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Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Titel: Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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im Stich lassen!«
    Madame wirkte ergreifend hilflos. In ihren Augen lag ein Betteln und Flehen, dem Daggy kaum widerstehen konnte. Doch irgend etwas hatte sich in dem Mädchen verändert. Es konnte seine eigene Gemütslage nicht erklären. Sie verspürte den innigen Wunsch, Claude de Ravelle zu helfen, weil sie fühlte, dass sie von ihm gebraucht wurde. Andererseits war da Yvonne, die sie ebenfalls brauchte. Doch hatte Dagmar den Eindruck, dass die der Hilfe nicht so sehr bedurfte wie dieser einsam wirkende Mann mit den stahlblauen Augen. Dass es Liebe war, was sie empfand, wusste Daggy zur Stunde noch nicht. Und an dem Tag, an dem sie es begreifen und verstehen sollte, würde es bereits zu spät sein ...
    »Gib mir noch einen Drink, Cherie«, bat Daggy rau. »Ich will jetzt nicht nachdenken. Die besten Ideen habe ich im Schlaf. Deshalb möchte ich dann hinausgehen. Morgen werde ich meine Entscheidung treffen!«
    »Meinst du, ich sollte die Agentur Tartier anrufen?«, fragte Yvonne. »Die Aushilfen taugen zwar nie viel, aber es wäre immerhin ein Ausweg!«
    »Das ist goldrichtig!«, rief Daggy optimistisch. »An deiner Stelle würde ich mich sofort mit Madame Tartier in Verbindung setzen. Du hast doch die Privatnummer oder? Ich habe mal aushilfsweise für Tartier gearbeitet.«
    »Es ist schon spät«, wich die Frau aus
    »Versuch es wenigstens, Madame Tartier ist nicht billig. Aber sie wird dir sofort ein oder zwei Mädchen schicken!«
    »Wenn du meinst?«
    »Aber sicher, Cherie!«, rief Daggy ermunternd.
    Yvonne eilte davon. In dem kleinen Kämmerchen neben der Küche stand das Telefon. Madame redete wie ein Buch. Ihrer Beschreibung nach mussten die Mädchen für sie maßgeschneidert werden. Schließlich kam Yvonne Dupont doch mit der Agenteuse überein. Nur über die Mietpreise jammerte und stöhnte die Barbesitzerin. Doch das war für Daggy nicht neu. Madame jammerte ja des öfteren.
    Zwei Stunden später kamen die beiden Damen. Eine nannte sich Brigitte. Sie war so rothaarig, dass sie gut als Feuerwehrhauptmann hätte gehen können. Brigittes Kapital war ihr mächtiger Busen, der in krassem Gegensatz zu ihren schlanken Hüften stand. Brigitte konnte tanzen, singen und sonst noch einiges mehr.
    Das andere Mädchen hieß Denise. Es war zart, blond und von fast zerbrechlichem Wesen, das in gewisser Weise Juliette ähnelte. Nur hatte Denise eine beinahe männliche Frisur, eine tiefe Stimme und ein ordinäreres Benehmen als Juliette. Doch hatte Madame Tartier garantiert, dass Denise in ihren Leistungen großartig sein sollte.
    Die beiden Mädchen waren tatsächlich großartig. Yvonne konnte sich an diesem Abend die Hände reiben. Doch war das 'La voile d'or' ohne Jeanne und Luzie nicht mehr das, was es einmal gewesen war.
    Daggy wurde an diesem Abend kaum erkannt. Sie wich dem Kommenden auch aus, und schon daran erkannte die scharfsinnige Yvonne, dass Daggy das Angebot von Claude de Ravelle annehmen würde. Sie musste sich eben damit abfinden.
    Daggy ging frühzeitig schlafen.
    Ihr fiel ein, dass es ja noch Dagobert gab. Sie musste Dagobert mitnehmen, denn sie wollte den geliebten Kater keinesfalls den ganzen Tag über allein lassen. Immerhin hatte Dagobert sie so lange auf ihren Reisen begleitet. Er hatte er nach ihrer Meinung ein Recht darauf, mitgenommen zu werden.
    Es war, als schien Dagobert etwas zu ahnen, als spüre er die Veränderung, die in der Luft lag. Jedenfalls kuschelte er sich besonders eng an sein Frauchen.
    »Ist schon gut, mein Katzenmann«, murmelte sie. »Ich lasse dich nicht im Stich. Wenn niemand mehr zusammenhält, so tun wir beide das, nicht wahr?«
    Dagobert schnurrte zufrieden, legte das Köpfchen zurück und schloss die Augen. Doch bevor Daggy das Licht löschen konnte, kam es zu einem unvermuteten Zwischenfall.
    Von draußen wurde zunächst zaghaft, dann etwas härter an die Tür geklopft.
    »Ja, wer ist da?«, fragte Daggy auf französisch.
    »Ich bin's Lothar«, wurde ihr in Deutsch geantwortet.
    »Mein Gott, Jungchen!« rief Daggy erschrocken. »Einen Moment! Ich muss mir nur etwas anziehen!«
    Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, während sie sich mit fliegender Hast ankleidete, zur Tür stürzte und diese aufriss. Draußen stand tatsächlich der bärtige junge Mann, den Daggy bis kurz vor Cannes mitgenommen hatte.
    »Guten Abend, Daggy!« Er strahlte.
    »Komm rein!« sagte sie überrascht und etwas herb. »Was treibt dich denn hier in dieses verrufene Viertel?«,
    »Ich hatte so
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