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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht!
Autoren: Ina Mares
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kirchlichem Segen. Er tobt oben herum wie ein Verrückter und verlangt Caesars Kopf.“
    Jo ist der Angreifer? Auch du, Joachim?
    Nicole fröstelte. 
    Sanft entzogen ihr die Soldaten Caesars Leichnam. 
    „Kommen Sie mit uns!“, bat Marcus ehrlich betroffen. „Wir gehen auf sein U-Boot. Wenn die da oben ihn hier finden, wird er noch im Nachhinein wissenschaftlich zerrissen. Ich will ihm endlich ewigen Frieden geben.“
    Nicole war über die Nachricht, dass ausgerechnet ihr Jo sich so verändert haben sollte, unendlich schockiert. War er nicht derjenige gewesen, der nicht schnell genug Caesars Bekanntschaft machen konnte …? Der sich ständig mit Wissenschaft beschäftigt hatte? Schon Jean-Luc hatte sie eine solche Überreaktion nicht zugetraut. Und nun das zweite Opfer des unverständigen Geistes. Von wem war er so aufgewiegelt worden? 
    Sie war wie paralysiert und blieb in Caesars Blutlache liegen. 
    Marcus stand schwer atmend über ihr, aber er trieb sie nicht an. 
    Dann kam plötzlich Leben in ihren Körper. Sie sprang auf. „Die Hybriden!“, rief sie aus. „Wir können sie hier nicht zurücklassen. Sie werden wie Laborratten enden oder von Jos…“ Ihre Stimme zitterte und brach gequält ab.
    „Nanu, so ein plötzlicher Sinneswandel? Das klang vorhin noch ganz anders!“ Marcus war sprachlos. Immerhin war er bei Caesars Vorführung der Hybriden dabei gewesen und hatte ihre abweisende Reaktion in Erinnerung. 
    Auch er hatte auf Caesars Beschluss, die Hybriden zu retten, zuerst mit Unverständnis reagiert und ihn auf die Folgen aufmerksam gemacht. 
    Caesar hatte nur weise gelächelt und sich amüsiert an den „ersten“ Marcus erinnert. Wie oft hatte dieser lautstark Bedenken geäußert und war von ihm immer wieder aufs Neue zurechtgewiesen worden. Manchmal wiederholte sich vieles im Leben.
    „Marcus! Sie haben gehört, was Caesar sich vorgenommen hatte. Sie sind wie Kinder und wurden von allen Seiten betrogen. Schon vor ihrer … Geburt. Er wollte sich mitleidsvoll um sie kümmern. Er hat sie uns hinterlassen. Wir können sie doch jetzt nicht ihrem Schicksal überlassen.“
    Nicoles Stimme überschlug sich fast. Sie fuhr sich dabei mit zitternden Händen durch ihr dichtes Haar und verschmierte das Blut weiter bis auf Stirn und Wangen. Auch ihre Bluse und Hose trieften. Ihre Augen waren aufgrund der Ereignisse der letzten 24 Stunden tief in die Höhlen gesunken, und drum herum zeigte sich eine bläuliche Färbung. Sie sah gotterbärmlich aus. 
    Das bemerkte auch Marcus. Und er sorgte sich! Nach einem kurzen Zeitraum des Überlegens nickte er und erteilte den weiteren Legionären Anweisung, die Käfige zu öffnen. Die Hybriden, nur noch 17 an der Zahl, wurden hinausgeführt. Adam Fünf erkannte Nicole wieder, und sein Blick war pure Überraschung, ein neues Gefühl in seinem noch bescheidenen Repertoire. Die Frau, die mir meinen Instinkt nicht verzeihen wollte?
    Marcus befahl ihnen, sich an die Hände zu fassen und ihm zu folgen.
    Sie führten ohne Widerspruch seinen Befehl aus und trotteten brav wie kleine Elefantenjungtiere, die sich Rüssel an Schwanz verbunden hatten, hinter Marcus her. Bis zu ihrem Ziel, dem Meer. Der Weg war weit, teilweise rutschig, schlecht ausgeleuchtet, nah am Abgrund, steil ansteigend, oder es ging höllisch tief hinab. Sie hatten Mühe, auf diese Weise zu folgen. Aber die menschliche Anweisung lautete: Festhalten! Also gehorchten sie und hielten bis zum Ziel durch.
    Dort lag bereits ein großer, unauffälliger Motorsegler bereit. Der Tauchpunkt des U-Bootes befand sich erst weiter draußen. Nicole war der schweigenden Gruppe gefolgt und half jetzt beim Einbooten. 
    Im Boot wartete eingewickelt Caesars Leichnam. Ein Gefühl der Hilflosigkeit überkam Nicole bei seinem Anblick. Auf ihrer Brust lag wieder die Last des Brustpanzers, welchen Caesar ihr damals demonstrativ und grinsend umgelegt hatte. Ihre Kehle schnürte sich erneut zu. 
    Was für ein zweites Ende! Aus den gleichen Gründen…
    „Passen Sie gut auf diese Jungs und Mädels hier auf! Wir sollten nicht wie alle anderen sein und nur blindlings zerstören, was wir nicht verstehen.“ 
    Den Blick, den Adam ihr jetzt zuwarf, würde Nicole nie vergessen. Sein Gefühl der Dankbarkeit war wohl auch eine Premiere. Ebenfalls der leise Anschein eines Lächelns auf seinem sonst so unbeweglichen Gesicht.
    Marcus streckte Nicole die Hand zum Einstieg entgegen. 
    Doch sie schüttelte den Kopf. „Nehmen Sie Kontakt mit
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