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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht!
Autoren: Ina Mares
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Kind gefahren. Zuerst war sie in Panik geraten, als sie ihren Zustand vor Tagen entdeckt hatte. 
    Du weißt als Mutter nie, ob du einen genialen Tyrannen gebärst oder einen sanften, uneigennützigen Träumer.
    Aber ein Kind von einem Klon? Sie musste eine unendlich schwierige Entscheidung treffen. Nie würde sie das stolze und freudige Leuchten in seinen Augen vergessen, als sie ihm vor wenigen Minuten gesagt hatte, dass er einen Nachkommen gezeugt habe und sein Geschlecht nun doch weiterleben würde. Das konnte und würde sie ihm niemals nehmen. Niemals!
    Endlich wird er einen Nachfahren haben, der ausgerechnet in seiner verhassten Maschinenwelt leben muss. Gowan wird ihn ausbilden. Wenn er schon einen Erben hinterlässt, soll dieser eine optimale Chance erhalten. Und eine friedliche, bewusstseinserweiternde Lebenslehre mit auf den Weg bekommen. Wie ab jetzt auch Christian und Tristan. Gowan wird die Tragweite meiner Entscheidung verstehen!
    Aber was geschieht mit Bob? Wegschicken? Seine Entscheidung für mich und London nun plötzlich ablehnen? Wie soll er das verkraften? Aber wie soll er andererseits verkraften, das Kind eines anderen großzuziehen? Eines Klons. Unterjubeln? Niemals! Das ist gegen meine feste Überzeugung. Ihm erklären, was geschehen ist? Einem normalen Mann, durch Gehirnwäsche programmiert? Wie würde er militärisch mit einem solchen Kind umgehen? Und wie seine männliche Ehre mit meinem Betrug?
    Nicole musste eine schwerwiegende Entscheidung treffen. Alleine schon, um dieses sonderbare Kind zu schützen. Ihr Kind. Sie wäre nicht die erste Frau, die eine abscheuliche Verfolgung, aufgrund einer unplanmäßigen Zeugung, überstehen musste! 
    Gesteinigt seiest du, unter den Weibern, und gesteinigt sei die Frucht deines Leibes! 
    Sie entschied sich für eine anständige Variante, die beiden gerecht wurde und dem Nachfahren Caesars, Julius oder Julia, ein sicheres Leben ermöglichen würde. Ein Mensch mehr zur Überbevölkerung, die er so abgelehnt hatte.
    20 Jahre lang war es Caesar vergönnt gewesen, 2000 Jahre in die Zukunft zu blicken. Und was er gesehen hatte, war erschreckend gewesen. Waffen, Flugzeuge, Computer, all diese modernen Errungenschaften hatten Caesar wenig beeindruckt. Nur die schönen Künste der vergangenen Jahrhunderte. Und die Liebe zu Nicole.
    Es wurde kalt wie in einer Gruft. Nicole hüllte sich und Caesar in seinem roten Umhang ein. Er war zuletzt in kompletter Uniform angetreten, als hätte er sein Ende wieder nahen sehen.
    Wie lange sie so verharrte, war Nicole nicht bewusst. Caesars Augen waren geschlossen. Sanft und friedvoll erschienen ihr seine Gesichtszüge jetzt. Nichts erinnerte mehr an den charismatischen Mann, der seine neue, unbegreifliche Welt aus den Angeln heben wollte. Diesmal hatten ihn nicht viele Dolche vieler Männer getroffen. Diesmal waren es viele Kugeln aus nur einer, modernen Waffe. Die Tat eines Einzelnen. 
    Ausgerechnet du, Jean-Luc?!, dachte Nicole unter Tränen, weil auch sein Schicksal ungewiss war. Rettung sollte bald eintreffen. Ein letzter Gedanke bemächtigte sich ihres Geistes, bevor sie einschlief: Was ist, wenn Caesar seinem Marcus Antonius weitere ungeahnte Möglichkeiten hinterlassen hat, seinen Krieg zu beginnen? Und wie entschlossen ist dieser Marcus Antonius? Sein berühmter Vorgänger wurde ebenso wie Kleopatra vernichtend geschlagen, von Octavian. Heute stünde dem Plagiat die NATO, samt Verbündeten, gegenüber.  
    Nicole entschloss sich auch, wie Kleopatra, zu einem kurzfristigen Bündnis! Einmal, um die Asche Caesars zu bewahren, und zum anderen, um Marcus zurückzuhalten. 
    Sie wurde wach, als Marcus mit Legionären zurückkehrte. Ein heftiges Feuergefecht war oben, im altrömischen Neu-Rom, in Gange. Marcus schaute sie fragend an. 
    Sie schüttelte den Kopf. Sein zurückgeworfener Blick sprach Bände. Kein hündischer Anhänger würde so traurig dreinblicken. Marcus’ Augen füllten sich mit Tränen, als er den antik gekleideten Soldaten Anweisung gab, Caesar aufzuheben und fortzuschaffen. Eine letzte Huldigung? 
    Nicole wollte ihn nicht freigeben und hielt ihn fest.
    „Wir müssen fliehen. Was Sie oben hören, sind unsere Legionen im Kampf gegen die Schweizer Garde. Vom Vatikan gesandt. Besser gesagt, von einem sich noch in der Entwicklung befindlichen Auszubildenden…“
    Nicole verstand Marcus nicht. Die Schweizer Garde kämpfte?
    „Ihr Jo ist zurückgekehrt – mit einer Horde Soldaten. Vermutlich mit
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