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Bullet Catcher 2: Max

Bullet Catcher 2: Max

Titel: Bullet Catcher 2: Max
Autoren: Roxanne St. Claire
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aufgeheult.
    In hilfloser Wut versuchte er noch einmal, sie anzurufen, in der Hoffnung, das Telefon ganz in der Nähe zu hören. Aber er hörte nichts. Sie war weg, mitsamt dem Handy und einer Frau, der nicht über den Weg zu trauen war.
    »Das Tor zum Wasser ist offen«, sagte Jones und rannte in Richtung der Marina. Max folgte ihm zu der befestigten Mole und blickte über die rund fünfzig Boote, die dort festgemacht waren.
    »Unser Boot ist da«, sagte Jones und lief zu einer Zehn-Meter-Sea-Ray-Jacht, die fertig zum Auslaufen war. »Damit sind sie nicht gefahren.«
    Max griff in dem Moment zu seinem Handy, als es klingelte, und erkannte sofort die Nummer. »Raquel?«
    »Dan steckt an einer Zugbrücke fest.« Der vertraute New-Jersey-Akzent von Lucys Assistentin klang in seinem Ohr. »Aber ich habe Nachricht von der Handy-Ortung. Es wird dir nicht gefallen.«
    »Wo ist sie?«
    »Nicht weit von dir, in der Biscayne Bay. Sie bewegt sich ganz langsam vorwärts, wenn überhaupt. Sieht so aus, als wären sie Richtung Nordosten unterwegs, aber in sehr langsamem Tempo.«
    Max’ Finger krallten sich um Coris Schlüsselbund in seiner Hosentasche. Er runzelte die Stirn. Sie war auf der Peyton’s Place , zusammen mit zwei Leuten, die zumindest einen Menschen auf dem Gewissen hatten und auch vor einem zweiten Mord nicht zurückschrecken würden. Die Dämmerung ließ noch auf sich warten, kein Horizont war zu sehen, nur ein paar grüne und rote Positionslichter auf dem Wasser zeigten an, wo Jachten über Nacht vor Anker gegangen waren.
    War Cori auf einer davon?
    »Soll ich die Küstenwache alarmieren?«, fragte Raquel.
    Max überlegte. Ein sich näherndes Boot oder ein Helikopter der Küstenwache könnte sie zu einer großen Dummheit verleiten. Dumme Menschen, in Panik versetzt, waren die größte Gefahr.
    »Gib ihnen Bescheid, aber sie sollen nicht eingreifen.« Jones’ Sea Ray konnte sie zwar schnell hinbringen, aber nicht ohne Aufsehen. Max ließ seine Augen über die Dingis und Tenderboote wandern, die entlang eines kleineren Anlegestegs vertäut waren, und fragte Jones, ob ihm davon eines gehöre.
    »Das da.« Er deutete auf ein beachtlich großes Zodiac.
    Max betrachtete den Schlauchrumpf und die Miniaturkonsole. Er könnte mit der Sea Ray nahe genug heranfahren, dass er die letzten Hundert Meter mit dem Zodiac rudernd zurücklegen konnte. Damit bliebe das Überraschungsmoment gewahrt. »Habt ihr genaue Koordinaten?«, erkundigte er sich bei Raquel.
    »Bis auf den Quadratzentimeter genau, Max.«
    »Wir bleiben in Verbindung.« Max klappte das Handy zu und sah Jones an. »Giff, hat Ihre Frau eine Waffe?«
    »Ja, natürlich. Sie hat sogar schießen gelernt.« In seinem Gesicht zeichnete sich lähmende Erkenntnis ab.
    »Eine von diesen kompakten Neun-Millimeter-Pistolen, die Frauen so mögen, stimmt’s?«
    »Ja, eine Smith & Wesson.«
    Der ballistische Bericht war gekommen, während er in Kalifornien war. Aus genau so einer Waffe war auf Coris Gästepavillon geschossen worden.
    Wenn er nicht schnell und lautlos dorthin gelangte, würde Cori sterben. Wenn sie nicht schon tot war.
    »Geh nach oben und schau auf den Tiefenmesser!«, bellte Swen Breezy an.
    »Ich hasse es, im Dunkeln zu fahren.« Breezy lehnte sich gegen das Schott, und ihre Augen blitzten ebenso wie die rätselhafte kleine Palme, die sie in der Hand hielt. »Ich weiß nie, ob die roten Leuchtbojen rechts oder links sein sollen.«
    Cori gelang es, sich auf ihre Ellbogen zu hieven, nachdem Swen den Druck seines Knies auf ihren Brustkasten etwas gelockert hatte.
    »Breezy«, keuchte sie, immer noch nach Atem ringend, »was machst du da?«
    »Ich rette meinen hübsch gebräunten Arsch, meine Teuerste.« Ihr Grinsen war ebenso breit wie falsch.
    »Retten … wovor?« Aber dann wusste sie Bescheid. Der Verrat traf sie wie ein Fausthieb in den Magen. »Wie konntest du nur?«
    Breezy sah sie an, als wäre diese Frage wirklich grenzenlos dumm. »Wie? Nun, auf ganz clevere Art und Weise.«
    Swen richtete sich auf, ließ Cori frei, aber sie war so fassungslos, dass sie nicht imstande war, sich zu bewegen. »Wir müssen zur tiefsten Stelle des Kanals und dann das Boot wieder zu ihrem Haus zurückbringen. Da ist jetzt keine Zeit für Weibergequassel.«
    Doch genau das würde Cori erreichen müssen, um Zeit zu gewinnen. Und wenn sie heute Nacht sterben musste, dann wollte sie wenigstens wissen, warum.
    Breezy schwenkte die Palme. »Liebling, muss ich das hier wirklich
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