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Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Titel: Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)
Autoren: Sarah-Kate Lynch
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Ist alles okay mit dir?«
    »Mir geht es gut, bestens sogar, aber du musst mir trotzdem versprechen, dass du mich immer lieben wirst, egal was passiert.«
    »Ich kann mir zwar nicht vorstellen, was du meinst mit ›egal was passiert‹, aber ja, Lily, es ist mein Ernst, wenn ich sage, ich werde dich immer lieben.«
    »Ich glaube nämlich, ich weiß jetzt, wie du dich gefühlt hast, nachdem du Eugenia kennengelernt und dann das mit Francesca erfahren hast. Das Gefühl, dass du zwar alles richtig gemacht hast, aber mit der falschen Person. Ich glaube, ich kann das jetzt nachvollziehen.«
    »Es tut mir unheimlich leid, Lily. Ich weiß, du willst es nicht hören, aber das heißt nicht, dass es jemals aufhören wird, mir leidzutun.«
    »Nein, Daniel, die Dinge haben sich inzwischen geändert. Ich bin diejenige, der es leidtut«, sagte sie. »Ich bin schwanger.« Und selbst sein Gesichtsausdruck konnte diesen Worten nicht die Phänomenalität nehmen.
    »Ich habe hier jemanden kennengelernt. Ich liebe ihn nicht. Tatsächlich kenne ich ihn kaum. Und ich weiß, dass du denkst, ich habe es getan, um dich zu verletzen, aber das stimmt nicht. Ich habe dabei nicht an dich gedacht, ich habe an … nun, ich weiß nicht, woran ich gedacht habe. Und ich weiß auch nicht, was jetzt passieren wird. Ich habe zwar meinen Job in New York, aber ich war noch nie glücklicher als beim Amorucci- Backen mit deiner Tochter. Ich weiß nicht, wo ich hinsoll oder was ich tun soll. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich mir wünsche, es wäre nicht passiert. Weil ich schwanger bin, Daniel. Ich erwarte ein Kind, und ich spüre, dass es dieses Mal klappen wird. Das spüre ich ganz deutlich. Obwohl ich nichts habe, um das zu untermauern, und trotz der ganzen Dinge, die dagegen sprechen, glaube ich, dass es dieses Mal klappen wird.«
    Daniel stellte sein Glas langsam zurück auf den Tisch. Eine Samenhülse knackte irgendwo unweit in der Hitze. Ein Motorrad donnerte auf der Straße unter ihnen vorbei.
    »Bitte, sag etwas«, sagte Lily.
    »Ich stehe unter Schock, Lily. Was willst du denn jetzt von mir hören?«
    »Ich möchte von dir hören, dass, obwohl wir ein riesiges Chaos geschaffen haben, du mich immer noch liebst und mir helfen möchtest und uns zusammen schon irgendetwas einfallen wird.«
    »Du willst, dass ich mich darüber freue, dass du ein Kind von einem anderen Mann erwartest?«
    »Unter anderen Umständen würde ich nie auf die Idee kommen, so etwas von dir zu verlangen«, erwiderte sie. »Aber unter diesen Umständen ist es genau das, was ich verlange.«
    »Himmel, Lily, das scheint mir …«
    »Unmöglich? Ja, das scheint es allerdings zu sein. Aber ist es das auch? Ich bin froh, dass du Francesca hast. Das bin ich wirklich. Ich hätte nie gedacht, dass ich dazu fähig bin. Und wäre ich nicht hierhergekommen, hätte ich es nie herausgefunden. Aber ich bin hierhergekommen, ich habe es herausgefunden, und mehr noch, ich bin froh, dass ich Francesca habe. Ich möchte dir helfen, Daniel. Und ich weiß, es ist nicht perfekt, aber es ist besser als so, wie es war, wie wir waren. Wir werden eine Familie haben. Nicht die, von der wir früher geträumt haben, und bestimmt keine im traditionellen Sinn, aber wir werden eine Familie haben. Zusammen.«
    »Ich fühle mich überrumpelt«, sagte er.
    »Das Gefühl kenne ich«, entgegnete sie, doch in sanftem Ton. »Der Unterschied ist, dass ich vor dir sitze und es dir sage. Du musst es nicht durch einen Golfschuh herausfinden. Du hast gesagt, du kannst mir helfen, dir zu verzeihen. Nun, ich nehme dein Angebot an. Und ich kann dir helfen, mir zu verzeihen.«
    »Aber Verzeihen funktioniert auf diese Art nicht, schon vergessen?«
    »Sollte es aber. Das habe ich nicht vergessen.«
    Daniel blickte sie über den Tisch hinweg an, während die grünen Hügel der Toskana ihr ebenmäßiges Gesicht umrahmten und der künstliche Lack abplatzte, der sie so viele Jahre verwandelt hatte – bis das Bild von ihr übrig blieb, das er stets in seinem Kopf trug.
    Sie blühte direkt vor seinen Augen auf, diese Frau, mit der er so viel geteilt und verloren hatte. Konnte es funktionieren? Diese bizarre Patchworkfamilie aus nichtverwandten Kindern und vom Kampf gezeichneten Eltern? Seine Frau erwartete ein Kind von einem anderen, was Daniel so tief verletzte, dass er sich nicht sicher war, ob die Wunde jemals heilen konnte. Er war sich nicht einmal sicher, ob er das wollte. Trotzdem hatte er sich immer sehnlichst
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