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Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Titel: Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)
Autoren: Sarah-Kate Lynch
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Gedenkfeier für Santa Ana di Chisa.
    Schließlich begann die Menge, sich aufzulösen. Lily blickte über die Piazza und vergaß ihre müden Beine, als sie ihre Schwester und Al an Marios Eisstand entdeckte. Auch Mario hatte ein Bombengeschäft gemacht: Sein Eis mit Amorucci -Geschmack war sogar noch beliebter als die dreifache Schokolade. Es war Francescas Idee gewesen, die Außenränder der Amorucci -Herzen für Eis zu verwenden, und, geschäftlich ausgedrückt, die Idee war extrem wettbewerbsfähig.
    Rose und Al lehnten sich aneinander und lachten über etwas, das Mario gerade sagte. Sie hatten kaum mehr Ähnlichkeit mit den blassen, konfusen Gestalten, die noch vor einem Monat aus dem Flugzeug gestiegen waren, ohne ein Wort miteinander zu reden.
    Harry, Jack und Francesca jagten sich gegenseitig um den Brunnen, während die Zwillinge mit Ernesto spielten und Daniel, der mit Matteo im Schatten saß, mit Alessandro plauderte. Es stellte sich heraus, dass die beiden Männer sich schon kannten, bevor Lily auf der Bildfläche aufgetaucht war. Alessandro gehörte zu den kleinen Winzern, die Daniel vertreten wollte.
    Die Männer waren sich sympathisch, was Lily half, als sie Alessandro eröffnete, dass sie von ihm schwanger sei, aber bei ihrem Mann bleibe. Alessandro war zunächst sprachlos gewesen, aber nie wütend geworden oder besitzergreifend, was Lilys Baby betraf. Er war damit einverstanden, sich zurückzunehmen und Daniel die Rolle des Vaters zu überlassen, während er sich kritiklos mit der Rolle begnügte, die Lily ihm in der Zukunft zudachte.
    »Ich bin sowieso nicht der beste Vater«, sagte er zu ihr. »Aber ich weiß, du wirst eine wundervolle Mutter sein.« Er traf sich seit einiger Zeit mit einer schönen jungen Ärztin aus Montalcino. Und sie war nicht die einzige wichtige Frau, mit der er sich in Zukunft treffen würde, wie Lily hoffte.
    »Lasst uns die Amorucci wegräumen und den Tisch für das Mittagessen vorbereiten«, sagte sie zu Carlotta, während sie beobachtete, wie die diversen Mitglieder ihrer Mischmaschfamilie sich an verschiedenen Stellen auf der Piazza versammelten. Nicht lange und alle Beteiligten saßen an dem ausladenden herzförmigen Tisch und aßen, tranken, plauderten und lachten, während sie ihre Teller vollschaufelten mit heißen Spaghetti und köstlicher Sardellensauce, karamellisierten Zwiebeln und Brotwürfeln, Orecchiette und einem reichen Bolognese-Ragout, Fettuccine mit Zitrone, Peperoni und Pecorino, gebratenen Zucchiniblüten, gefüllt mit drei verschiedenen Käsesorten, in Öl und Knoblauch eingelegten Auberginen und knusprigem Ciabatta-Brot.
    Lily saß zwischen Rose und Daniel, während der kleine Matteo von Schoß zu Schoß gereicht wurde und dabei einem glücklichen, pummeligen Spielzeug ähnelte. Irgendwann landete er sogar in Eugenias Arm, die blass und nervös war, aber zumindest unter ihnen – mit ihrer eigenen Schwester zur Unterstützung, während ihre Kinder sich in bester Obhut befanden. Alessandro saß Lily gegenüber, neben ihm seine Freundin Angelica, zuversichtlich und stark, die tiefverwurzelten Komplikationen vergessend, die er reichlich hatte. Auf der anderen Seite neben ihm waren zwei freie Plätze, die zwischendurch mal kurz besetzt wurden von den Kindern, aber Lily ein bisschen Sorgen bereiteten – bis sie am anderen Ende der Piazza eine junge Frau entdeckte und einen ungefähr dreijährigen Jungen, die sich schüchtern der ausgelassenen Gesellschaft näherten.
    »Kommt schon, kommt und setzt euch. Ich habe auf euch gewartet«, rief Lily und wies sie zu den gerade frei gewordenen Plätzen neben Alessandro.
    »Alle mal herhören. Das sind Sofia und ihr Sohn Massimo.«
    Alessandro stand auf, während sich seine Tochter auf den freien Stuhl neben ihm sinken ließ und ihren kleinen Jungen auf den Schoß nahm. Lily wusste, dass er am liebsten geflüchtet wäre, aber sie wusste auch, dass er das nicht tun würde. Alessandro war ein anständiger Mann. Langsam setzte er sich wieder und machte seine Freundin mit seiner Tochter bekannt. Als Lily das nächste Mal hinsah, saß Massimo bereits auf seinem Schoß.
    »Ich sehe dich, Lily Turner«, sagte Daniel und gab ihr Matteo. »Ich sehe dich.«
    »Das weiß ich«, erwiderte sie lächelnd, und sie gab ihrem Kind einen Kuss auf den Kopf, während sie zum tausendsten Mal dachte, dass es keinen besseren Geruch in der Welt gab als den an ihrem kleinen Sohn.
    Dann nahm sie aus dem Augenwinkel wahr, dass Mario die
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