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Caesar und die große Verschwörung - Die Zeitdetektive ; 30

Caesar und die große Verschwörung - Die Zeitdetektive ; 30

Titel: Caesar und die große Verschwörung - Die Zeitdetektive ; 30
Autoren: Ravensburger
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Ich könnte mich zum Beispiel über deinen ungehobelten Sklaven beschweren, diesen Exgladiator. Er ist sehr unhöflich.“
    Der Aedil lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ich glaube nicht, dass ich das jetzt hören will …“
    „Nun gut“, erwiderte der Senator und lenkte das Gespräch auf den Zwischenfall in der Therme.
    Julian beobachtete Caesars Reaktion. Der Aedil blieb ganz ruhig, er ließ sich nichts anmerken.
    „Ein bedauerlicher Unfall, wirklich traurig“, sagte Catulus.
    Elender Heuchler!, dachte Julian.
    „Und ärgerlich, dass man dich, Caesar, dafür verantwortlich macht. Dabei kannst du wirklich nichts dafür …“, fügte der Senator an.
    Caesar schwieg. Er wartete ab.
    „Der Unfall schmälert zweifellos deine Chancen, zum Oberpriester ernannt zu werden“, fuhr Catulus im Plauderton fort, als spräche er über das Wetter. „Und auch das ist ärgerlich, weil du sicherlich schon viel Geld in den Wahlkampf gesteckt hast.“
    „Das lass mal meine Sorge sein“, sagte der Aedil jetzt schroff. „Was kümmern dich meine Finanzen, Catulus?“
    Der Senator breitete die Arme aus. „Jeder in Rom weiß, dass ein Wahlkampf Unsummen verschlingt. Und jeder in Rom weiß auch, dass du ständig Geld brauchst, Caesar – von Pompeia, von Crassus …“
    „Das reicht jetzt!“, rief Caesar wütend. „Muss ich Lysandros bitten, dich zur Tür zu bringen?“
    „Warte!“, bat Catulus. „Ich will dir doch nur helfen.“
    Caesars Augen wurden schmal. „Du willst mir helfen?“, fragte er misstrauisch. „Wie das?“
    „Indem ich dir ein Angebot mache. Ein sehr gutes Angebot.“
    Der Aedil zögerte kurz. Dann siegte offenbar seine Neugier. „Lass hören.“
    „Wenn du nicht gewählt wirst, hast du das Geld von Crassus und Pompeia verbrannt. Du wirst es nie zurückzahlen können und alles verloren haben, du wirst Rom verlassen müssen – wenn man dir das überhaupt noch gestattet. Man wird dich ächten, Caesar.“
    „Das ist mir schon klar, komm zur Sache“, knurrte der Aedil.
    „Aber auch wenn du die Wahl gewinnst, werden deine Schulden sehr hoch sein. Nur die Götter wissen, ob du sie je begleichen können wirst …“
    Caesar winkte ab. „Lysandros?“, rief er laut.
    „Nein, warte!“, flehte Catulus.
    Der riesige Leibwächter erschien. „Du hast mich gerufen, Caesar? Darf ich ihn ver…“
    „Nein, das nicht, aber …“
    „Noch einen letzten Satz“, bat der Gast.

    „Nun gut, aber komm endlich zur Sache!“, wiederholte der Aedil.
    „Ich übernehme alle deine Schulden und zahle sie zurück.“ Catulus machte eine bedeutungsschwere Pause. „Dafür verzichtetst du auf deine Kandidatur für das Amt des Oberpriesters.“
    Caesar saß da wie vom Donner gerührt. Auch die Freunde blickten sich vollkommen überrascht an.
    Catulus will Caesar kaufen!, dachte Julian. Offenbar hatte der farblose Senator immer noch Angst vor dem ehrgeizigen Aedil – trotz aller Rückschläge für Caesar in den letzten Tagen.
    Als Caesar weiterhin schwieg, setzte Catulus nach: „Bedenke, du wärst mit einem Schlag ein schuldenfreier Mann!“
    Der Aedil beugte sich vor. Seine Stimme war rau und kalt. „Niemals! Ich lasse mich nicht aufhalten, nicht durch Messerattacken, Feuer oder Giftanschläge! Ich werde weiterkämpfen – und am Ende werde ich siegen, beim Jupiter!“
    Catulus’ Mund war nur noch ein Strich. „Du lehnst mein Angebot also ab?“
    „Richtig! Verlass mein Haus und zwar sofort! Lysandros?“
    „Ja, mein Herr! Darf ich denn jetzt ein bisschen zuhau…“
    „Nein, du schlägst keine Senatoren“, befahl Caesar laut, um dann leise hinzuzufügen: „Jedenfalls nicht in meinem Haus.“
    Der Senator erhob sich abrupt. Er deutete auf Caesar. „Das wirst du noch bereuen!“
    Der Aedil lachte. „Du willst mir doch nicht etwa drohen, Catulus?“
    „Das war keine Drohung – das war eine Feststellung“, sagte der Senator und rauschte aus dem Garten.

Die Anklage

Die Anklage
    Am nächsten Morgen halfen die Freunde zunächst einmal Mucia in der Küche. Von der Köchin erfuhren sie, dass es noch immer keine Spur von Marcus gab.
    „Vermutlich hat er Rom längst verlassen. Es wird unmöglich sein, diesen Schurken zu finden!“ Mucia seufzte.
    Da Caesar und Pompeia zum Mittagessen nur etwas Fisch und einen grünen Salat wünschten, hatten Leon, Kim und Julian nicht viel zu tun und nutzten die Gelegenheit, auf der Straße vor dem Haus ein wenig Fußball zu spielen. Als Ball diente ein zu einer
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