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By the way Greta

By the way Greta

Titel: By the way Greta
Autoren: Marya Stones
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ins Ohr: "So wie du!"
    Mike stand am Auto und rief nach Greta. Greta hatte keine Chance mehr, Resi danach zu fragen, was sie denn genau gemeint hatte.
    Schnell tauschte sie die Gummistiefel gegen die neuen Boots, umarmte auch Marlene und lief zum Auto. Es war alles so surreal. Ja wirklich, so anders. Vielleicht meinte Resi ja genau das. Und dass Greta sich so wohl in der Runde und in der Umgebung fühlte, vielleicht war es das, was ihr ein bisschen fremd, ein bisschen unheimlich vorkam. Und dennoch fühlte sich alles so richtig gut an.
    Mike startete den Motor und einen Moment später waren sie schon vom Hof gefahren.
    Im Auto hatte Mike die Musik bereits aufgedreht, das Verdeck war immer noch offen. Sie fuhren ein Stück auf der Landstraße, dann auf die Autobahn.
    Greta hatte keinen blassen Dunst, wohin es jetzt gehen sollte. Sie hatte nur gesehen, dass Mike nicht in Richtung München zurückfuhr. Fragen aber wollte sie ihn jetzt auch nicht. Es war ohnehin zu laut im Auto.
    Das Gefühl, sich treiben zu lassen, war ganz wunderbar. Ein Gefühl, das sie schon ganz lange nicht mehr empfunden hatte. Es war plötzlich so befreiend, sich nicht kümmern zu müssen. Sich nicht zu sorgen, zu planen oder zu kontrollieren. Gleichzeitig aber zu wissen, dass alles okay ist, beschützt und umsorgt zu sein. Fast ein bisschen wie ein Kind. Der Unterschied war, dass sie den Gefühlszustand jetzt bewusst wahrnahm. Sie war sich bewusst, die Verantwortung für die bevorstehenden Geschehnisse abgegeben zu haben. Sie wusste ja nicht, was jetzt auf sie zukam.
    Das hat schon sehr viel mit Vertrauen zu tun, schoss es ihr durch den Kopf. Vertrauen bedeutet doch Sicherheit. Vertrauen bedeutet aber auch, sich zu öffnen, sich auf jemanden einzulassen. All das geschah gerade mit ihr. Sie fühlte sich nicht nur hingezogen zu Mike, sondern spürte auch, dass sie ganz offen war und darauf vertraute, sich ihm hinzugeben. Ängste, die sie sonst so gut von sich kannte, waren wie weggeblasen. Fragen wie: Bin ich zu dick? Oder zu dünn? Was denkt er jetzt von mir? Wie sehe ich bloß aus? Was sage ich jetzt? All das schien in diesem Augenblick keinen Platz mehr in ihrem Kopf zu haben.
    Mike griff nach ihrer Hand. Sie ließ es zu und so fuhren sie Händchen haltend auf der Autobahn, einem Greta noch unbekanntem Ziel entgegen.
    Inzwischen war es schon fast dunkel geworden, aber der Fahrtwind war immer noch warm und mild.
    Irgendwann bog Mike von der Autobahn ab und fuhr wieder auf die Landstraße. Der Fahrtwind ließ etwas nach und nun war Greta doch sehr neugierig auf das bevorstehende Ziel.
    Mike kam ihr jedoch mit seiner Frage zuvor: "Geht es dir gut?"
    "Ja", antwortete Greta, "sehr gut."
    "Bist du glücklich?", fragte Mike weiter.
    Greta zögerte ein wenig, aber sie konnte nicht anders, als mit einem breiten Lächeln auch das zu bestätigen. "Ja, ich bin glücklich. Siehst du das nicht?" 
    Mike sah sie kurz von der Seite an, drückte ihre Hand ein bisschen fester. "Ja doch, das sehe ich."
    Er lächelte sie an und schien ebenso glücklich wie sie selbst es war.
    "Wohin fahren wir eigentlich?", konnte Greta nun endlich fragen.
    "Du bist ja neugierig." Mike lachte.
    "Sag schon", drängte Greta.
    "Also - wir fahren nach Österreich. In Salzburg habe ich auch Freunde. Sigi, mein österreichischer Freund, gibt heute bei sich eine kleine Party. Er wohnt so schön, dass du von seiner Terrasse aus einen Ausblick über die gesamte Altstadt, die Burg und die Salzach hast. Außerdem gibt es dort den  superleckeren 'Heurigen Wein' und die 'Salzburger Nockerl'. Kennst du die?"
    "Nein, ehrlich gesagt nicht", meinte Greta. "Aber gehört habe ich natürlich schon davon."
    Kurz darauf kamen sie in Salzburg an. Greta war vor vielen Jahren schon mal dort gewesen. Sie kannte sich in der Stadt aber nicht aus. Mike hingegen fuhr absolut zielsicher durch die Straßen, als wäre er erst gestern hier gewesen.
    "Woher kennst du dich hier so gut aus?", fragte sie.
    "Ich kenne Salzburg durch Sigi sehr gut. Er ist Immobilienmakler und wir haben online schon so einige Projekte gemeinsam gemacht. Seine Kunden sind auch zum Teil meine geworden. Ein Netzwerk also. Inzwischen ist Sigi ein wirklich guter Freund. Wenn ich in München bin, sehen wir uns fast immer. Er hat auch dort eine Niederlassung." Mike bog in eine schmale Gasse ein. "So, wird sind da", verkündete er. Mike parkte den Mini direkt auf der Straße. Die Gasse war ohnehin so schmal, dass sowieso immer nur ein Auto
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