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Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Titel: Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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Morgen des Balls wacht Carlotta mit Herzklopfen auf. Ihr erster Blick fällt auf die drei Ballkleider, die nebeneinander an den Schranktüren hängen und auf ihren Einsatz warten. Das Harlekinkleid hängt zwischen den einfarbigen Kleidern von Sofie und Manu und sieht sehr besonders aus.
    Als würde es jeden Moment von alleine anfangen zu tanzen, denkt Carlotta lächelnd.
    „Guten Morgen“, murmelt Sofie verschlafen. „Ist der Sturm vorbei?“
    Carlotta lauscht. Keine Böen, die ums Schloss heulen. Kein kalter Regen mehr, der an die Fensterscheiben prasselt.
    „Es scheint so“, sagt sie und schwingt sich aus dem Bett, um aus dem Fenster zu schauen.
    Der Park sieht nicht sehr einladend aus. Die verschlungenen Wege stehen fast vollständig unter Wasser. Überall liegen abgerissene Äste und Zweige. Irgendwo brummt eine Motorsäge. Über dem nahen Prinzensee hängt ein bleigrauer, schwerer Himmel. Bei dem Anblick zieht Carlotta die Schultern hoch und würde am liebsten gleich wieder ins Bett krabbeln.
    Plötzlich springt Manus Radiowecker an. Die Stimme des Nachrichtensprechers erklingt: „… nach dem Sturm. Einige Flughäfen sind noch geschlossen. Zahlreiche Straßen und Bahnlinien mussten wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Züge fallen aus. Die Aufräumarbeiten dauern an. Teilweise kommt es zu massiven Behinderungen. Hier die weiteren Aussich…“
    Ein leises Knacken. Die Stimme verstummt, die Displaybeleuchtung erlischt.
    Manu wühlt sich unter ihrem Kissen hervor und schaut sich verwirrt um.
    „Was war das?“, fragt sie und gähnt.
    „Keine Ahnung. Plötzlich ist das Radio ausgegangen“, antwortet Carlotta. Sie tippt einen Lichtschalter an. Nichts. „Ich glaub, der Strom ist weg.“
    „Tja, das war’s dann wohl mit unserem Ball.“ Manu zieht sich die Decke über den Kopf. „Kein Strom, kein Ball, kein Auftritt der Debütantinnen in ihren putzigen Feenkleidchen. Gute Nacht, Prinzenball!“
    „Gute Nacht?“ Carlotta zieht ihr die Decke weg. „Von wegen!“
    „Kein Strom, kein Licht, keine Musik, kein Tanz, kein Essen, kein Garnichts“, zählt Manu auf.
    „Es gibt Kerzen“, wendet Sofie ein.
    „Und wir machen ein kaltes Büfett“, sagt Carlotta.
    „Ja, klar.“ Manu wühlt sich aus ihrem Bett. „Das Roastbeef essen wir roh und die Gulaschsuppe, die es geben soll, löffeln wir kalt. Fehlt nur noch die Musik, aber wir können ja singen und ein paar Instrumente spielen, während wir tanzen. Das wird bestimmt klasse!“
    Eine halbe Stunde später sitzen sie beim Frühstück und schlürfen kalten Kakao. Der Strom ist noch nicht wieder da. Gerüchten zufolge soll ein Mast umgeknickt sein und die Überlandleitung mit sich gerissen haben. Die Stimmung ist dementsprechend mies. Zwar findet wegen des Balls heute kein Unterricht statt, was für die meisten Schüler Grund genug wäre, gute Laune zu haben, aber über die Aussicht, dass der Ball buchstäblich ins Wasser fallen könnte, freut sich niemand.
    „Wir haben noch so viel zu tun!“, stöhnt Brendan am Nachbartisch.
    Stimmt, denkt Carlotta betrübt. Der Festsaal muss dekoriert, die Tische müssen gedeckt und die Gäste begrüßt werden. Gäste! Ob die überhaupt kommen können? Was ist mit Papa? Der wollte mit dem Auto fahren. Hoffentlich ist die Straße frei!
    „Wenn sowieso alles ausfällt und keiner kommt, können wir uns die ganze Mühe sparen“, seufzt sie.
    „Wir haben bestimmt nicht Hunderte von Euros für unsere Designerkleider ausgegeben, damit sie im Schrank hängen bleiben!“, meckert Nadine.
    Simone und Vicky nicken grimmig.
    „Hängt euch am besten dazu“, empfiehlt Manu ihnen. „Aber vergesst nicht die Tür hinter euch zuzumachen!“
    Die Barbies wenden sich ab und schmollen. Sie sitzen etwas abseits an einem Extratisch. Niemand wollte sich zu ihnen setzen.
    Kein Wunder, denkt Carlotta. Nach ihrem Gezicke gestern.
    Julian hockt zwischen den anderen Jungs und sieht müde aus. Bei seinem Anblick muss Carlotta unwillkürlich gähnen. Frau Berger geht durch die Reihen und versucht die Stimmung zu retten.
    „Wir fangen gleich mit dem Dekorieren und dem Eindecken der Tische an“, sagt sie betont fröhlich. „Ich bin sicher, der Strom kehrt in den nächsten Stunden zurück und unser Ball kann wie geplant stattfinden. Seid bitte in fünf Minuten im Festsaal!“
    „Juhu“, brummt Manu. „Ich kann’s kaum erwarten.“
    Carlotta muss lachen.
    Sie beenden ihr Frühstück und folgen den anderen zum Ballsaal. Carlotta
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