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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht!
Autoren: Ina Mares
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Rolle als Imperator Europas nahm seine ganze Zeit in Anspruch. Zu allem, was sich vor seinen Toren abspielte, blieb Nicole vorerst im Ungewissen. Aber da sie seinen genialen Schachzug, seine trojanischen Filmgladiatoren in einige Länder zu entsenden, schon genießen dufte, war sie auf das Schlimmste, gleichzeitig Kreativste gefasst. Bob weilte zum Glück als Beobachter vor den Toren.
    Caesar hatte ihr zu dem toten deutschen Kind, dem ersten Opfer unter den Geiseln, beiläufig erklärt, dass es durch einen Unfall umgekommen war, nicht von seiner Hand. 
    Nicole glaubte ihm kein Wort, aber sie schwieg und machte ihm keine Vorwürfe. Das hätte ihn nur wieder gereizt, und er würde ihr noch weniger verraten. Auch Caesar besaß weitere menschliche Schwächen, die Nicole mit weiblicher Intuition ausloten wollte: Er war sich zu siegessicher und prahlte mit seinen Errungenschaften, sonnte sich gerne in seinem Glanz und unterschätzte einen klitzekleinen, einfachen, weiblichen Gegner: Nicole. 
    Sein kurzer triumphaler Satz „Ich kam, sah und siegte“ war so eine herrlich männliche Prahlerei und sagte viel Menschliches über ihn aus. 
    Jo hatte Nicole damals erzählt, dass einige seiner Völkerberichte oft nur auf arrogante Annahmen aufgebaut waren – und nicht auf Tatsachen. Ein antiker Römer empfand sich und Rom als Mittelpunkt des Universums. Andere Völker wie die Gallier, Britannier und Germanen waren für ihn unterentwickelt. 
    Solch eine Einstellung hat schon so manchem das Genick gebrochen, bis heute, Nicole grinste das erste Mal verschlagen vor sich hin. Also würde sie ihn bei der Ehre packen, und er würde auspacken. Einen Versuch war es zumindest wert. 
    Sie wunderte sich jedoch, dass Caesar keine weiteren Anstalten machte, um mit ihr sein Schlafzimmer zu teilen. Er war auf der Hut vor eventuellen nächtlichen Angriffen einer Frau, während er schlief und auf dem Kriegspfad war. Hier hatten Frauen keinen Platz mehr. Es wurde keusch gelebt und Kräfte für Wesentliches gespart. Für Nicole bedeutete dies kein Problem. Sie wollte auch lieber weibliche Waffen einsetzen. Wie wäre es mal mit einer, die kein Mann so schnell erwartete? Intelligenz! Nicole legte den Köder aus! Caesar biss an.
    Sie verlieh ihrer Bewunderung zu seinen unblutigen, listigen Schachzügen Ausdruck und schmeichelte so seinem Ego. Abrupt wendete sie ihre Aussage um 180 Grad und packte den Stier bei den Hörnern: Seine Waffen würden dem Angriff moderner Technik nicht lange standhalten. 
    Caesars Blick sprach Bände. Fast hätte dieser Nicole getötet. Er stand auf, streckte seine Hand aus und zog sie entrüstet mit sich fort. Sie überquerten im Laufschritt den Innenhof der Atrium-Behausung und gelangten in den Südflügel des Gebäudes. Eine Wand glitt bei ihrer Ankunft, wie von Geisterhand geschoben, zur Seite und bot Nicole ein Bild reinster Computermanie. Monitore, wohin das Auge reichte. Tastaturen, Schaltpulte, Großrechner, Flugnavigationsgeräte, Satellitensteuerungseinheiten und vieles mehr. Menschen in Overalls, nicht Tuniken, tobten durch die Gänge und überboten sich an Arbeitseifer. Sie blickten allerdings irritiert in ihre Richtung. Einmal, weil ihr allgewaltiger Chef eingetreten, und zum anderen weil Nicole ein ungewohntes Störelement war. 
    „Hier, meine Liebste, siehst du das Herzstück meines Imperiums. Ich bin nach so langer Zeit sicher zu müde, um mich noch auf einen Gaul zu schwingen, mein Schwert zu ziehen oder tausende von Meilen per pedes zu bewältigen“, er zeigte ihr seine Reihen blendend weißer Zähne.
    „Aus Sicherheitsgründen ist natürlich alles mobil. Meine Yacht wartet unten im Hafen, ein Jet im Hangar meines Privatflugfeldes, und es gibt unzählige kleine mobile Einheiten mehr. Du siehst, wenn nichts mehr hilft, bin ich für dein Jahrtausend bestens gerüstet“, stieß er heftig hervor. Zufrieden lächelte er wieder, als er bemerkte, wie Nicole die Gesichtszüge entglitten.
    Er zwinkerte ihr zu und platzierte sich vor ein Schaltpult. Auf seinen Knopfdruck hin wurde eine Außenwand zur Seite geschoben, und das mittlerweile nächtliche Rom präsentierte sich Nicole von seiner schönsten Seite. Caesars Haus lag auf dem höchsten Hügel vor der Ewigen Stadt und bot ihm so eine atemberaubende Aussicht über die gesamte Metropole und ihre Vororte. Monitore gaben ihm einen kompletten Überblick zum Straßenzustand Roms, seiner sich lang windenden Auffahrt, seiner soeben aufgezählten technischen
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