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Callista 02 - Der Todesstern

Callista 02 - Der Todesstern

Titel: Callista 02 - Der Todesstern
Autoren: Kevin J. Anderson
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beschwören konnte, die dem alten Mann so viele Jahre als Exil gedient hatte, dann würde er seinen ehemaligen Lehrer niemals wiedersehen.
    Er versuchte es mit den flehenden Worten, die Leia vor über einem Jahrzehnt benutzt hatte. »Hilf mir, Obi-Wan Kenobi!« flüsterte Luke. »Du bist meine einzige Hoffnung.«
    Luke wartete und lauschte erregt. Er hatte alles versucht. Callista war zu ihrer Zeit eine ausgebildete Jedi. Sie wußte Dinge, deren Existenz Luke nicht einmal erahnt hätte – aber auch sie kannte keinen Weg, die erstickende Decke zu zerreißen, die sich auf sie gesenkt hatte, die Blindheit, die sie daran hinderte, die Macht einzusetzen.
    »Ben, bitte!« bat Luke. Er zitterte am ganzen Leib vor wachsender Verzweiflung und schwindender Hoffnung. Die leere Hütte um ihn herum beherbergte nichts als Erinnerungen.
    Nichts.
    Schweigen.
    Leere.
    Obi-Wan war nicht hier. Der alte Jedi-Lehrer würde nicht kommen. Luke kniete auf dem schmutzigen Boden nieder und suchte im Staub nach einem Zeichen, nach irgendeiner Botschaft, doch er wußte, daß es sinnlos war.
    Obi-Wan würde ihm nicht helfen.
    Luke schluckte seine Verzweiflung hinunter und schwor sich, niemals aufzugeben. Trotzig schob er sein Kinn nach vorn und preßte die Lippen zu einer grimmigen schmalen Linie zusammen.
    Vielleicht war das die Botschaft: Obi-Wans Schweigen bewies, daß Luke ein vollwertiger Jedi-Ritter war. Er konnte sich nicht darauf verlassen, daß Ben Kenobi oder Yoda oder andere ihm halfen. Er allein war für sein Schicksal verantwortlich. Er war kein Schüler mehr. Luke mußte seine Probleme selbst lösen.
    Seine Entschlossenheit wuchs. Nein, er hatte noch nicht alles versucht. Er würde mit Callista die ganze Galaxis durchforschen. Auf die eine oder andere Weise würde er eine Lösung finden.
    Luke erhob sich und befestigte das Lichtschwert wieder an seinem Gürtel. Er brauchte es hier nicht. Er sah sich um und hoffte vage, die leuchtenden Umrisse einer Gestalt zu sehen, den alten Mann, wie er ihm zunickte und bestätigte, daß Lukes Antwort die einzig richtige war. Aber er spürte nichts.
    Als er die Hütte verließ, schlug das grelle Sonnenlicht wie eine reinigende Flutwelle über ihm zusammen. Er holte tief Luft und ging zu Han.
    Han Solo stand neben seinem Flitzer im Schatten und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Nun, Kleiner?« fragte er. »Hast du gefunden, wonach du gesucht hast?«
    »Nein…«, erwiderte Luke, »und ja.«
    Han schüttelte den Kopf. »Typisch Jedi. Man bekommt nie eine klare Antwort.«
    »In diesem Fall gibt es keine klare Antwort, Han. Ich bin mit Tatooine fertig«, fügte er hinzu. »Wir können jetzt nach Mos Eisley zurückkehren. Wir müssen die Neue Republik vor den Plänen der Hutts warnen.«

HOTH-ASTEROIDENGÜRTEL
4
     
    Ein Sturm aus Felstrümmern tobte durch den Weltraum, rasende Geschosse, die beim Aufprall genug Energie freisetzten, um größere Brocken – oder Raumschiffe – in Staub zu verwandeln.
    Der Hoth-Asteroidengürtel war für jeden Navigator ein lebensgefährlicher Alptraum. Einige Trümmerstücke kollidierten mit den Bugdeflektoren des Orko-Raumminenschiffs und lösten sich in leuchtende Wolken aus vaporisiertem Staub auf.
    Auf dem Vorderdeck lag Durga der Hutt wie ein Klumpen rohen Fleisches auf seiner Schwebeplattform und spähte durch die Kommandosichtluken. Durga sah nur eins, während er die kollidierenden Asteroiden beobachtete: Rohstoffe . Riesige unberührte Lagerstätten, wo die Hutts jedes Metall und jedes Mineral abbauen konnten, das sie für ihr Geheimprojekt brauchten.
    »Deflektorschilde verstärken!« befahl Durga. Er blies seine Wangen auf und dehnte das verwaschene Muttermal an seiner linken Kopfhälfte.
    Seine Untergebenen beeilten sich, den Befehl auszuführen. Weequays, Gamorreaner, menschliche Sklaven und andere Wesen drängten sich vor den Kontrollen des Expeditionsschiffs und stritten sich darüber, wie sich die Anweisung am besten ausführen ließ. Durga hielt nicht besonders viel von der Intelligenz oder der Produktivität seiner Vertragsarbeiter – aber er hatte sie schließlich nicht wegen dieser Qualitäten eingestellt.
    Neben dem schneckenähnlichen Hutt wandte sich der imperiale General Sulamar von einem Statusschirm ab und nahm Haltung an. Der General war von Protokollfragen wie besessen, seine Uniform war stets sauber und gebügelt, die Bügelfalten waren so scharf, daß man mit ihnen mandalorianisches Eisen schneiden konnte. Die linke Brustseite
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