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Burnout

Burnout

Titel: Burnout
Autoren: Volker Schmiedel
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sparen und das Unternehmen im globalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu halten, sind die Personalpläne äußerst knapp gehalten. Euphemistisch nennen Manager das dann gern »lean« oder »schlank«. Dies bedeutet aber nichts anderes, als dass die Arbeit gerade mal eben so zu schaffen ist – wenn nichts dazwischen kommt. Wenn Mitarbeiter erkranken, ein neues oder dringendes Projekt dazwischen kommt oder aus anderen Gründen eine Panne im normalen Ablauf passiert, dann reichen die Ressourcen eben nicht mehr aus.
    Mitarbeiter arbeiten dann oft über ihre Grenzen hinaus, was unter Umständen zu weiteren Arbeitsunfähigkeiten führt, die wiederum die verbliebenen Mitarbeiter über Gebühr belasten und zu neuen Krankschreibungen führen–ein fataler Teufelskreis beginnt.
    Wenn Hermann sein Büro mit Bauchgrimmen betritt, weil ihm vor dem kaum abzuarbeitenden Berg auf seinem Schreibtisch graut, dann weiß er nicht, wo er zuerst anfangen soll.
    Wenn Hermann sein Büro mit Bauchgrimmen betritt, weil ihm vor dem kaum abzuarbeitenden Berg auf seinem Schreibtisch graut, dann weiß er nicht, wo er zuerst anfangen soll. Bevor er den ersten Brief öffnet oder seinen PC starten, um zu sehen, was sich an Mails wieder angestaut hat, klingelt bereits das Telefon und er wird mit dem Ausfall eines wichtigen Mitarbeiters in der Produktion konfrontiert. Statt seine Briefe und seine Mails abzuarbeiten, muss er erstmal eine Stunde telefonieren, um die Lücke notdürftig zu schließen. So ähnlich geht es dann den ganzen Tag weiter. Hermann kann kaum gezielt handeln, er reagiert nur noch. Statt zu managen, muss er ständig den Feuerwehrmann spielen. Er merkt, dass diese Tätigkeit ihn zunehmend erschöpft. Außerdem kann er damit keinen Blumentopf gewinnen. Dass er die drängendsten Probleme einigermaßen befriedigend löst, wird selbstverständlich von ihm erwartet. Sollte er es hingegen einmal nicht oder nicht schnell genug schaffen, dann wird er dafür verantwortlich gemacht.
    Dass er die drängendsten Probleme einigermaßen befriedigend löst, wird selbstverständlich von ihm erwartet.
    Ein Kollege gibt ihm den Tipp, einen Fortbildungskurs über Zeitmanagement zu buchen. Hier erfährt er, wie er Tätigkeiten in wichtig und unwichtig, dringlich und weniger dringlich einteilen kann und wie er diese besser abarbeiten kann. Bei der Analyse seiner Tätigkeiten durch eine andere Person, eben von »außen«, wird aber auch deutlich, dass er mit seinen Möglichkeiten auch bei bester Planung unmöglich alles bewältigen kann. Er weiß jetzt nicht nur subjektiv, dass er überfordert ist, sondern bekommt dies auch noch objektiv bestätigt. Mit dieser Unterstützung kann er gestärkt vor seinen Vorgesetzten treten und eine stundenweise Vertretung seiner »Feuerwehrfunktion« einfordern, damit er wenigstens in dieser Zeit in Ruhe seine konventionellen Aufgaben abarbeiten kann.
Fragen, die Sie weiterführen
    In diesem Buch haben Sie viel über mögliche Ursachen und Möglichkeiten der Vermeidung von Burnout erfahren. Manches wird für Sie eher zutreffen, anderes weniger. Ganz wichtig ist, dass Sie die gerade auf Sie passenden Punkte finden. Um Antworten zu finden, ist die wichtigste Voraussetzung, die richtigen Fragen zu stellen:
Wie trage ich selbst zu meinem Burnout bei?
Wo beachte ich meine Grenzen nicht, sondern überschreite sie?
Welche Faktoren führen dazu (eigene und äußere)?
Kann ich diese Faktoren irgendwie beeinflussen?
Wie kann ich sofort eine Minderung meiner Belastungen erreichen?
Wie kann ich nach der Arbeit besser abschalten?
Was gibt mir Kraft?
Was macht mir Spaß?
Wie kann ich meine Gesundheit fördern?
    Vielleicht nehmen Sie sich einmal an einem verregneten Sonntagnachmittag die Zeit und beantworten Sie diese Fragen für sich selbst in Aufsatzform. Versuchen Sie nicht, alles auf einmal zu schaff en (das würde Burnout weiter führen), sondern schreiben Sie Ihre Gedanken Punkt für Punkt auf. Stecken Sie die Antwort in ein Kuvert, adressieren Sie es an sich selbst und schreiben Sie das Datum von in sechs Monaten darauf. Was hat sich im letzten halben Jahr geändert? Wo haben Sie schon viel erreicht? Wo müssen Sie Ihre Anstrengungen noch intensivieren?
Persönlichkeitsaspekte
    In der Tabelle auf der folgenden Seite finden Sie einige Aussagen zu verschiedenen Persönlichkeitsaspekten. Wo ordnen Sie sich jeweils ein? Eher links oder eher rechts? Wenn die Aussage in der linken Spalte eher auf Sie zutriff t, lesen Sie sich (mindestens)
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