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Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)

Titel: Cantucci-Herzen brechen nicht: Roman (German Edition)
Autoren: Sarah-Kate Lynch
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fragt.«
    »Was hat sie gesagt?«, fragte Lily.
    »Erzähl ihr von Santa Rita da Cascia«, schlug Luciana vor.
    Violetta gehorchte. »Es gab eine Witwe in unserer Liga, die inzwischen gestorben ist und die die heilige Rita von Cascia gut fand. Aber dann sind wir dahintergekommen, dass der einzige Grund dafür war, dass Santa Rita da Cascia Wundmale hatte. Eines davon hatte sie mitten auf der Stirn, das sehr schlecht roch. Darum lebte sie in strengster Abgeschiedenheit und Entsagung bis kurz vor ihrem Tod, als es dann nach Zimtschnecken roch.«
    Fiorella sah sie an. »Und?«
    »Und diese eine Witwe, die inzwischen gestorben ist, mochte Zimtschnecken.«
    Sogar Fiorella wirkte leicht perplex.
    »Und wie sind Sie dann auf Santa Ana di Chisa gekommen?«, wollte Lily wissen.
    »Das hat sich so ergeben«, erwiderte Violetta.
    »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, wenn wir eine Festa machen oder einen Gedenktag, dann muss das zu einem Zeitpunkt sein, wenn Vater Dominico den Vatikan besucht. Sonst könnte es ein Problem geben.«
    »Ein Problem?«, rief Fiorella verdutzt – und stutzte. »Oh, ich verstehe. Jetzt verstehe ich. Das ist super!« Sie hüpfte in der Küche herum wie ein ausgelassener kleiner Frosch.
    »Was verstehen Sie?«, fragte Lily und streckte die Hand nach ihr aus, damit sie zu hüpfen aufhörte.
    »Santa Ana für Anne, die Patronin fürs Nähen«, sagte Fiorella auf Italienisch unter prustendem Lachen. »Und Chisa für chi sa.«
    »Chi sa? Wovon reden Sie?«
    »Wer weiß!«, brüllte Fiorella begeistert weiter auf Italienisch, deren Englischkenntnisse sich offenbar vor lauter Entzücken verflüchtigt hatten. »Chi sa für: Wer weiß. Violetta, du bist wirklich nicht auf den Kopf gefallen. Du hast die Schutzheilige der Liga erfunden!«
    »Nun, es war keine mehr für uns übrig«, antwortete Violetta auf Italienisch.
    »Was reden Sie da?«, wollte Lily wissen. Sie lernte gerade Italienisch, aber so weit war sie noch nicht. »Ich habe Sie nicht verstanden.«
    »Santa Ana di Chisa ist blond, wie Sie«, erklärte Violetta ihr. »Aber nicht so groß.«
    Und so wurde beschlossen, dass der Gedenktag für Santa Ana di Chisa der erste Sonntag im Juli sein sollte, und, weil es die Idee der Ferrettis war, dass Amorucci die Dolci der Schutzheiligen sein sollten.
    Eine halbe Stunde nachdem Lily am Tag der ersten Gedenkfeier ihren Sohn zum Abschied geküsst hatte, begrüßte sie ihre Schwester vor der Pasticceria mit einem vergnügten Kuss.
    »Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, dass hier alles so verdammt schön ist«, sagte Rose strahlend. »Selbst Al sieht hier richtig gut aus. Wer weiß, was hier noch so alles passiert? Ich dachte eigentlich, diese Art von Ereignissen hätten wir längst hinter uns.«
    »Wo ist er?«, fragte Lily.
    »Er arbeitet an der Gondel mit Alessandro«, antwortete Rose. »Ich habe das schreckliche Gefühl, dass wir wahrscheinlich auch bald so ein Ding hinten in unserem Garten in Connecticut stehen haben.«
    »Nun, wenigstens seid ihr näher am Wasser«, erwiderte Lily lachend und drückte ihre Schwester fest. »Danke, dass du gekommen bist, Rose. Dass ihr alle gekommen seid.«
    »Willst du mich verarschen? Einen Sommerurlaub in der Toskana abzulehnen? Ich gebe zu, zuerst wollte ich ohne Familie kommen, aber ich schwöre, mit jedem Tag, der vergeht, werden die Kinder hinreißender und Al etwas weniger alt und verbraucht. Es muss an der Luft liegen.«
    Beide streckten die Nasen in die Luft und schnupperten.
    »Rosenwasser und Mandeln«, sagte Lily. »Sind die Kinder schon in der Küche?«
    »Darauf kannst du Gift nehmen. Diese kleinen alten Damen kamen heraus und haben sie mir förmlich aus den Händen gerissen.«
    Die Ladentür bimmelte, als Lily sie öffnete, um hineinzugehen. »Kommst du?«, fragte sie ihre Schwester.
    »Oh, nein, ich beuge mich deiner unbestrittenen Überlegenheit in der Küche«, antwortete Rose mit einem breiten Lächeln. »Ich werde einen Spaziergang in der italienischen Sonne machen, nur mit einem mächtigen Gebäck als Gesellschaft, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Dann sehen wir uns nachher auf der Piazza?«
    »Ja, bis später.«
    Lilys Herz schwoll noch mehr an vor Glück, als sie die Küche betrat und sah, dass das Fließband aus Kindern sich um den alten Holztisch versammelt hatte.
    Jack und Harry zankten sich wie üblich, aber buhlten dazu um die Aufmerksamkeit von Francesca, die wiederum fasziniert war von Emily und Charlotte, die wiederum völlig
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