlotta fährt herum. Manu und Sofie stehen in der Eingangstür. Manu grinst breit.
    „Ihr könnt ruhig ehrlich sagen, wenn wir wieder gehen sollen“, sagt sie. „Überhaupt kein Problem. Wir wollten nur mal gucken, wo du abgeblieben bist.“
    Carlotta und Niko wechseln einen Blick. Der Zauber ist verflogen – festgehalten auf einem einzigen Bild.
    „Ihr stört nicht“, sagt Carlotta. „Ich wollte nur ein bisschen frische Luft schnappen.“
    „Ja, klar.“ Manu grinst immer noch. „Das sagen sie alle.“
    „Ich mach noch ein paar Bilder.“ Niko berührt ganz kurz ihren Arm. „Sehen wir uns nachher?“
    Carlotta nickt.
    „Der Ball ist um Mitternacht zu Ende. Ich hol dich um Viertel nach zwölf ab.“
    „Aber die Aufsicht“, wendet Carlotta ein. „Frau Heselein macht doch bestimmt noch ihren Rundgang.“
    „Die Lehrer und Gäste feiern ein bisschen länger“, sagt Niko. „Es gibt heute keine Aufsicht.“
    Carlotta fragt sich, woher er das weiß. Aber schließlich ist er schon länger im Internat als sie. Ihr Herz klopft.
    „Und wo?“
    „An der Treppe zu eurem Flur.“ Niko dreht sich um. Wenig später ist er im Ballsaal verschwunden.
    „Ui, geheimnisvoll“, sagt Manu.
    „War das gerade eine Verabredung für ein Rendezvous?“, fragt Sofie mit großen Augen.
    „Keine Ahnung“, antwortet Carlotta ehrlich. „Ich glaub schon.“
    „Er ist süß, oder?“, fragt Sofie.
    „Oh ja“, bestätigt Carlotta seufzend.
    „Bist du jetzt so richtig offiziell verknallt, oder was?“ Manu stupst sie mit dem Ellbogen an.
    Carlotta lacht. „Frag lieber Sofie! Die hat den ganzen Abend mit Brendan geflirtet wie verrückt.“
    „Hab ich gar nicht!“, protestiert Sofie.
    „Hast du doch!“, erwidert Carlotta. „Ich hab’s genau gesehen!“
    „Ich auch.“ Manu nickt.
    Sofie wird zartrosa.
    „Et bien“, sagt sie. „Ich finde Brendan ziemlich … nett. Aber ich weiß nicht, ob er mich auch mag.“
    „Klar mag der dich“, ist sich Carlotta sicher. „So, wie der dich anguckt!“
    „Dabei hätte ich schwören können, dass er in dich verknallt ist.“ Manu zupft sich am Ohrläppchen. „Verstehe einer die Jungs!“
    „Bestimmt bin ich ihm im Tanzunterricht zu oft auf die Füße getreten“, sagt Carlotta trocken.
    Kichernd kehren sie ins Schloss zurück, wo Julian und Brendan ihre Tanzpartnerinnen in Empfang nehmen und auf die Tanzfläche führen.
    Carlotta wird von ihrem Vater erwartet. Er hat zwei Stücke Torte besorgt und hält ihr eine Gabel hin. Dabei macht er so ein erwartungsvolles Gesicht, dass Carlotta unmöglich ablehnen kann. Außerdem ist es Schokotorte. Auch wenn sie kurz davor ist, endgültig zu platzen, könnte sie dieser Versuchung niemals widerstehen. Sie lässt sich auf ihren Stuhl fallen, holt tief Luft und schiebt sich einen köstlichen Berg aus Sahne, Schokocreme und weichem Tortenboden in den Mund.
    Ihr Vater isst langsam, bedächtig fast, und nippt zwischendurch immer wieder an einer winzigen Espressotasse.
    Er sieht aus, als würde er über etwas nachdenken, denkt Carlotta. Fragt sich nur,
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