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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz
Autoren: Julie Garwood
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zugeben, dass er sie nicht ermutigte. Eigentlich schenkte er ihr kaum Beachtung. Stattdessen lauschte er aufmerksam dem jüngsten Buchanan, Zachary.
    »Erwischt!«
    Jordan hatte ihn gar nicht kommen hören und zuckte zusammen, als ihr Bruder Michael sie antippte. Er grinste fröhlich. Als Kind hatte er sich immer an sie und ihre Schwester Sidney herangeschlichen und sie damit zu Tode erschreckt. Je lauter sie aufschrien, desto mehr freute er sich. Sie hatte geglaubt, er sei aus diesem Verhalten herausgewachsen, aber anscheinend machte ihn ihre Nähe wieder zum Lausbuben. Wenn sie so darüber nachdachte, passierte das all ihren Brüdern.
    »Was machst du hier draußen?«, fragte Michael.
    »Ich warte.«
    »Das sehe ich. Auf wen oder was denn?«
    »Auf die anderen Brautjungfern, aber vor allem auf Isabel. Ich soll sie von Noah fernhalten.«
    Michael drehte sich um und blickte zu Noah. Isabel klebte praktisch an ihm. Er grinste. »Und, klappt es?«
    »Es geht so.«
    Er lachte. Isabel war es endlich gelungen, Noahs Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ihr Gesicht war gerötet.
    »Ein flotter Dreier«, murmelte Michael.
    »Wie bitte?«
    »Sieh sie dir doch an«, sagte er. »Isabel himmelt Noah an; Zachary ist völlig hingerissen von Isabel, und diese Frau da drüben, die Noah fixiert wie ein Löwe seine Beute, die finde ich sogar ein bisschen beängstigend.« Michael zuckte mit den Schultern. »Eigentlich ist es sogar ein Vierer.«
    »Das ist weder ein Dreier, noch ein Vierer oder ein Zehner«, widersprach Jordan.
    »Ich dachte, Zehner nennt man Orgien, oder?«
    Sie achtete nicht auf ihn, sondern beobachtete Zachary, der um Isabels Aufmerksamkeit buhlte. Es fehlte nicht viel, und er würde einen Salto rückwärts machen.
    »Traurig, traurig.« Jordan schüttelte den Kopf.
    »Zack?«
    Sie nickte.
    »Ich kann es ihm nicht verdenken«, sagte Michael. »Isabel hat wirklich Klasse. Die Figur, das Gesicht – sie ist zweifellos …«
    »Neunzehn, Michael, sie ist neunzehn.«
    »Ja, ich weiß. Sie ist zu jung für Noah und mich, und sie glaubt, sie sei zu alt für Zachary.«
    Das Auto mit ihren Eltern hielt vor dem Eingang zum Club. Jordan bemerkte, dass ein Personenschützer direkt hinter ihrem Vater die Treppe hinaufging. Ein weiterer Aufpasser lief voraus.
    Michael stupste Jordan an und sagte: »Du brauchst dir wegen des Personenschutzes keine Sorgen zu machen.«
    »Machst du dir denn auch keine?«
    »Ein bisschen vielleicht. Aber der Prozess läuft jetzt schon so lange, dass ich mich daran gewöhnt habe, unseren Vater mit seinen Schatten zu sehen. Nach dem Urteil in ein paar Wochen wird alles vorbei sein.« Er stupste sie erneut an. »Denk heute Abend einfach nicht daran, okay?«
    »Ja, okay«, versprach sie, auch wenn sie noch nicht ganz genau wusste, wie sie das bewerkstelligen sollte.
    »Feiere ein bisschen«, meinte er. »Jetzt, wo du dein Unternehmen verkauft und uns Aktionäre reich gemacht hast, bist du frei und ungebunden. Du kannst tun und lassen, was du willst.«
    »Und wenn ich gar nicht weiß, was ich will?«
    »Mit der Zeit wirst du es schon herausfinden«, beruhigte er sie. »Du bleibst doch sicher in der Computerbranche, oder?«
    Jordan wusste es noch nicht genau, aber wahrscheinlich war es das Sinnvollste, das zu tun, was sie am besten beherrschte. Sie war eine der wenigen Frauen, die die Entwicklung von neuen Computersystemen vorantrieben, und ihr Unternehmen war äußerst erfolgreich gewesen. In den letzten Jahren kannte sie nichts außer ihrer Arbeit, aber als ein attraktives Angebot eines anderen Unternehmens für ihre Firma kam, hatte sie sie ohne zu zögern verkauft. Nun war sie bereit für etwas Neues.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht arbeite ich als Beraterin«, sagte sie.
    »Ich weiß, dass du viele Angebote hast«, sagte Michael, »aber lass dir Zeit, bevor du etwas Neues anfängst. Entspann dich erst einmal und genieß das Leben.«
    Heute Abend ging es sowieso nur um Dylan und Kate, mahnte sie sich. Über ihre Zukunft konnte sie sich morgen Gedanken machen.
    Noah brauchte eine Ewigkeit, um die Treppe hinaufzukommen. Ständig wurde er von Verwandten und Freunden aufgehalten.
    »Warum gehst du nicht hinein?«, drängte Michael sie. »Und kümmere dich nicht um Noah. Er weiß, wie jung Isabel ist, und er wird schon nichts Ungehöriges tun.«
    Was Noah anging, hatte Michael recht, aber Jordan wusste, dass für Isabel nicht das Gleiche galt.
    »Hol du sie, ja?«, bat sie ihren Bruder. »Und
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