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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot
Autoren: Alan Dean Foster
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beugte.
    Irgendein Beamter, den man ihnen entgegengeschickt hatte, um sie zu begrüßen, dachte Cora. Nun, damit hatte man rechnen müssen. Sie wollte gerade jene ewig gleichen und doch notwendigen Fragen stellen, die Besucher an einem neuen Ort stellen müssen, als Mataroreva sie dadurch erschreckte, daß er ein paar Schritte den Mittelgang hinunterging und einen dritten Passagier ansprach.
    »Und Mr. Merced natürlich.«
    »Richtig.«
    Cora starrte den kleinen Mann mit weit offenem Munde an.
    »Sie kommen aus Kommissar Hwoshiens Büro?« fragte Merced.
    Mataroreva lächelte und fuhr sich mit den dicken Fingern durch das Kelpgestrüpp auf seinem Kopf. »Eine Art Liaison zwischen der Regierung und den privaten Gesellschaften, die handelsgerichtlich registriert sind und hier tätig sein dürfen. Damit habe ich das Beste und das Schlimmste gleichzeitig.«
    Cora starrte immer noch Merced an, der wie ein dunkler Splitter wirkte, der von der Flanke des mächtigen Polynesiers abgefallen war. Merced fiel ihr Blick auf und schien noch peinlicher berührt als zuvor.
    »Es tut mir schrecklich leid. Wahrscheinlich hätte ich mich schon früher vorstellen müssen.« Er trat in den Mittelgang. »Aber das Instrument Ihrer Tochter hat mich so fasziniert die sind so rar, wissen Sie, und…« Er hielt inne, wurde rot und streckte die Hand aus. »Ich bin Professor für angewandte ozeanographische Forschungen von der Universität Toleamia auf Repler.«
    »Toleamia?« Sie wollte nicht ohne weiteres glauben, daß diese reizbare Person ein Vertreter einer so prestigeträchtigen Institution sein sollte.
    »Richtig.« Das klang, als wolle er sich entschuldigen. »Bitte, entschuldigen Sie mich. Ich hatte mich wirklich für das Neurophon interessiert.«
    »Und seine Besitzerin?«
    »Mutter!« meinte Rachael warnend.
    »Ich müßte lügen, wenn ich es verneinte.« Merced schien durchaus wahrheitsliebend.
    Matarorevas Lächeln war langsam verblaßt. »Fehlt mir da irgend etwas, um richtig zu verstehen?«
    »Nein.« Cora wandte sich um und zwang sich, ihn anzulächeln. »Nichts Wichtiges. Wir sind sehr froh, daß wir hier sind, Mr. Mataroreva. Jetzt hoffe ich nur, daß wir uns irgendwie nützlich machen können.« Sie stellte fest, daß sie die letzten Passagiere an Bord des Shuttle waren. »Wenn ich etwas durcheinander scheine, so liegt das nur daran, weil man mir eingeredet hat, daß meine Tochter und ich die einzigen Experten wären, die man zu Konsultationen hierher gerufen hat, um Ihr Problem zu überdenken.« Sie sah Merced an. »Ich nehme doch nicht an, Ihre Anwesenheit hier und die Tatsache, daß Sie von Mr. Mataroreva begrüßt werden, bedeuten, daß Sie an etwas anderem arbeiten?«
    »Ich fürchte, wir sind alle aus demselben Grund hier.« Merced trat von einem Fuß auf den anderen. »Nicht, daß es etwas zu besagen hätte, aber bis Sie an Bord des Shuttle gingen, wußte ich ebensowenig von Ihrer Einschaltung, wie Sie von der meinen. Der Unterschied war nur, daß ich schon von Ihnen gehört hatte, und Sie nicht von mir.« Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ich glaube nicht, daß wir Schwierigkeiten haben werden, miteinander zu arbeiten.«
    »Immer vorausgesetzt, daß wir am Ende wirklich zusammenarbeiten.« Cora räumte damit gar nichts ein.
    Mataroreva begann sich sichtlich unwohl zu fühlen. Sie fand, daß er des Zuspruchs bedurfte.
    »Normalerweise bin ich nicht so reizbar. Es war nur eine lange, anstrengende Reise.«
    »Ich verstehe.« Seine Haltung lockerte sich etwas. »Bitte, nennen Sie mich Sam.«
    »Okay… also Sam.« Sie war zu müde, um sich mit irgend jemandem über protokollarische Fragen auseinanderzusetzen. Außerdem war >Sam< viel leichter auszusprechen als >Mataroreva<.
    »Gut.« Er strahlte. »Ihr großes Gepäck sollte bereits zu Ihren Zimmern unterwegs sein. Sonst noch etwas?«
    Alle schüttelten den Kopf. Sie trugen alle ihre Instrumentengürtel mit allem Nötigen.
    »Dann fahren wir jetzt zur Verwaltung. Aber zuerst…« Er griff in ein großes wasserdichtes Paket, das er an seinem wie ein Weihnachtsbaum wirkenden Gürtel trug, und entnahm ihm eine Handvoll Schutzbrillen, die zur Gänze aus einem elastischen, durchsichtigen Material angefertigt waren, deren Kopfband also genauso beschaffen war wie die Linsen. Er schob sich ein weiteres Paar über das Gesicht. »Die passen sich ganz von selbst an«, sagte er, als die anderen es ihm nachmachten. »Ich empfehle Ihnen, die Brille nicht abzunehmen, bis Sie ein
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