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Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Titel: Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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Traum bleiben, und aus diesem Grund würde sie Claude niemals wieder begleiten. Sie würde an seiner Seite immer nur eine Figur ohne Gesicht bleiben. Ein schönes, reiches Leben lockte.
    Gewiss, aber ihre Liebe musste immer ohne Erfüllung bleiben, denn in diesem Turmzimmer gab es die echte Beatrix.
    Im Hotel war Claude von ausgesuchter Liebenswürdigkeit. Er nannte sie immer 'kleines Eichhörnchen' und manchmal auch Cherie. All diese Zärtlichkeiten berührten sie schmerzhaft, denn sie wusste, dass alles nur ein makabres Spiel war ...
    Daggy repräsentierte hervorragend. Man war vollauf zufrieden. Doch spürte Daggy, dass ihre Kräfte abnahmen. Sie konnte den Schein nicht länger wahren.
    Sie hatten sich im Hotel als Madame und Monsieur de Ravelle eintragen lassen, denn Daggy reiste mit Beatrix' Pass. Claude hatte ein Doppelzimmer gewählt, das aus zwei ineinandergehenden Räumen bestand, die nur durch eine nicht abschließbare Verbindungstür getrennt war.
    An jenem Abend hatten sie in der Bar noch etwas getrunken. Daggy war heiter und gelöst. Plötzlich stellte sie mit panischem Entsetzen fest, dass es auf Claudes Seite kein Spiel mehr war. Seine Augen strahlten voller Glück, seine Lippen lachten, und seine feingliedrigen Hände streichelten sie zärtlich.
    Dagmar konnte nicht fliehen; denn das hätte einen Skandal gegeben, der nicht zur Sache gestanden und die Dinge ins Gegenteil verkehrt hätte. Deshalb bat sie Claude, nach oben gehen zu dürfen. Sie entschuldigte sich mit Müdigkeit,
    »Ich bringe dich hinauf, Cherie«, sagte er zärtlich.
    Als sie im Aufzug waren, streckte er die Hand nach ihrer Wange aus.
    »Liebe, kleine Beatrix ...!«
    »Lass diesen Unsinn!«, wehrte sie schroff ab. »Du weißt, dass alles nur Theater ist!«
    Er sah sie erschrocken an, doch er schwieg und brachte sie ins Zimmer. Nur die kleine rote Lampe auf dem Schreibtisch brannte. Die Atmosphäre war knisternd und gespannt.
    Plötzlich trat er auf sie zu und riss sie in seine Arme. Er küsste sie wie ein Besessener, und Daggy wehrte sich nicht. Völlig schlaff hing sie in seinen Armen und ließ die süße Zärtlichkeit über sich ergehen.
    »Ich liebe dich wirklich. Und ich weiß, dass du nicht Beatrix bist«, stammelte er schließlich. »Bleib doch bei mir, Cherie. Verlass mich nicht. Ich kann diese schrecklichen Stunden der Leere in meinem Haus nicht mehr ertragen. Seit du bei mir bist, ist vieles anders!«
    Daggy entschied sich zur Ehrlichkeit. Sie sah ihn an. In ihren schönen grauen Augen schwammen Tränen.
    »Ich liebe dich auch, Claude«, gestand sie. »Aber du musst an Beatrix denken. Du kannst dich nicht scheiden lassen, denn ihr Geld steckt im
    Geschäft. Und dein Unternehmen für ein Mädchen, wie ich es bin, aufzugeben, lohnt sich nicht. Es ist alles so ohne Hoffnung und Aussicht. Es wäre besser, wenn wir auseinandergingen.«
    »Es wird sich ein Weg finden«, stammelte er heiser an ihrem Ohr. Sie spürte, wie die Verzweiflung auf sie übergriff. Die Liebe und seine Zärtlichkeit trugen sie wie die Wogen des Meeres. Sie konnte sich nicht mehr wehren. Sie war vollkommen willenlos, als er sie zu dem breiten Bett trug.
    Später empfand sie nur Scham. Ja, richtige Scham. Sie hatte wirklich mit unzähligen Männern geschlafen, die verheiratet gewesen waren. Doch bei Claude war alles anders. Sie kam sich schmutzig, gemein und niederträchtig vor. Sie hatte das Gefühl, etwas Heiliges entweiht zu haben.
    Doch sie vertraute sich Claude nicht an. Sie wollte ihm die schönen Stunden nicht zerstören. Und so verlebten sie noch vier herrliche Tage in Rio de Janeiro, Claude verwöhnte sie, hüllte sie mit Liebe und Zärtlichkeit ein, dass es für das Mädchen schon zur Qual wurde. Vielleicht glaubte er, es würde dadurch bei ihm bleiben und ihn nie verlassen.
    Sie tat es aber. Im Menschengewühl auf dem Flughafen Orly in Paris rannte sie davon. Aus Hunderten von Stimmen hörte sie sein verzweifeltes Rufen.
    »Daggy - Daggy - Daggy!«
    Es schnitt ihr ins Herz, doch sie würde sich selbst mit dieser Liebe keinen Gefallen tun. Sie ahnte, dass sie daran zerbrechen würde. Eine Zeitlang verbarg sie sich. Sie wusste ja, dass Claude mit dem Wagen gefahren war und diesen auf dem zentralen Parkplatz des Flughafens abgestellt hatte.
    Sie besaß genügend Geld, um einen Flug nach Nizza zu bezahlen. Eine Stunde später saß sie in der Maschine, die sie gen Süden trug. Sie weinte einige Male leise vor sich hin.
    »Madame de
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