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Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Titel: Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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sehr Sehnsucht nach dir!«
    »Ach du liebes Gottchen!«, stöhnte Daggy. »Auch das noch! Wie hast du mich denn gefunden?«,
    »Du bist eben bekannt!«, meinte er leichthin. Er warf seinen Seesack auf das Bett. Dagobert floh mit einem Aufschrei hinter die Kissen. »Ich dachte mir, dass es eigentlich nicht schlecht wäre, wenn wir gemeinsam reisen würden.«
    »Gemeinsam reisen?«, fragte Daggy. Sie schluckte. »Wie meinst du denn das?«,
    »Na ja, ich habe gehört, dass ein Mädchen deiner Sorte leicht Unannehmlichkeiten bekommen kann. Ich habe mir gedacht, dass ich dich beschütze. Vielleicht kann ich mir damit etwas Geld verdienen. Willst du mal meine Muskeln sehen?«,
    »Weder das eine noch das andere!«, sagte Daggy knallhart. »Du tickst wohl nicht mehr richtig! Wenn ich einen Zuhälter brauche, dann schaffe ich mir einen an. Für dieses Gewerbe bis du doch wohl eine Nummer zu klein, mein Herzchen!«
    »Aber ich meine es wirklich gut.«
    »Raus!«
    »Ich meine es ehrlich. Ich bin nicht wie die anderen ...«
    »Sitzt du auf deinen abstehenden Ohren, wie?«, brüllte Daggy. Sie war wütend, war außer sich vor Zorn. »Lass dir mal die Haare schneiden, sie sind nämlich länger als dein Verstand! Für wie blöd hältst du mich eigentlich, du Früchtchen! Mein Geld kann ich selbst verprassen! Dazu brauche ich dich nicht!«
    »Aber ich liebe dich wirklich!«
    »Dafür bist du zu grün. Du weißt ja nicht mal, was hinten und vorn ist!«
    »So, meinst du?«,
    Seine Augen wurden ganz schmal. Er legte die Wolljacke ab.
    »Nun ist aber Schluss!«, tobte Daggy los. »Wenn du nicht augenblicklich verschwindest, dann spürst du meine zehn Nägel in deinem Gesicht! Das bringt dich zur Besinnung!«
    Er schwieg einen Moment verblüfft. Noch ehe er sich erholen konnte, hatte Daggy den schweren Sack hochgewuchtet und aus dem Wohnwagen geworfen, die Wolljacke hinterher.
    »So ähnlich geht es dir, wenn du dich nicht freiwillig verziehst! Ich dachte wirklich, dass du ein vernünftiger Kerl bist. Aber nun ist Schluss!«
    Nun war Lothar richtig geknickt. Er stand schon auf der Treppe des Wohnwagens und schien begriffen zu haben, dass sein Versuch völlig fehlgeschlagen war.
    »Es tut mir leid.«
    »Schon gut«, sagte Daggy etwas milder. »Aber lass dich bitte nicht mehr hier blicken. Ich müsste dich wieder rauswerfen, verstanden?«,
    Er nickte. Dann sah sie, wie er sein Gepäck und die Wolljacke aufhob und in der Dunkelheit verschwand. Danach fühlte sie sich richtig elend. Eine Art Zukunftsangst überfiel sie. Nachdem sie wieder ausgezogen war, die Wohnwagentür versperrt hatte und im Bett lag, überkam sie zum erstenmal das heulende Elend.
    Wohin würde das Leben sie noch treiben? Niemals würde sie eine richtige Familie haben dürfen. Niemals würde sie so leben können, wie es Millionen Menschen taten. Sie war eine der Ausgestoßenen und würde das bleiben bis an das Ende ihrer Tage. Und es gab nirgendwo eine rettende Hand, die ihr helfen konnte, diesem selbstgewählten Leben und der vernichtenden Zukunft zu entrinnen.
     
    *
     
    Am folgenden Tag rief sie kurzentschlossen Claude de Ravelle an und sagte zu. In der Nacht hatte sie einen Traum gehabt, an dessen Inhalt sie sich nicht mehr genau erinnern konnte. Aber sie wusste noch, dass es ein guter Traum gewesen war, der ihr im Unterbewusstsein den richtigen Weg gezeigt hatte. Danach handelte sie nun.
    »Es freut mich, dass Sie sich so entschieden haben, Mademoiselle Daggy«, sagte Claude. »Wann sehe ich Sie?«
    »Wann es Ihnen beliebt«, erwiderte Daggy. Es machte sie glücklich, seine Stimme zu hören. Und sie wollte sich dagegen auch nicht mehr wehren. Ihr war, als triebe sie mit geschlossenen Augen auf einem ruhigen Fluss. Ein wohliges Gefühl innerer Wärme füllte sie und machte sie für den Augenblick dieser Minute glücklich.
    »Dann lasse ich Sie in einer Stunde abholen!«
    »Ja. Aber ich habe eine Katze«, sagte Daggy. »Einen Kater. Ich möchte mich nicht von ihm trennen, denn ich liebe ihn.«
    »Wenn er sich mit Coco versteht, soll es mir recht sein!«
    »Wer um Himmels willen ist denn Coco?«, fragte Daggy entsetzt.
    »Mein Boxer!«, erwiderte Claude belustigt.
    »Mon Dieu, auch das noch! Dagobert hat eine geradezu bestialische Abneigung gegen Hunde, besonders gegen Boxer. Ihr Coco wird meinen Dagobert ermorden!«
    »Wir werden Coco einsperren«, versicherte Claude. »Sie können beruhigt sein. Ich rufe gleich Madame Daniel an. So können Sie gleich beginnen. Also,
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