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Bueroluder

Bueroluder

Titel: Bueroluder
Autoren: Karen Wildt
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über meinen Rock und streichelte mein Gesäß. Mein Atem ging schneller. Eigentlich hätte ich ihn zurechtweisen müssen, doch ich wollte ihm nicht vor allen eine Szene wegen einer Hand auf meinem Po machen. Und ich gebe zu, ich genoss die wohlige Wärme, die von ihr ausging.
    Er zeigte mit seinen Stand, und ich war beeindruckt, wie viele Titel seine Verlagsgruppe herausgab. Da sie auf Kyrillisch waren, konnte ich damit nicht viel anfangen, aber es war schon spannend zu sehen, wie unsere eigenen Romane in einer fremden Sprache aussahen. Andrij verhielt sich jetzt auch völlig korrekt, scherzte unverbindlich mit mir und erklärte mir die Schwerpunkte seiner Tätigkeit.
    Als der Messetag zu Ende ging, rief er mir noch ein Taxi und verabschiedete sich erneut mit einem kleinen Handkuss. Ich konnte auf der Fahrt zum Hotel keinen klaren Gedanken fassen. Meine Wangen waren gerötet, aber das schob ich auf den langen, anstrengenden Tag.
    Zurück auf meinem Zimmer, duschte ich mich ausgiebig und heiß. Da Herr Denner auf Abendgarderobe bestand, rasierte ich mich unter den Achseln nach. Zum Glück hatte ich ein langes, schlichtes rotes Abendkleid eingepackt, das meinen Busen vielleicht mehr betonte als es schicklich war und an den Seiten bis zu den Knien geschlitzt war. Aber mir gefiel es. Nur einen BH konnte ich darunter nicht anziehen. Naja, Herr Denner würde in seiner korrekten Art darüber hinwegsehen, und Andrij würde sich zu beherrschen wissen.
    Ich zog einen schwarzen Spitzen-Slip an und legte den Gürtel für die Strapse an. Wenn ich schon schick essen ging, dann wollte ich mich auch gut dabei fühlen. Ich streifte die Strümpfe über und strich sie auf der Haut glatt, dann schlüpfte ich in die dunkelroten Pumps, die ich mir seinerzeit extra zum Kleid gekauft hatte. Als Schmuck legte ich nur ein Paar Ohrringe an. Mein Chef sollte ja nicht gerade denken, dass ich mit meinem Sekretärinnengehalt im Luxus schwelgte.
    Zum Schluss schnappte ich mir meine kleine Handtasche und betrachtete mich im Spiegel. Die Haare hatte ich hochgesteckt, was meinen schlanken Hals betonte. Doch, mir gefiel das, was ich da sah. Mein Dieter war selbst schuld, wenn er nicht wusste, was er an mir hatte!
    Mit meinem Aussehen zufrieden schlenderte ich den Flur entlang und rief den Aufzug. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich der eine oder andere Mann nach mir umdrehte. Ich schmunzelte. Genau so musste das sein!
    Herr Denner und Andrij erwarteten mich bereits in der Lobby. Ich entschuldigte mich dafür, dass ich etwas zu spät dran war. Mein Chef winkte ab.
    »Das ist das Vorrecht der Damen, Frau Schneider. Und wenn ich so sagen darf, Sie sehen beeindruckend aus.«
    Ich wurde bei seinen Worten tatsächlich rot und lächelte verlegen. Auch Andrij machte mir ein Kompliment und bot mir seinen Arm ab. Ich konnte schlecht ablehnen und hakte mich unter. Die beiden Männer, so unterschiedlich sie waren, sahen in ihren dunklen Anzügen auch richtig gut aus. Das musste ich schon sagen. Das war ein Abend, wie er mir vorgeschwebt hatte. Etwas Luxus, ein gediegenes Ambiente und zwei Kavaliere an meiner Seite.
    Das Restaurant im ›Esplanade‹ stand dem Fünf-Sterne-Hotel in nichts nach. Die Portionen entsprachen zwar eher der Haute Cuisine, was mir als leidenschaftlicher Esserin zwar immer etwas weh tat, aber ich musste zugeben, sie waren hervorragend zubereitet.
    Herr Denner ließ sich in keinster Weise lumpen und bestellte einen teuren Merlot. Bei uns dreien reichte die eine Flasche nicht lange, und so orderte er nach. Meine Wangen glühten immer mehr. Ich mochte Rotwein, aber den Alkohol spürte ich doch sehr schnell.
    Meine beiden Begleiter redeten angenehmerweise sehr wenig übers Geschäft, sondern wir plauderten über Belanglosigkeiten und das Wetter und den erneuten Abstieg des 1. FC Köln.
    Eigentlich war das jetzt schon ein rundum gelungener Abend, und ich bedauerte es, dass wir bereits übermorgen wieder abreisten.
    Wir hatten über zwei Stunden an unserem Tisch gesessen, und es war schon weit nach elf. Durch den Rotwein und das Essen hatte ich eigentlich jetzt schon die richtige Bettschwere, doch Herr Denner lud uns noch in die Bar ein, und das wollte ich natürlich auch nicht missen. Um diese Zeit war sie erstaunlich leer. Schwere Sessel und Sofas aus dunklem Leder schufen ein klassisches Ambiente. So stellte ich es mir in einem Herrenclub vor.
    Wir setzten uns auf eine lange, halbrunde Couch in einer Ecke des Raums, und die Männer nahmen
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