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Burnout

Burnout

Titel: Burnout
Autoren: Volker Schmiedel
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herunterfahren muss, weil sie vielleicht für mehrere Wochen oder Monate ganz ausfällt, weil sie die Phase 3 des Burnouts erreicht hat. Wenn hierüber allgemeine Einsicht besteht, dann können auch einige Aufgaben verteilt werden.
    Ich arbeite nach dem Prinzip, dass man niemals etwas tun sollte, was ein anderer für einen übernehmen kann.
    (John D. Rockefeller, Unternehmer, 1839–1937)
Hilfe annehmen und auch einfordern
    Manche Menschen können Hilfe nicht so gut annehmen, sie verbinden das mit Schwäche. In den meisten Fällen ist es aber nur natürlich, wenn man um Hilfe bittet – egal ob an der Arbeit oder im Haushalt. Manchmal muss man diese auch energisch einfordern – bei unkollegialen Kollegen oder faulen Kindern oder Partnern. Verhandeln Sie, wo es Sinn macht. (»Wenn du mir bei diesem Projekt hilfst, helfe ich dir bei dem nächsten.«) Nötigenfalls setzen Sie aber auch geeignete Druckmittel ein. (»Wenn du mir jetzt nicht beim Abspülen hilfst, dann habe ich auch keine Zeit, dich mit dem Auto zum Reitunterricht zu fahren.«) Die Strategie »Selbst ist der Mann/ die Frau« wird gerne gerade von Menschen mit Burnout verinnerlicht. Vergessen Sie es. Der Mensch ist ein Rudelwesen. Kooperation ist besser als Isolation. Gehen Sie Zweck- und Arbeitsbündnisse ein, wo immer diese sinnvoll sind. Helfen Sie und lassen Sie sich helfen. Lassen Sie sich bei solchen Bündnissen aber nicht über den Tisch ziehen. Burnoutpatienten lassen sichgerne ausnutzen. Gehen Sie nur solche Bündnisse ein, von denen alle profitieren – das ist dann ein wirksamer Burnoutschutzfür beide Seiten.
    TIPP
    Rezepte gegen Perfektionismus
    Machen Sie alles 150 %ig? Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie zu genau, zu fleißig und zu gut sind? Dann sind Sie vielleicht perfektionistisch. Perfektionismus ist aber ein wichtiges Teilchen im Puzzle des Burnouts. Programmieren Sie sich um:
Bügeln Sie ganz bewusst einmal nur ¾ der Wäsche.
Graben Sie einmal nicht den ganzen Garten um, sondern lassen Sie einen Teil für das nächste Mal übrig.
Arbeiten Sie am Ende der Woche nicht den ganzen Schreibtisch ab, sondern lassen absichtlich etwas (nicht ganz so Wichtiges) liegen.
    Wie ging es Ihnen dabei? War das vielleicht gar nicht so schwer und haben Sie sich dabei sogar wohl gefühlt? Gratula- tion und weiter so! Keine Sorge: Wenn Sie zu Perfektionismus neigen, werden Sie niemals in Gefahr geraten, alles schleifen zu lassen. Sie werden auch weiterhin Ihre Aufgaben bewältigen, aber vielleicht nicht mehr so schnell und übergenau wie jetzt, sondern mit mehr Freude und Rücksicht auf sich selbst. Oder fällt es Ihnen unglaublich schwer und können Sie es gar nicht ertragen, wenn auch nur das Geringste unerledigt bleibt? Dann haben Sie wirklich ein Problem, mit dem Sie allein vielleicht gar nicht mehr fertig werden. Suchen Sie sich professionelle Hilfe, die analytisch aufspürt, warum Sie so perfektionistisch sind und Sie verhaltenstherapeutisch zu einem entspannteren Umgang mit »nur« 95 %iger Pflichterfüllung verhilft.
    Ich möchte mir am Ende meines Lebens nicht sagen müssen: Alle, alle waren sie mit meinem Leben zufrieden – nur ich nicht. (Lisa Fitz, Kabarettistin, *1951)
Die Zeit richtig einteilen
»Hätte ich nur mehr Zeit, könnte ich mein Arbeitspensum viel besser bewältigen.«
»Ich habe viel zu wenig Zeit, um mich zu erholen, mich um meine Kinder/meinen Partner/meine Freunde zu kümmern.«
»Wenn der Tag keine 24 Stunden, sondern 36 hätte, dann könnte ich Sport treiben oder mich meinen Hobbys widmen.«
    Das sind Aussagen, die immer wieder von Menschen mit Burnout zu hören sind. Sie haben alle eines gemeinsam: Sie sind falsch! Selbst wenn der Tag 36 Stunden hätte, würden sie ihn so voll stopfen, dass diese auch zu wenig wären. Was wir benötigen, ist ein gutes Zeitmanagement. Jedes moderne Unternehmen entwickelt heute bei einem größeren Projekt einen entsprechenden Plan (Projektmanagement) mit genauem Ablaufplan, Zeitvorgaben, Anforderung materieller und personeller Ressourcen. Zwischenauswertungen dienen der Kontrolle, ob man noch im Plan liegt, die Ziele revidiert werden müssen, weitere Unterstützung beantragt werden muss oder ggf. sogar der ganze Plan gecancelt werden sollte. Was sich im Großen als erfolgreich erweist, kann im Kleinen nicht schaden.
    Hermann
    Zeitmanagement
    Hermann (49) ist als leitender Angestellter für die Personalplanung eines mittelständischen Unternehmens verantwortlich. Um Personalkosten zu
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